Ludwigshafen Ohne Firlefanz zum Saisonziel

LUDWIGSHAFEN. Aufsteiger BSC Oppau, Gründungsmitglied der Fußball-Landesliga, steht vor einer schweren Saison. Die noch immer erschreckend hohe Zahl verletzter Spieler macht dem neuen Trainer Michael Drese zu schaffen.

Neben dem neuen Trainer Michael Drese (49) hat auch sein Oberliga-erfahrener Sohn Jan am Oppauer Güterbahnhof angeheuert. „Das ist nicht ganz so leicht, zumal Jan manche Dinge anders sieht und seinen eigenen Kopf hat. Aber er muss sich auch mal was sagen lassen“, fordert der Senior. Der Coach liebt das einfache Spiel ohne Firlefanz, möchte, dass die Spieler wenn sie die Kugel verloren haben, möglichst schnell hinter den Ball kommen. Und er verlangt auch von seinen Offensivkräften Defensivarbeit. „Die Jungen versuchen oft etwas Besonderes zu machen, dann verlieren sie den Ball und fehlen beim Gegenangriff“, hat Drese erkannt. Darüber und über taktische Dinge diskutiert er öfter mit seinem Sohn. Trotz gewisser Meinungsverschiedenheiten läuft Jan Drese nicht Gefahr auf die Bank verbannt zu werden. Dazu ist die Qualität zu groß. Die mangelnde Torgefährlichkeit, die ihm beim Oberligisten FC Arminia zu schaffen machte, ist jedenfalls wie weggeblasen. Neun Treffer hat er bisher in der Vorbereitung erzielt. „Ich lasse ihn derzeit offensiv zentral spielen, da hat er relativ viele Abschlusssituationen und kann seinen Tordrang ausleben. Zudem sind wir auf den Flügeln gut besetzt“, sagt sein Vater. Der Übungsleiter, der auch am DFB-Stützpunkt des Kreises Rhein-Pfalz in Fußgönheim arbeitet, bezieht das Team in seine Überlegungen mit ein. „Kürzlich haben wir im 4-1-4-1-System gespielt. In der Pause hat die Mannschaft angeregt, mit einem zweiten ,Sechser’ zu agieren. Das haben wir dann umgesetzt“, nennt Drese ein Beispiel. Er strebt danach, mit der gesamten Mannschaft anzugreifen und mit allen zu verteidigen. Was große Laufarbeit erfordert. „Die Spieler müssen das wollen. Das ist ein Lernprozess. Aber es ist nötig, denn in der Landesliga wird uns mehr abverlangt. Ich will einen größeren Leistungsgedanken reinbringen“, spricht Drese über seine Vorstellungen. Derzeit lebt er jedoch von der Hand in den Mund. „Gut möglich, dass es einen holprigen Start gibt“, befürchtet der Coach. Sechs Mann sind dauerverletzt. Nur im Tor plagen ihn keine Sorgen. Zu Markus Edelmann und Daniel Jacob ist Tobias Grätz gestoßen. Die Saisonziele sind: schnell eine Einheit werden und nicht absteigen. (thl)

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