Ludwigshafen Schüler und Lehrer werden zu Hobbygärtnern

Pflanzaktion der Bliesschule: Gartenarbeit findet in der Hocke oder auf den Knien statt.
Pflanzaktion der Bliesschule: Gartenarbeit findet in der Hocke oder auf den Knien statt.

Ein Gefühl für die Natur bekommen sollen zwei Klassen der Bliesschule in West. Sie helfen mit, aus Ackerflächen ein Gemüsebeet zu machen. Das Bewirtschaften der Fläche soll Teil des Unterrichts werden.

Im Schulgarten der Bliesschule herrschte am Montagmorgen reges Treiben. Die Schülerinnen und Schüler der 2b und 3a packten fleißig mit an, um aus den Ackerflächen ein schönes Beet zu machen, aus dem in Zukunft geerntet werden soll. Damit das gelingt, müssen die Beete regelmäßig gepflegt werden. „Die Kinder sind supermotiviert und arbeiten, pflanzen und gießen in verschiedenen Beeten“, berichtet Alexandra Döring, Regionalkoordinatorin des Vereins Acker e.V.. Dank eines Bildungsprogramms und der Hilfe eines Förderpartners kam es zur Zusammenarbeit mit der Schule, die über drei Jahre laufen wird.

„Das Ziel ist, das Ganze danach selbstständig fortzusetzen“, berichtet Konrektor Daniel Sack. Bis es so weit ist, haben die Schüler allerdings noch einiges an Arbeit vor sich. Anhand von Schaubildern bepflanzten vier bis fünf Kinder mit der Hilfe von zwei Erwachsenen die Beete. Vergraben wurden zahlreiche Gemüsesorten – von Radieschen über Pastinake, Kartoffeln und Sellerie bis hin zu Kräutern.

Der Wert von Gemüse

Für die Bepflanzung waren die Klassen von Felicitas Ludwig (3a) und Nicolas Roos (2b) zuständig. Unterstützt wurden sie von Susanne Wagner und Sandra Berner, die auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zudem haben acht Kolleginnen und Kollegen im Garten geholfen, wie der Konrektor berichtet. Für die Lehrer wird die Bewirtschaftung des Gartens eine langfristige Aufgabe und Teil des Unterrichts. „Grundsätzlich ist es so, dass die beiden Klassen zwei Schulgartenstunden in der Woche haben, in denen sie die Beete pflegen, aber auch theoretisch mit den Sachen arbeiten“, erläutert Sack.

Die Schule ist eine von 1600 Einrichtungen, die am Programm des Vereins Acker e.V. teilnehmen. „Uns ist es wichtig, dass viele Kinder Zugang zu einem Acker haben und eine Wertschätzung für Gemüse entwickeln“, erklärt Döring, die sich selbst einen Eindruck vor Ort machte. Zusammen mit ihr waren die Coaches Sven Hildebrandt und Erdem Köksal bei der ersten Pflanzung dabei. Drei weitere Pflanzungen werden folgen. „Eine ist im Mai, eine im Juni und eine im September“, berichtet Konrektor Sack. „Die Kinder lernen, was eine Fruchtfolge ist. Sie wissen dann genau, welches Gewächs im nächsten Jahr hintendran gepflanzt wird“, erläutert Sack. Weil all die Arbeit für nur zwei Schulklassen enorm ist, wird der Garten auch für weitere Klassen geöffnet werden.

Freude auf gesunde Suppe

Besonders gespannt dürften die Schüler auf die Ernte sein. „Da werden wir auf jeden Fall einen Aktionstag machen“, verspricht Sack. Die Ernte soll dann verwertet werden. Möglicherweise gibt es dann einen Verkaufsstand. „Das sollen dann die Kinder entscheiden“, sagt Sack. Klar ist bereits jetzt, dass es eine große Gemüsesuppe geben wird.

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