Ludwigshafen Protestantische Kirche rückt zusammen

Rückläufige Mitgliederzahlen, geringer werdende Einnahmen und weniger Hauptamtliche in den Gemeinden lassen die protestantischen Kirchengemeinden im Kirchenbezirk Ludwigshafen näher zusammenrücken. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen zwischen den einzelnen Gemeinden werden in den kommenden Wochen unterzeichnet.

Mit Beschluss der Bezirkssynode (Kirchenparlament) vom Herbst 2012 wurde der Kirchenbezirk Ludwigshafen in drei Kooperationsregionen aufgeteilt: in die Region Nord mit den Kirchengemeinden Oppau, Edigheim, Pfingstweide und Oggersheim; in die Region Mitte mit den Gemeinden Nord, Friesenheim, Mitte, Hemshof, West, Süd und Mundenheim sowie in die Region Süd mit den Kirchengemeinden Altrip, Rheingönheim, Gartenstadt, Maudach und Ruchheim. In den vergangenen gut eineinhalb Jahren haben sich die Gemeinden darauf verständigt, auf welchen Feldern sie weiterhin oder neu zusammenarbeiten wollen. Der Grad der Zusammenarbeit ist unterschiedlich, wie Barbara Schipper, Pfarrerin und Öffentlichkeitsarbeiterin der evangelische Kirche weiter mitteilt. Demnach reicht die Kooperation von einer gegenseitigen Vertretung der Pfarrer und Pfarrerinnen über eine gemeinsamen Konfirmandenarbeit, eine Gemeinde übergreifende Chorarbeit bis zur Herausgabe eines gemeinsamen Gemeindebriefs. Eine Besonderheit stellt laut Schipper die Region Nord dar; die drei Gemeinden Oppau, Edigheim und Pfingstweide, die traditionell schon ein sehr enges Verhältnis pflegen, seien etwas schneller als die anderen gewesen. Sie hatten schon 2012 für ihrer Region eine erste Vereinbarung abgeschlossen, die den Einsatz aller Pfarrer und Pfarrerinnen in den drei Gemeinden vorsieht. Auch wenn in Ludwigshafen schon seit etlichen Jahren die Kooperation zwischen einzelnen Gemeinden stattfindet, haben die neuen Vereinbarungen eine andere Qualität. Denn die Zusammenarbeit wird dauerhaft geregelt und dadurch unabhängig davon, wer gerade Pfarrer oder Pfarrerin in der Gemeinde ist. Die Eigenständigkeit der Gemeinden soll dabei gewahrt bleiben, die Kooperationsregionen sind nicht die Vorstufe der Fusion zu einer Großgemeinde. Dies betonte Oberkirchenrat Gottfried Müller bei einem Besuch im Pfarrkonvent Ludwigshafen noch einmal deutlich. „Allerdings sind Fusionen nicht verboten“, so der Oberkirchenrat. Die engere Kooperation ist von der Spitze der Evangelischen Kirche gewünscht. Auf Landesebene wurde vor drei Jahren ein entsprechender Beschluss gefasst, der vorsieht, dass alle Kirchengemeinden in der Landeskirche bis Frühjahr 2014 eine Kooperationsvereinbarung abschließen. Zwischen 25. Mai und 9. Juni werden in den drei Regionen des protestantischen Kirchenbezirks Ludwigshafen die Vereinbarungen zwischen den Gemeinden jeweils in einem gemeinsamen Gottesdienst unterzeichnet. Den Anfang macht die Region Nord am Sonntag, 25. Mai, 10.30 Uhr, im Gemeindezentrum in der Pfingstweide. An Christi Himmelfahrt, 29. Mai, wird um 11 Uhr der Regionen-Gottesdienst in der Matthäuskirche in West für die Kooperation Mitte gefeiert. Die Region Süd folgt dann am Pfingstmontag, 9. Juni, 10.30 Uhr, mit einem Gottesdienst in der Martinskirche in Maudach. (mix)

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