Ludwigshafen Genossen stärken Guthier den Rücken

David Guthier im Stadtrat.
David Guthier im Stadtrat.

Die Ludwigshafener SPD setzt auf Kontinuität und Geschlossenheit. Der Stadtverband hat am Dienstagabend den bisherigen Vorsitzenden David Guthier mit einem „Traumergebnis“ wieder an die Spitze gewählt. Der Blick richtet sich nun auf den Kommunalwahlkampf im kommenden Jahr.

Bei der Abstimmung über den künftigen Stadtverbandsvorsitzenden erhielt Guthier 53 von 54 möglichen Stimmen, was rechnerisch um die 99 Prozent bedeutet. Der 33-Jährige aus Süd ist bereits seit neun Jahren SPD-Chef in Ludwigshafen. Bei der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) in Mannheim arbeitet er als Produktmanager im Bereich Unternehmensentwicklung und Controlling.

Im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre seiner Amtszeit zog Guthier ein positives Fazit. „Es ist gut losgegangen, die SPD war für viele überraschend stärkste Kraft bei der Bundestagswahl und hat das Direktmandat im Wahlkreis gewonnen. Möglich war dies durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und einen guten Kandidaten wie Christian Schreider“, nannte der Vorsitzende das Erfolgsrezept. Er kritisierte, dass in den Medien zu wenig gewürdigt werde, mit welchen nie gekannten Problemen die Ampelkoalition gestartet sei: dem Ukraine-Krieg, einem Lieferstopp für russisches Gas und Inflation.

Poträt am Lutherplatz: David Guthier, wiedergewählter SPD-Chef.
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David Guthier: Die Zukunft der SPD

In puncto Krieg und Waffenlieferungen habe Deutschland klug agiert. „Ich bin froh, dass Olaf Scholz Bundeskanzler ist und nicht ein anderer“, meinte Guthier. Es sei gelungen, genug Gas für den Winter zu beschaffen. Mit der Gaspreisbremse sei dies sozial verträglich gestaltet worden. Ein Verdienst der SPD, die auch für den Mindestlohn von zwölf Euro, das Bürgergeld und mehr Kindergeld gesorgt habe, betonte der Vater zweier jungen Söhne – Mads und Moritz.

„Kindergrundsicherung muss kommen“

Weitere soziale Errungenschaften stünden jetzt an: „Die Kindergrundsicherung muss kommen, in Ludwigshafen ist jedes vierte Kind von Armut bedroht“, sagte Guthier. Die Stadt müsse von Bund und Land künftig „bedarfsgerecht“ finanziert werden. Denn das Sparen habe in der Stadt seine Grenzen, für die SPD in Ludwigshafen gebe es rote Linien.

Wichtigste Zukunftsthemen seien die soziale Gerechtigkeit und die „familienfreundliche“ Stadt mit mehr Kita-Plätzen. Wichtig seien auch mehr Grün in der City, weniger Autos sowie mehr ÖPNV- und Radverkehr. Dies sei kein Widerspruch zur Straßenplanung beim Hochstraßensystem. „Wir brauchen Lösungen für die vorhandenen Verkehre“, betonte Guthier. Bei der Stadtstraße gehe es zudem nicht allein um die Straße, sondern um Stadtentwicklung mit dem neuen Stadtquartier „City West“.

„Klarer Kompass für Kommunalwahl“

Was die Bundespolitik betreffe, habe Guthier bereits eine Reihe gelungener Reformen genannt, fügte Bundestagsmitglied Christian Schreider hinzu. „Gasumlage und Heizungsgesetz waren Böcke von Robert Habeck. Jetzt ist das Gesetz umgeformt und gut“, räumte er einen Lernprozess ein.

„Wir sind für die Kommunalwahl gut aufgestellt und können wieder gewinnen, wenn ein klarer Kompass und die Geschlossenheit da sind“, stimmte Guthier die Mitglieder auf den kommenden Wahlkampf ein.

Wahlberechtigt bei den Vorstandswahlen waren 47 anwesende Mitglieder sowie sieben Vertreter des bisherigen Vorstands. Bei der Wahl des Stellvertreters kam Gregory Scholz (Oppau-Edigheim-Pfingstweide) auf 49 Stimmen. Mit einstimmigen Ergebnissen wiedergewählt wurden Kassierer Dieter Feid und Schriftführerin Eva Kraut (beide Friesenheim). Bestätigt als Internetbeauftragter wurde Lars Entenmann (Nord-West) mit 50 Ja-Stimmen.

Tritt er an, falls sie nicht mehr will? Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und David Guthier.
Tritt er an, falls sie nicht mehr will? Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und David Guthier.
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