Ludwigshafen Heitere Buntheit

Spiel der Farben: Gisela Harder vor einigen ihrer Arbeiten.
Spiel der Farben: Gisela Harder vor einigen ihrer Arbeiten.

«Limburgerhof.» Im Caritas-Altenzentrum St. Bonifatius in Limburgerhof ist derzeit eine Ausstellung mit Werken der Malerin Gisela Harder zu sehen. Die Künstlerin wohnt in der Nachbarschaft der Einrichtung und hat rund 60 Werke für die Schau zur Verfügung gestellt.

Großer Bahnhof zur Vernissage: Über die ganze Galerie waren Bewohnerinnen des Hauses und Gäste versammelt. Die Exponate der Malerin schmückten die lange Wandpartie und eine Reihe gegenüberstehender Tische. Eröffnet hat die Ausstellung der ehemalige Limburgerhofer Bürgermeister Peter Kern. Der fand treffende Worte zu Techniken und Stilistik Harders, die Aquarelle und Ölbilder in vielfältigen Ausdrucksformen gestaltet. Kern würdigte die Werke als kleine und große Kostbarkeiten, die in ihrer heiteren Buntheit mal figürlich realistisch, mal abstrakt oder impressionistisch daher kämen. Im Spiel der Farben und des Lichtes, der Sonne und den Jahreszeiten erschienen Erinnerungen an das heimatliche Bauernland. Harder gelinge es, ihre Motive zum Leben zu bringen, ihnen eine Seele einzuhauchen. Und das tue sie mit großer Liebe fürs Detail. Ausführlich würdigte Kern die Lebensgeschichte der im westpreußischen Steegen im Weichselland geborenen Malerin. Einem agrarischen Milieu entstammend und tief in der Landschaft verwurzelt, sei sie natur- und tierliebend sowie heimatverbunden, sagte Kern. Nach der Flucht nach dem Krieg und dem Neuanfang in Buxtehude kam sie ins pfälzische Imsbach, nach der Heirat nach Limburgerhof, wo sie viele Jahre in der Versuchsstation tätig war. Im Ruhestand folgte ein Leben im reizvollen Weinstraßendorf Forst und der Beginn der künstlerischen Tätigkeit. Seit 2018 lebt Harder wieder in Limburgerhof. Musikalisch umrahmte Werner Braun mit Klavierwerken von Beethoven, Schubert und Schumann die Ausstellungseröffnung. Schuberts Impromptu op. 90 nr. 4 war dabei so etwas wie die kongeniale musikalische Antwort auf Kerns Laudatio. Hier kontrastieren in schönster Tonmalerei die lebenslustig und froh dahinperlenden Sequenzen mit mollgetönten, nachdenklichen und dramatischen Aspekten. Gisela Harder kann nunmehr auf eine fast 30-jährige künstlerische Schaffenszeit zurückblicken. Erste Aquarellkurse belegte sie ab 1990. 1995 wurde sie Mitglied des Vereins Pfälzer Maler. Es folgten Studien an der Aquarellschule von Günter Bolius in Bad Buchau, der European Art Academie Cote d’Azur, an der Mal- und Kreativschule Bad Mergentheim, der Aquarellschule Lutz van Berkel in Dudenhofen, der Villa Martin in St. Ingbert und der Kunstschule Khan-Leonhard am Schluchsee. Ausgestellt hat sie mit den Pfälzer Malern in Fußgönheim, Heßheim, Edenkoben, auf dem Hambacher Schloss und im Haus Catoir in Bad Dürkheim. In Einzelausstellungen waren ihre Werke im Lucashof in Forst sowie im Ratssaal der Verbandsgemeinde Deidesheim und auch im Rathaus Limburgerhof zu sehen. „Wo soll ich denn mit all meinen Bildern hin“, habe sie sich gefragt, erzählte Harder bei der Eröffnung. Dieser Gedanke und der Umstand, dass im Altenzentrum doch Platz dafür sei, sei der Ursprung für die Schau gewesen. Die Landschaften, Stillleben und auch fantasievollen Motiv- und Farbspiele können noch bis 5. Juni, wenn das Altenzentrum sein Patronatsfest feiert, auf der Galerie im ersten Obergeschoss des Caritas-Altenzentrums St. Bonifatius, Albert-Schweitzer-Straße 3, in Limburgerhof angeschaut werden.

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