Ludwigshafen Lauf ins Ungewisse

Ludwigshafen

. Bei der Pressekonferenz im MVV-Hochhaus waren sich alle Verantwortlichen einig: Der SAP-Arena-Marathon 2014 hat einiges zu bieten. Über 100.000 Zuschauer werden morgen entlang der 42,195 Kilometer langen und nach zehn Jahren modifizierten Strecke erwartet. Über 1100 ehrenamtliche Helfer aus 18 Vereinen sind für einen reibungslosen Ablauf im Einsatz. Nach dem gleichgebliebenen Start-/Zieleinlauf am Wasserturm, führt die neue Strecke Richtung SAP Arena. Zwischen Kilometer sieben und acht werden die Teilnehmer durch deren geöffnete Tore laufen. „Das Stück durch die Arena wird für jeden Sportler ein neues und tolles Gefühl sein“, verspricht Arena-Geschäftsführer Daniel Hopp. Um dies zu gewährleisten werden alle technischen Möglichkeiten der Arena voll ausgeschöpft. Heißt im Klartext: Die Besucher können über den Videowürfel die aktuellen Ereignisse an der Strecke verfolgen. Auch der Einsatz der Led-Bande und viel Musik sollen für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. Der Eintritt für die ab 16.45 Uhr geöffnete Arena ist frei. „Hier kommen alle Teilnehmer durch. Das wird bestimmt eine Riesensache“, freute sich Organisationschef Christian Herbert über den Höhepunkt der neuen Streckenführung. Auch Mannheims erster Bürgermeister Christian Specht war von der Idee, „dass die Athleten durch das sportliche Wohnzimmer der Rhein-Neckar-Region“ laufen werden, sichtlich begeistert. Die bis jetzt gemeldete Teilnehmerzahl gibt der Vorfreude der Verantwortlichen recht. Mit 10.888 Läufern, Inlineskatern und Handbikern steuert der Marathon auf einen neuen Rekord zu. Die Bestmarke aus dem Vorjahr liegt bei 12.977. Nachmeldungen sind heute (15 bis 19 Uhr) und morgen (10 bis 18 Uhr) im Kongresszentrum Rosengarten noch möglich. Bei all der positiven Resonanz und Aufbruchstimmung unter den Verantwortlichen, darf die zweite Seite der Medaille nicht vergessen werden: Ludwigshafen wird beim diesjährigen Marathon nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Dies wollten die Verantwortlichen so nicht stehen lassen. Immer wieder wurde die gute Zusammenarbeit zwischen den Schwesterstädten hervorgehoben. Zu den Änderungen der Laufstrecke und der daraus resultierenden Verkürzung des Ludwigshafener Abschnitts von 18 auf sechs Kilometer führte Herbert aus: „Das war auch eine Sache, die organisatorische und damit kostentechnische Gründe hatte.“ Auch der Leiter der Sparte Sport der Stadt Ludwigshafen, Thomas Gerling, unterstrich die gute Zusammenarbeit der Städte, bedauerte aber, dass durch die neue Streckenführung Rheingönheim, die Gartenstadt und Mundenheim wegfallen werden. „Ich hoffe, dass die treuen Zuschauer aus diesen Regionen zur neuen Streckenführung kommen und die Sportler weiterhin lautstark unterstützen werden“, sagte er. Von der „verkleinerten, aber kompakteren Strecke“ verspricht sich Gerling einiges. „Durch den Hin- und Rücklauf ist die Strecke, mit den Höhepunkten Berliner Platz und Mundenheimer Straße Richtung Südwest-Stadion, intensiver belebt und die Zuschauer sind mehr eingebunden“, analysierte Gerling. Eine positive Resonanz für die Strecke wird mit Blick auf das momentane Vertragsverhältnis fast schon zur Pflicht. Der Ludwigshafener Abschnitt ist in gewisser Weise auch ein Lauf ins Ungewisse, da der Zehnjahresvertrag der Stadt Ludwigshafen nach diesem Jahr ausläuft. Wie es 2015 weitergeht, ist offen. Die Verhandlungen laufen. „Wir versuchen den Marathon positiv zu gestalten und dann schauen wir, wie das angenommen wird“, hielt sich Gerling mit großen Aussagen zurück. Über die Weiterführung des Marathons in Ludwigshafen sagte er: „Die organisatorischen Bedingungen lassen wir auf uns zukommen und machen einen Schritt nach dem anderen. Allerdings müssen wir auch abwarten, welche Ziele der Veranstalter für die Zukunft festlegt“, verwies Thomas Gerling darauf, dass Ludwigshafen ein Stück weit die Hände gebunden sind. Klar ist aber auch: Sollte der Abschnitt in Ludwigshafen unter die Sechs-Kilometer-Marke rutschen, muss man laut Gerling schauen, „inwieweit das dann noch Sinn macht.“

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