Ludwigshafen „Kapitän? Das soll ein anderer machen“

Er dürfte der prominenteste Neuzugang in der Fußball-Landesliga Ost sein: Ex-FCK-Profi Selim Teber trägt in dieser Saison das Trikot des VfR Frankenthal. Für den Verein hat er schon in der Jugend gespielt. Im Interview erklärt er, warum Profifußball nicht mehr drin war, und wie es zu seinem Engagement kam.

Herr Teber, wissen Sie schon, was Sie am 31. Juli abends machen?

(Denkt nach) Nein, noch nicht. Wie wär’s mit Fußball? Der VfR hat dann sein erstes Landesliga-Spiel beim BSC Oppau. Stimmt. Klar, wenn es zeitlich passt. Ich bin leider beruflich stark eingespannt. Bin viel unterwegs, am Haus ist viel zu tun, Familie, KinderAber wenn es sich irgendwie machen lässt, bin ich dabei. Wie ist der Kontakt zum VfR zustandegekommen? Spielleiter Salvatore Mauro hat mich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte. Wir hatten immer mal wieder Kontakt. Da habe ich gesagt: Warum nicht. Waldhof Mannheim, Kaiserslautern, Eintracht Frankfurt, Hoffenheim – wie passt der VfR Frankenthal in die Liste der Vereine, bei denen Sie aktiv waren? Ganz einfach: Ich bin ein Frankenthaler Junge, bin hier geboren, habe hier auch in der Jugend gespielt. Hier hat für mich alles angefangen. Ich habe gehört, dass es dem Verein gerade nicht so gut geht. Da ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben. Hatten Sie noch Angebote aus dem Profibereich? Nein, ich habe meine Karriere vor acht Monaten beendet. Von der Gesundheit her war Profifußball nicht mehr drin. Das Knie war kaputt, dann ein Bandscheibenvorfall. Eine Bandscheibe drückt zwar auch gerade wieder ein wenig, aber das habe ich ganz gut im Griff. Aber so ganz aufhören ist noch nicht. In Frankenthal schließt sich der Kreis? Ja, es macht immer noch Spaß. Ich will der Mannschaft und dem Verein helfen. Wo werden wir Sie häufiger sehen? Im Training oder im Spiel? Wahrscheinlich öfter im Training. Das ist zeitlich auch einfacher zu managen. Ganz ohne Sport geht’s einfach nicht. Bei den Spielen muss man mal schauen. Wenn ich keine anderen Verpflichtungen habe, werde ich schauen, dass ich dabei bin. Hatten Sie schon Gelegenheit, sich mit dem neuen Trainer und der Mannschaft zu unterhalten? Nein, leider noch nicht. Das war alles sehr spontan. Am vergangenen Sonntag haben wir das fix gemacht. Jetzt muss man erst einmal warten, wie das mit dem Spielerpass klappt. Wollen Sie die Kapitänsbinde? Immerhin sind Sie ehemaliger Profifußballer mit ansehnlicher Vita Ne. Kapitän? Das soll lieber ein anderer machen. Ich werde ja auch nicht regelmäßig da sein. Ich will einfach nur kicken und Spaß haben. Auf welcher Position? Das ist im Prinzip egal, aber ich war ja in meiner Laufbahn hauptsächlich im Mittelfeld. Wie sieht’s mit der Kondition aus? Die passt, ich gehe zwei- bis dreimal die Woche laufen. Grundkondition ist auf jeden Fall da. Haben Sie die Befürchtung, dass jetzt alle beim VfR nur darauf schauen, was Selim Teber macht? Die können ruhig schauen. Nein, im Ernst. Ich hoffe, dass ich helfen kann. Vielleicht entsteht ja ein Effekt, dass die Leute wieder mehr Lust bekommen, beim VfR vorbeizuschauen. Werden Sie eine feste Rückennummer haben? Nein, die ist egal. Von Eins bis 30, ich trage alles. Aha, Sie würden auch die Eins als Torwart anziehen? Okay, das ist eher unwahrscheinlich.

x