Ludwigshafen Schlüsselspiel verloren

Ludwigshafen. Statt einer Befreiung hat es für die TSG Friesenheim II einen heftigen Rückschlag im Abstiegskampf der Handball-Oberliga gegeben. Im Duell gegen den direkten Konkurrenten HV Vallendar unterlagen die Gastgeber mit 26:27 (14:16) und müssen sich bis zum Saisonschluss wieder am Tabellenende orientieren.

Die letzte Chance auf zumindest eine Punkteteilung vergab ausgerechnet Dennis Götz. Viermal war der 20-jährige zuvor von der Siebenmeterlinie erfolgreich gewesen. Im fünften Anlauf versagten ihm die Nerven. Er scheiterte an Vallendars Torhüter Simon Stein, und die Gäste bejubelten den knappen Sieg nach einem sehr kampfbetonten und von viel Nervosität geprägten Spiel. Friesenheims Trainer Frank Herbert hatte eine einfache Erklärung für die unnötige Niederlage: „In der ersten Halbzeit haben wir uns zu viele Tore aus Gegenstößen gefangen. Das haben wir in der zweiten Hälfte besser gemacht, aber dafür haben wir dann zu viele freie Bälle verworfen.“ Damit meinte er nicht allein den vergebenen Siebenmeter nach dem Foul an Dominic Hopp. Viel schlimmer war, dass die Gastgeber in den letzten sieben Minuten ohne Torerfolg blieben, Oliver Zeller und auch Tim Götz die Führung verpassten. Das hatte sich allerdings schon direkt nach dem Seitenwechsel abgezeichnet. Da scheiterte zunächst Chris Bregazzi mit einem Gegenstoß an Stein und David Oetzel vergab gleich zweimal die Chance im direkten Nachschuss (32.). Und weil Bregazzi eine Minute später einen weiteren Gegenstoß vergeigte sowie seinen nächsten freien Wurf nur an den Torpfosten setzte, kamen die Friesenheimer nicht wirklich ins Rollen. Elf vergebene Großchancen waren es in den zweiten 30 Minuten. Treffer, die den Jungeulen in der Endabrechnung fehlten. „Wir haben im zweiten Durchgang nur elf Gegentreffer kassiert. Das ist in Ordnung“, sagte Herbert. Die Gäste verließen sich im Angriffsspiel fast vollständig auf den ehemaligen Friesenheimer Lucas Ger-don, der nicht nur neun Treffer erzielte, sondern auch prima Regie führte. Und auch wenn er dabei oft alle Grenzen des Zeitspiels ausreizte, bewies Gerdon eine enorme Ruhe und große Übersicht. Die fehlte den Gastgebern zu oft, was möglicherweise an der Aufstellung lag. Mit Bregazzi, Tim Götz, Joshua Brahm, Jan Willner und Simon Schleidweiler standen gleich fünf Spieler der Bundesliga-A-Junioren in der Mannschaft. „Die Jungs trainieren jetzt seit einer Woche bei uns mit und man hat gesehen, dass es noch einmal ein großer Schritt aus der Jugend in die Oberliga ist“, verdeutlichte der Trainer. Nur Tim Götz hatte das Niveau, um seiner Mannschaft auf Anhieb im Abstiegskampf weiterhelfen zu können. Alle anderen müssen nun im Schnellverfahren lernen, denn die Jungeulen müssen in den verbleibenden vier Partien dringend noch punkten. Die Zeit zum Reifen haben die Nachwuchsspieler nicht, sie müssen funktionieren – am besten sofort. So spielten sie TSG Friesenheim: Pfaffmann, Vollbrecht (ab 21.) – Oetzel (1), Kurka (5), Dennis Götz (7/4) – Bregazzi (2), Hopp – Sorda (3) – Naas, Zeller (4), Tim Götz (4), Brahm, Willner, Schleidweiler Spielfilm: 5:3 (10.), 10:12 (21.), 11:15 (26.), 14:16 Hz., 17:21 (39.), 22:22 (46.), 26:26 (53.), 26:27 (59.) - Zeitstrafen: 3:5 - Siebenmeter: 5/4 – 6/4 - Beste Spieler: Vollbrecht, Sorda – Stein, Gerdon - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Junkes/Scholer (Schwalbach/Überherrn). (env)

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