Ludwigshafen Mutiges Bekenntnis

Religion ist heutzutage in der Öffentlichkeit nicht nur durch die weit verbreitete Digitalisierung präsent. Am Donnerstag, 20. Juni, wird die katholische Kirche ihre sakralen Räume verlassen und in die Öffentlichkeit treten. Alle Bürger werden an diesem Tag merken, dass man in der Stadt etwas feiert, denn der Tag ist ein gesetzlicher Feiertag. Was aber gefeiert wird, werden nicht alle wissen. Das Fest heißt Fronleichnam – Leib des Herrn, gemeint ist Jesus Christus. Die Gemeinden St. Ludwig, Heilig Geist und Herz Jesu beginnen das Fest um 10 Uhr mit dem Gottesdienst in der Kirche St. Ludwig (Wredestraße 24). Danach werden die Gläubigen mit dem Allerheiligsten auf die Straße gehen. Die Prozession geht am Berliner Platz vorbei. Auf dem Ernst-Bloch-Platz ist ein kurzer Aufenthalt geplant. Auf der Mundenheimer Straße gehen wir bis zur Kirche Herz Jesu, wo der Abschluss stattfindet. Gegen 12 Uhr sind alle Teilnehmer zur gemeinsamen Reunion mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen eingeladen. St. Sebastian in Mundenheim (Zedtwitzstraße 2) beginnt Fronleichnam ebenso um 10 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst. Die Prozession verläuft über die Pfarrer-Krebs-Straße, Saarlandstraße, Oberstraße, Fasanenstraße, Zedtwitzstraße und erreicht wieder die Kirche. Am großen Kreuz ist eine kurze Andacht geplant. Zur zentralen Reunion in Herz Jesu ist auch die Gemeinde St. Sebastian erwartet. Fronleichnam ist ein mutiges Bekenntnis: „Ich bin das lebendige Brot.“ (Johannes 6, 51) Jesus vergleicht sich mit dem Brot als Grundnahrungsmittel für alle Menschen. Diese Worte klingen für viele Ohren fremd. Darum ist die Frage berechtigt: Wie viel Religion verträgt die Öffentlichkeit? Diese Frage ist umso interessanter, je mehr man in der Stadt Andersdenkenden und -gläubigen begegnet. Der Autor Pater Wojciech Kordas (54) ist Ordensmann und Kooperator in der katholischen Pfarrei Hll. Petrus und Paulus.

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