Ludwigshafen Fussball: „Wir sind momentan keine Mannschaft“

SAARBRÜCKEN. War das bereits der Offenbarungseid? Der FC Arminia Ludwigshafen hat in der Fußball-Oberliga ein Sechs-Punkte-Spiel beim SV Saar 05 Saarbrücken gewaltig in den Sand gesetzt. Wer im Tabellenkeller dümpelnd bei einem ebenfalls angeknockten Tabellennachbarn 0:4 (0:2) verliert, ist zumindest ergebnistechnisch schon bankrott.

Eigentlich war es eher als Kompliment gemeint: „Der Gegner hat versucht, zu spielen – und das ist uns entgegengekommen“, so Saarbrückens Trainer Timon Seibert. Beim FSV Jägersburg waren die „St. Johanner“ eine Woche zuvor gegen eine Betonwand gerannt und leer ausgegangen. Anders agierte die Arminia am Samstag. Die Rheingönheimer agierten mit offenem Visier – und kickten sich ins sportliche Verderben. Der Versuch, die Sache spielerisch zu lösen, misslang. Auch, weil bei einigen Arminen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander klaffen, wie Coach Frank Hettrich deutlich sagte. „Was willst du da noch sagen: nix. Das war gar nix“, fiel Tim Ambergers Resümee wortkärger aus. Der Kapitän hatte hilflos zuschauen müssen: Knie verdreht im Abschlusstraining. Auf den Punkt gebracht: Marvin Pelzls unnötiges Foul nahe der Torlinie, aber fernab des Kastens, war der Anfang vom Ende. Athanasios Noutsos servierte einen Freistoß, im Strafraum staunten Arminia-Akteure wie Zuschauer im roten Trikot, als der zuvor gefoulte Alexander Schmieden einköpfte. Wenig später holte sich Pelzl Gelb ab – und flog folgerichtig mit Gelb-Rot vom Platz, als er nach der Pause im Strafraum den flinken Sascha Simon zu Fall brachte. Simon hatte Pelzl umkurvt, der mit „Ansage“ den Wirbelwind gefällt. Simon flog aber auch schön; fast so schön, wie er drei Minuten vor dem Wechsel den Treffer zum 2:0 von Lukas Feka vorbereitet hatte. Zwei Elfmeter – 0:4 aus Sicht des FC Arminia Ludwigshafen, der nun fast schon für die Verbandsliga planen kann. „Wir sind momentan keine Mannschaft“, sprach Trainer Hettrich nach der Begegnung Klartext. Als solche präsentierte sich die Seibert-Truppe. Saar 05 hatte die Köpfe oben. Die Arminen-Häupter schienen hingegen frühzeitig gesenkt.

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