Ludwigshafen Laping löst Hettrich im Sommer ab

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LUDWIGSHAFEN. Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen hat schnell gehandelt. Wenige Tage nachdem der Verein Trainer Frank Hettrich (48) mitgeteilt hat, dass sein Vertrag am Saisonende nicht verlängert wird, verpflichtete die Arminia Marco Laping (39) als seinen Nachfolger.

„Es war eine absolute Bauchentscheidung. Wir hatten das Gefühl, in einer Sackgasse zu sein und wollen etwas Neues probieren“, begründet Arminias Sportchef Markus Impertro den Schritt. Es gebe keine gravierenden Gründe für die Änderung auf dem Trainerposten. „Frank lebt Fußball. Dass die Mannschaft erst 20 Punkte auf dem Konto hat, ist ihm nicht anzulasten. Er hatte es als Nachfolger eines Thomas Fichtner nicht leicht“, verdeutlicht Impertro. Die Entscheidung habe er nicht alleine gefällt, sondern sich mit den Spielleitern Thomas Lang und Peter Bussek, deren Vorgänger Reinhard Schäffner und dem Vorsitzenden Alfred Schaar beraten. Hettrichs gute Arbeit habe sich nicht in den Ergebnissen widergespiegelt. Der Verein habe ihn trotzdem gestützt, ihn zum Beispiel trotz einer schwachen Vorrunde nicht entlassen. Ob der Zeitpunkt der Verkündung glücklich ist, vermag Impertro nicht zu sagen. „Es ist ganz schwierig, weil es den einen richtigen Moment nicht gibt. Wir haben Frank die Entscheidung nach drei Spielen ohne Niederlage mitgeteilt. Das halte ich für besser, als wenn wir das nach drei verlorenen Partien getan hätten“, erklärt der Sportchef. Es sei seine Aufgabe, Entscheidungen zu treffen. Die seien nicht immer für alle positiv. Die Gefahr, dass Trainer und Spieler die Runde halbherzig zu Ende spielen, sieht Impertro nicht: „Frank hat gut reagiert, ist ehrgeizig und will nicht absteigen. Ich habe keine Bedenken.“ Das gute Spiel bei Schott Mainz am Samstag scheint ihn zu bestätigen. Hettrich hat auf die Entscheidung gegen ihn professionell reagiert. „Ich muss das akzeptieren. Dass ein Verein andere Wege gehen will, ist legitim“, sagt der Coach. Dennoch ist der Inhaber des Trainer-A-Scheins enttäuscht. „Ich kann nicht alles nachvollziehen und hätte mir etwas mehr Wertschätzung gewünscht“, betont Hettrich. Nach einem ersten Gespräch vor vier Wochen, in dem ihn der Verein vertröstet habe, habe er sich Gedanken gemacht. Der Trainer sieht eine Weiterentwicklung der Mannschaft, die mit vielen Oberliga-Neulingen in die Saison gestartet war. Im Laufe der Runde hatte die Arminia personell nachgebessert. Bei etlichen Verpflichtungen hatte der Übungsleiter den Kontakt angebahnt. Für Hettrich, der sagt, er habe zwei lose Anfragen anderer Klubs gehabt, ist es keine Frage, den Job ordentlich zu Ende zu bringen, auch weil er zu vielen im Verein ein gutes Verhältnis habe. „Ich war schon zweimal in dieser Lage und habe jeweils das Ziel erreicht“, erinnert sich der Coach. Er ist auch sicher, dass sich das Team nicht hängen lasse: „Jeder Spieler muss sich meinem Nachfolger präsentieren oder sich für einen neuen Verein empfehlen.“ Impertro ist bewusst, dass sich das Gesicht der Mannschaft nach dem großen Umbruch im Sommer 2016 erneut ändern wird, denn eine gewachsene Bindung zum Klub gibt es nur bei wenigen. Über die Saison hinaus sind sieben Spieler vertraglich gebunden. „Wichtig ist, dass sich die Akteure zur Arminia bekennen und nicht nur wegen einer attraktiven Spielklasse kommen“, fordert der Sportchef. Klar sei ferner, dass die Arminia zweigleisig planen müsse. Das sei auch mit Laping, der ebenfalls den Trainer-A-Schein hat, besprochen. Der Ex-Profi (Saarbrücken, Waldhof), der 2011 ein halbes Jahr für den FCA spielte und zum Oberliga-Aufstieg beitrug, habe gute Verbindungen und könne den FCA dem einen oder anderen alten wie neuen Spieler schmackhaft machen. „Wir erhoffen uns von Marco einen Schub und sind sicher, in der kommende Runde eine schlagkräftige Mannschaft zu haben“, sagt Impertro. Laping sei als Trainer unverbraucht und kenne das Umfeld. „Ich habe nicht mit einer Anfrage gerechnet“, sagte Laping, der kürzlich mit Geschäftspartnern ein Fußballcenter in Kaiserslautern aufgemacht hat. Zuvor hatte er beim FCK in verschiedene Bereiche reingeschnuppert, im Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet und zweieinhalb Jahre die U16 der Lauterer trainiert. Auf die Aufgabe freue er sich, und einige Arminia-Spieler hätten bereits signalisiert, bleiben zu wollen. Kommentar

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