Ludwigshafen Training unterm LED-Licht

Strom, Gas, Wasser: Wo sie sparen können, das erklären den Sportvereinen Experten, die der Sportbund Pfalz in einem so genannten Öko-Check vermittelt. Mehr als 250 Vereine, pro Jahr rund 25, haben sich in der Pfalz in den vergangenen zehn Jahren beraten lassen, sagt Carina Neumann vom Sportbund Pfalz. Im vergangenen Jahr erst holte sich der Fußballclub Arminia einen Experten ins Haus. Allerdings werden dem Besuch vorerst keine Taten folgen. „Heizung und Wasser sind auf dem neuesten Stand“, sagt Geschäftsführerin Gisela Schaar. Und für alle weiteren Vorhaben am Clubhaus, darunter neue Fenster oder eine bessere Dämmung, fehle das Geld. Erst gelte es, einen laufenden Kredit über 30.000 Euro für den Wintergarten abzuzahlen. Wegen möglicher Solarkollektoren auf dem Clubhaus hätte der Verein wiederum vor Jahren schon die TWL kontaktiert. „Es hätte sich aber nicht rentiert“, sagt Schaar. Die Sportstätte selbst wiederum gehört der Stadt. „Deshalb konnten wir nur die Ideen des Gutachters weiterleiten“, sagt Schaar. Dazu gehörten LED-Lampen für die Flutlichtanlage und eine automatische Wasserabschaltung in den Umkleidekabinen. „Die Stadt könnte viel Geld sparen.“ Allerdings hätte es bisher nur geheißen, es fehle das Geld für die Investitionen. Und investieren muss, wer anschließend sparen will. Im vergangenen Herbst hatte sich der Tennisclub Oppau eine neue Hallenheizung einbauen lassen. 18.000 Euro kostete diese. „Die Verbrauchskosten waren einfach zu hoch“, sagt Eberhard Winkler, Vorstand im Bereich Anlagenbetreuung. Zuvor war ein Gutachten eingeholt worden. Um Zuschüsse zu bekommen, habe man das Sportdezernat und den Tennisverband kontaktiert, mit Erfolg. Wie viel die neuen Dunkelstrahler tatsächlich einsparen werden, wird sich nach einem Jahr zeigen. „Beim Tennisclub Maxdorf waren es 40 Prozent“, sagt Winkler. Neben der neuen Heizung hat der Verein seit einigen Jahren zwei Solarkollektoren zur Warmwassererzeugung für die Duschen in Betrieb. Nicht nur die effizienteren Heizungen oder sparende Beleuchtung schonen allerdings die Vereinskasse. Auch günstige Strompreise, die die inzwischen mehr als 70 Vereine in der Energie-Interessen-Gemeinschaft (EIG) mit den Technischen Werken verhandeln. Dafür, dass nur rund 80 der rund 150 Sportvereine Ludwigshafens eigene Sportstätten nutzten, sei diese Zahl ganz gut, findet Chorosis, Vorsitzender der DJK Oppau und einer der treibenden Kräfte hinter dem Projekt. Die Strom-Festpreise, aktuell bis Ende 2017 verhandelt, senkten die Kosten. „2500 Euro haben wir im ersten Jahr an Strom und Gas nur durch die EIG gespart, für den Verein viel Geld“, sagt Joannis Chorosis. Insgesamt 17.000 Euro kosten den Verein aktuell Strom, Wasser und Gas im Jahr. Einsparpotenzial sieht Chorosis etwa noch bei den Glasbausteinen am Vereinsgebäude, die durch Fenster ausgetauscht werden müssten, weil sie Wärmebrücken sind. Auch LED-Lampen und Automatiksensoren in den Umkleidekabinen sieht er als Einsparpotenzial. Ebenfalls Mitglied bei der EIG ist der Turnverein Edigheim. „Das ist ein Hobby von mir“, sagt Vorsitzender Hans Scheuermann zum Thema Energiesparen schmunzelnd. Vor Jahren schon wurde auf dem Dach des Vereinshauses eine Fotovoltaikanlage installiert. Allein von 2007 bis 2011 sank der Verbrauch von 107.822 Kilowatt- auf 82.085 Kilowattstunden. 2018, 2019 wird die Anlage abbezahlt sein. „Wir bekommen nach der damaligen Einsparvergütung 46 Cent pro Kilowattstunde für überschüssigen Strom“, sagt Scheuermann. „Ihr druckt Geld“, habe ihm einmal ein Bekannter gesagt. Natürlich seien die Vergütungen heute niedriger, gibt er zu bedenken. Neben dem eigenen Strom ist die alte Gasheizung durch eine Gasbrennwertheizung ersetzt worden. Für die Sanierung der Heizung hatte sich Scheuermann beim Sportbund Pfalz und der Stadt Ludwigshafen um Zuschüsse bemüht und sie auch bekommen. Mit einem Sanitärfachmann habe der Verein auch fachliche Unterstützung in den eigenen Reihen. Bei den Toiletten könnte mit Spartasten Wasser und damit Geld gespart werden. Aber nicht nur hier, sagt Scheuermann. „Wir haben uns die alten Fenster in der Vereinsgaststätte und in der Pächterwohnung angeschaut, das sind Kältebrücken.“ Deshalb sollen sie durch Spezialglas ersetzt werden, außerdem ist für die Wetterseite des Gebäudes eine Dämmung geplant. Noch keine Auskunft über die Wirkung seiner energetischen Sanierung kann der KSC Friesenheim geben. Er hatte nach einem Ökocheck 2014 die Beleuchtung mit LEDs austauschen lassen. Allerdings sei durch die EIG generell der Strom günstiger geworden, sagt Schatzmeisterin Viola Bergmann. 470 Euro erhielt der Verein als Zuschuss. Die TSG Friesenheim wiederum zog ihren Förderantrag für neue Fenster beim Sportbund zurück. „Sie hätten rund 20.000 Euro gekostet, 7000 Euro hätten wir als Zuschuss bekommen“, sagt Vorsitzender Armin Fuchs. Allerdings gab den Anstoß nicht die Energieeinsparung, sondern ein Nachbar, der sich durch Lärm belästigt fühlte. Ein Anliegen, das sich nun aber geklärt hat. Investiert hat die TSG bereits in die energetische Sanierung, sagt Fuchs. „Das Dach wurde gedämmt, wir haben auch Solarkollektoren.“ Im Netz Informationen zum Ökocheck unter www.sportbund-pfalz.de.

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