Ludwigshafen Palliativversorgung in Pflegeheimen verbessern

Viele Pflegekräfte in Altenheimen brauchen eine Fortbildung in der Schmerzbehandlung.
Viele Pflegekräfte in Altenheimen brauchen eine Fortbildung in der Schmerzbehandlung.

Eine palliative Versorgung im gewohnten Umfeld wünschen sich Bewohner von Pflegeeinrichtungen nicht selten. Doch diesen Wunsch umzusetzen, erfordert gewisse Voraussetzungen. Mitarbeiter der ambulanten sowie der stationären Alten- und Krankenpflege können sich nun dafür fortbilden.

Der Förderverein Hospiz und Palliativ für die Stadt Ludwigshafen und den Rhein-Pfalz-Kreis lädt ab Montag, 7. November, zur Fortbildung „Palliativversorgung in der Pflege in Perfektion“ (PiPiP) ins Heinrich-Pech-Haus, Frankenthaler Straße 229, ein. Zielgruppe sind Mitarbeiter der ambulanten sowie der stationären Alten- und Krankenpflege.

Neben der Pflege kommen immer häufiger auch klassische Hospizaufgaben, wie die Sicherung einer größtmöglichen Lebensqualität und die Schmerztherapie, auf die Pflegekräfte zu. „Die Erfahrung zeigt, dass gerade in Alten- und Pflegeheimen häufig Situationen eintreten, in denen die Bewohner palliativmedizinische Unterstützung benötigen. Palliativbetten sind jedoch sehr knapp, so dass direkt in den Einrichtungen eine adäquate Versorgung stattfinden muss“, unterstreicht Tobias Wrzesinski, Vorsitzender des Fördervereins Hospiz und Palliativ für die Stadt Ludwigshafen und den Rhein-Pfalz-Kreis.

Basiswissen vermitteln

Deshalb wolle man zusammen mit der Deutschen Palliativstiftung in den beiden Kursen Basiswissen vermitteln, um die engagierten Mitarbeitenden in den Pflegeeinrichtungen auf diese Weise zu unterstützen, sagt Wrzesinski. Das Pilotprojekt „PiPiP“ wurde von der Deutschen Palliativstiftung mit Förderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration in den Jahren 2018 bis 2020 erarbeitet. In dessen Mittelpunkt steht die Optimierung der palliativen Versorgung in Pflegeheimen und die Vermeidung von unerwünschten Krankenhausaufenthalten. Das Pilotprojekt habe gezeigt, dass im Untersuchungszeitraum die Klinikeinweisungen um über 60 Prozent gesenkt werden konnten, sagt Mediziner Thomas Sitte, Vorsitzender der Deutschen Palliativstiftung.

In Bezug auf die Palliativversorgung in Pflegeheimen gebe es nach wie vor viele Unsicherheiten, hat Sitte festgestellt. „Was darf ich als Pflegekraft machen?“ „Was darf ich behandeln?“ „Muss ich den Bewohner ins Krankenhaus einweisen?“ Mit solchen Fragen wird Sitte immer wieder konfrontiert. Auch der rechtliche Aspekt, ob und welche Medikamente gegeben werden dürfen, beschäftige die Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen, erklärt er. Hier soll die Schulung im Heinrich-Pech-Haus Licht ins Dunkel bringen.

Zwei Kurse

Der Förderverein Hospiz und Palliativ bietet diese Fortbildung zweimal an: Kurs 1 findet am Montag, 7. November 2022, von 15 bis 19 Uhr, statt und wird am Donnerstag, 12. Januar 2023, von 15 bis 19 Uhr, fortgesetzt. Kurs 2 ist für Dienstag, 8. November 2022, von 9 bis 13 Uhr, und für Freitag, 13. Januar 2023, von 9 bis 13 Uhr, terminiert. Zwischen den beiden Kursteilen steht ein Online-Angebot zum individuellen Abruf, für Fragen und Diskussionsrunden bereit. Die Teilnehmenden erhalten am Ende der Schulung ein Zertifikat. Referent ist der Vorsitzende der Deutschen Palliativstiftung, Thomas Sitte.

Mit der Resonanz auf die beiden Kurse zeigt sich Wrzesinski zufrieden. „Wir haben für zwei Kurse rund zwei Dutzend Anmeldungen. Kurzentschlossene können gerne noch dabei sein“, erklärt er. Informationen und Anmeldung unter Aktuelles: www.foerderverein-hospiz-lu.de/aktuelles

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