Ludwigshafen Manche ziehen nicht mit

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Ludwigshafen. Mit viel Demut gehen Patrick Horlacher und Marco Tremmel als Trainergespann der VTV Mundenheim in die neue Saison der Handball-Oberliga, die für die Mundenheimer am Samstag, 19.45 Uhr, mit einem Heimspiel gegen den HV Vallendar beginnt.

„Wir sind beide mit der Vorbereitung nicht so zufrieden“, erklärt Horlacher den Grund für die Vorsicht und macht dafür weniger das Verletzungspech – Lukas Klein und Daniel Arentz fallen beide zu Saisonbeginn mit Bänderrissen aus –, sondern viel mehr die fehlende Einstellung einiger Akteure verantwortlich. „Leider haben manche Spieler in der Vorbereitung nicht die richtigen Prioritäten gesetzt“, umschreibt er den Grund für seine Unzufriedenheit. Denn Platz vier aus dem Vorjahr sei kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „Am Samstag beginnt die Runde wieder von vorne. Und es wird schwer genug.“ Neben Verletzungspech und fehlender Einstellung ist die Hallensituation in der Vorbereitung für die Mundenheimer ein altbekanntes Problem. „In der entscheidenden Phase sind Ferien und die Hallen sind zu. Das ist in einer Sportart, wo es auf die Abstimmung von Passwegen und komplexen Laufwegen ankommt, schwierig. Fußballer haben es da einfacher“, sagt Horlacher. Die VTV sind deshalb dreimal in die verbandseigene Pfalzhalle nach Haßloch ausgewichen. Sorge machen Horlacher auch die Änderungen im Kader. Mit Torhüter Marcus Forler, der sich in den Handball-Ruhestand verabschiedete, müssen die VTV einen Wechsel auf einer zentralen Position verkraften. Tim Doppler, der nach zwei Jahren mit relativ wenig Einsatzzeiten vom Drittligisten TV Hochdorf zu den Mundenheimern wechselte, soll den Routinier gemeinsam mit Nico Klein ersetzen. „Wir setzen jetzt noch stärker auf ein Torhüter-Gespann“, so Horlacher. Auf dem Feld war lange Ruben Meyer aus der zweiten Mannschaft der einzige echte Neuzugang, ehe sich auf dem Transfermarkt doch noch etwas tat. „Marco Binnes wechselte kurzfristig vom HV Vallendar zu uns, weil er beruflich nun in Speyer beschäftigt ist“, sagt Horlacher, der sich über den flexibel einsetzbaren Rechtshänder freut. Außerdem will er Spieler aus dem Kader der A-Jugend wie Yannick Treiber, Thoren Pönisch und Lars Hannes langsam an das Niveau in der Oberliga heranführen. „Wir haben wieder einen 18-Mann-Kader, und den werden wir auch brauchen.“ Und das schon zum Saisonauftakt gegen Vallendar, denn neben den beiden Verletzten fehlen am Samstag auch die beiden Linkshänder Mathias Scheuerer und Tobias Frank. Und dann kommt auch noch der Angstgegner. „Das ist eine Mannschaft, gegen die wir uns schon immer schwer getan haben. Die Spielweise liegt uns einfach nicht“, meint Horlacher. Eine Wiederholung der Vorjahresplatzierung ist für ihn nicht nur deshalb schwer. „Die Klasse ist immer professioneller aufgestellt.“ Budenheim, Illtal, VTZ Saarpfalz – alles Mannschaften, die sich verstärkt haben, und in Dansenberg steht gar mit Nenad Puljezevic ein früherer ungarischer Nationalspieler im Tor, der in der Vorsaison noch Champions League spielte. „Wir müssen die Situation der Pfälzer Vereine in der Dritten Liga im Auge behalten. Unser Ziel kann es deshalb nur sein, uns so früh wie möglich vom Tabellenende zu distanzieren“, stellt Horlacher klar. (env)

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