Ludwigshafen Handball: Zu Hause immer noch ohne Punkte

«Ludwigshafen.» Die TSG Friesenheim II wartet in der Handball-Oberliga weiter auf die ersten Punkte vor eigenem Publikum. Im Kellerduell gegen den HV Vallendar unterlagen die Jungeulen mit 26:29 (15:13).

Am Ende war alles wie immer: Auf der einen Seite feierten die Gäste ihren Auswärtssieg, während Friesenheimer Spieler und Trainer enttäuscht den Hallenboden anstarrten. Die sechste Saisonschlappe tat aber gleich in mehrfacher Hinsicht besonders weh. So schmerzte sie Trainer Andreas Reckenthäler, dessen Vater Wolfgang als Sportlicher Leiter bei den Gästen auf der Bank saß und der im Vorjahr selbst noch für seinen Stammverein aufgelaufen war. Besonders schmerzte die Schlappe aber, weil die Gastgeber die Partie, trotz aller Fehler, über 50 Minuten lang bestimmt hatten, mit bis zu vier Treffern (10:6, 19.) führten. Aber Jan Bußers verwandelter Siebenmeter zum 24:23 (55.) war die letzte Führung. Im Endspurt drehte Vallendar das Spiel. „Vallendar war am Ende abgezockter. Wir haben unsere freien Bälle nicht reingemacht“, bilanzierte Reckenthäler enttäuscht. Außerdem erlaubten sich die Gastgeber gegen die im zweiten Durchgang offensivere Deckung, Vallendar hatte vom anfänglichen 6-0 auf eine 3-2-1-Formation umgestellt, zu viele leichte Fehler und Ballverluste. Auffällig in der Phase nach dem 22:19 (47.), als Timo Naas und Timm Seifried in drei Angriffen in Folge den Ball unbedrängt abgaben und sich bei Torhüter Michael Hoppe bedanken konnten, dass es Vallendar nur zum 22:22-Ausgleich (53.) brachte. Auch volle fünf Minuten in doppelter Überzahl (38. - 42.) halfen den Gastgebern nicht weiter. Den Friesenheimern gelangen gerade einmal zwei Treffer und sie mussten in dieser Phase gar den 18:18-Ausgleich schlucken. „Ich glaube, wir hatten auf einmal Angst, das Spiel zu gewinnen“, sah sich Reckenthäler plötzlich als Psychologe gefordert. Er brachte in der Schlussphase seinen erfahrenen Mit-Trainer Uli Spettmann, quasi als Beruhigungsfaktor in den Angriff. Zudem hoffte er, dass der im ersten Abschnitt starke Aaron Schleidweiler wieder mehr Ballsicherheit bekam. Beide Schachzüge halfen nicht, weil auch die bis dahin starke Abwehr bröckelte. Vallendar ging mit drei zu leichten Treffern innerhalb von 79 Sekunden mit 26:24 in Führung. Damit war es um das ohnehin labile Nervenkostüm der Friesenheimer endgültig geschehen. Sie taumelten nun hilflos der nächsten Heimniederlage entgegen. „Am Ende war es fast ein wenig zu deutlich“, befand Trainer Reckenthäler, der trotzdem weiterhin optimistisch bleibt: „Immerhin haben wir gezeigt, dass wir unsere Leistung jetzt schon über 50 Minuten lang abrufen können.“ So spielten sie TSG Friesenheim II: Hoppe - Schleidweiler (5), Seifried (6), Happersberger (1) - Thilmann (1), Bußer (4/2) - Spettmann (1) – Naas (3), Bolomsky, Schulte (3), Hannes (3) Spielfilm: 5:5 (11.), 10:6 (19.), 15:13 Hz., 16:16 (36.), 22:19 (47.), 24:24 (56.), 25:29 Ende – Zeitstrafen: 4:7 – Siebenmeter: 2/2 – 3/2 – Beste Spieler: Seifried – Lohner, Hertz – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Maul/Rausch (Bingen).

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