Ludwigshafen Saison mit vielen Höhen und Tiefen

Einer der Lichtblicke beim ASV: Arbenit Hoti (rechts).
Einer der Lichtblicke beim ASV: Arbenit Hoti (rechts).

«FUSSGÖNHEIM.» Eine wechselhafte Saison mit vielen Höhen und Tiefen hat Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim mit 49 Punkten auf Rang acht beendet. Diese Platzierung verrät nicht, dass der ASV in einer Runde mit fünf Absteigern lange Probleme hatte, mit einem fulminanten Endspurt aber alle Zweifel am Ligaverbleib ausräumte.

Es war eine der turbulentesten Spielzeiten in der 120-jährigen Vereinsgeschichte des ASV. Nicht nur auf dem Platz, viel mehr noch außerhalb. Der Rückzug von Hauptsponsor Klaus F. Meyer zu Beginn des Jahres erschütterte den ASV, der jahrelang abhängig war von den großzügigen Zuwendungen des Unternehmers. Und als sich der Verein davon gerade erholt zu haben schien, folgte mit der Ankündigung des erfolgreichen Trainers Jan Kamuf, die Fußgönheimer zur neuen Runde zu verlassen, der nächste Nackenschlag. Drei Spiele vor Saisonende haben sich Verein und Coach getrennt. Ein weiteres Handicap: Der ASV musste die Abgänge vieler Stammspieler und Leistungsträger verkraften. Botha, Braun, Sorg und Stiller ging vor der Saison, in der Winterpause folgten Demirhan und Matios. Der Start in die Runde verlief katastrophal. Aus den ersten fünf Partien holte das Team nur einen Punkt und verlor dabei gegen die späteren Absteiger Hohenecken, Winnweiler und Kandel. „Ich habe auf die Entwicklungsfähigkeit der Mannschaft vertraut. Sie hat sich selbst aus dem Sumpf gezogen“, sagt Kamuf. Den Grundstein zum Ligaverbleib legten die Fußgönheimer direkt nach der Winterpause mit einer Serie von sechs Partien ohne Niederlage, obwohl fünf dieser Spiele auswärts stattfanden. Höhepunkt war der 2:1-Sieg beim späteren Vizemeister und Aufsteiger Hassia Bingen. Nicht nur in dieser Phase wurde die Stärke des ASV offenkundig, die Kamuf wie folgt beschreibt: „Das Umschaltspiel passt gut zu diesem Kader. Wir sind in der Lage, mit Schnelligkeit und Dynamik jedem Gegner Probleme zu bereiten, weil das Spiel auch die erforderliche Tiefe hat.“ Kai Gutermann, Ronald Kesselring, Nathaniel Esslinger, Kevin Takpara, David Steckbauer oder Meridon Haxhija sind ideal für diese Art des Fußballs. Die führte nicht nur zum Erfolg, sondern ist auch sehr attraktiv. In anderen Bereichen hapert es mitunter, wie Kapitän und Torhüter Kevin Knödler nach dem 4:4 im Derby beim Ludwigshafener SC verdeutlichte: „Wenn wir nicht mit hundertprozentiger Einstellung in eine Partie gehen, wird es schwierig. Wir können keinen Gegner spielerisch dominieren.“ Dies lag auch daran, dass spielstarke Akteure wie Benjamin Bischoff, Steffen Euler oder Fisnik Myftari zu oft verletzt fehlten. Ständig waren Umstellungen nötig, was dazu führte, dass nur vier Spieler mehr als 24 von 32 möglichen Begegnungen bestritten: Kai Gutermann (32, davon 30 in der Startelf), Knödler (31), Arbenit Hoti (30) und Esslinger (29). Bester Torschütze war Kesselring (12 Treffer) vor Kai Gutermann (9), Hoti (8) und Myftari (6). Eine Serie von fünf sieglosen Partien, in denen die Fußgönheimer 17 Gegentore einstecken mussten, brachte den ASV in die Bredouille. Und vor den letzten drei Spielen war das Team wieder mitten drin im Abstiegskampf. Mit Co-Trainer Axel Bischoff als Interimslösung und drei Siegen in Folge schafften die Schwarz-Weißen den Klassenverbleib. „Das Team hat sich in diesen Begegnungen taktisch gut verhalten und war sehr konzentriert“, betonte Bischoff. Aus dieser Mannschaft stachen der 41-jährige Knödler, der immer noch über hohe Qualität verfügt und eine Persönlichkeit ist, sowie der 20 Jahre alte Hoti heraus. Beide kamen auf jeweils 13 RHEINPFALZ-Bestnoten. Hoti überzeugte in seiner ersten Verbandsliga-Saison, auch wenn er am Ende dem hohen läuferischen Aufwand Tribut zollte und nicht mehr so frisch wirkte. „Irgendwann braucht man einen Tapetenwechsel. Ich hatte das Gefühl, dass der Zeitpunkt jetzt gekommen ist“, erklärt Kamuf seinen Schritt. Er habe schon mal ein gutes Angebot abgelehnt. Jetzt ist er überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. Beim FC Speyer 09 wird Kamuf mit Talenten arbeiten und in der Spielanalyse tätig sein. „Seit 16 Jahren bin ich permanent Trainer gewesen, jetzt kann ich mich weiterentwickeln“, erklärt der 31-jährige Coach. Einwurf

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