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Wenn in der ARD-Bundesliga-Schlusskonferenz im Radio am Samstagnachmittag zwischen kurz vor fünf und kurz vor halb sechs die Reporter diejenigen, die sich kein teures Pay-TV-Abonnement leisten wollen, über die letzten 20, 25 Spielminuten in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse informieren, dann fallen meistens die gleichen Vereinsnamen. Bayern München, Borussia Dortmund, Hamburger SV und so weiter. Ab und an schafft es auch mal ein kleiner Verein, sich, zumindest für ein paar Monate, in die Bundesliga und damit in die Schlusskonferenz zu schmuggeln. Clubs wie der SC Paderborn oder die SpVgg Greuther Fürth steigen aber meistens recht schnell wieder in die Zweite Liga ab – für diese gibt es keine solche große Schlusskonferenz im Radio. Am Wochenende hat nun ein Verein, der noch nie in der Bundesliga gespielt hat – und dort vermutlich auch nie spielen wird –, für ein paar Sekunden die Aufmerksamkeit der Radiohörer in ganz Deutschland bekommen. Die Rede ist vom Ludwigshafener SC. Denn mit Nadiem Amiri (ein Tor, zwei Vorlagen) spielte ein Akteur in der Begegnung zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach (3:3) ganz groß auf, der einst in der Jugend des LSC kickte. Und da mit Weltmeister André Schürrle in jüngster Vergangenheit ja schon ein Kicker groß rauskam, der einst beim LSC spielte, widmete Reporter Detlev Lindner dieser Tatsache zwei Sätze, in denen er gleich zweimal den LSC erwähnt und als guten Ausbildungsverein lobte. Mit etwas Pathos kann man sagen, es war eine Sternstunde der Bundesligaschlusskonferenz aus Ludwigshafener Sicht. Auch wenn es danach wieder um die Bayern und all die anderen großen Namen ging. (tnf) Matthias Obinger hatte am Freitagabend nicht viel zu lachen. Seine Mannschaft, die Rimpar Wölfe, hatten sich als harmloses Rudel in der Friedrich-Ebert-Halle erwiesen. Das Ergebnis: eine Niederlage gegen die TSG Friesenheim in der Zweiten Handball-Bundesliga. Das ist im Sport jetzt nichts Außergewöhnliches. Da gibt es letztlich nur drei Optionen: Sieg, Unentschieden, Niederlage. Obinger ist seit dieser Saison Trainer bei den Unterfranken. Im Hauptberuf ist er promovierter Sportwissenschaftler an der Universität Würzburg. Seine Mannschaft hat er mit modernen Trainingsmethoden überrumpelt. Die fruchten mal mehr, mal weniger. Gegen Friesenheim ging schließlich nicht viel. Übrigens: Das war jetzt nichts Neues aus Sicht von Rimpar. Denn die Wölfe haben in Ludwigshafen seit dem Aufstieg in die Zweite Liga vor drei Jahren noch nie was gerissen. Obinger hat dies zähneknirschend wahrgenommen. „Herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Wir sind ja ein gern gesehener Gast und lassen brav die Punkte hier“, sagte Obinger süffisant nach dem Spiel. Schön, dass es noch Trainer gibt, die eine Klatsche mit Humor nehmen. Ein Tipp von uns: Rimpar kann ja künftig die Punkte per Post schicken. (mne)

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