Ludwigshafen Freiwilligentag: 38 Projekte in Ludwigshafen

Aktion in der Ludwigshafener Gräfenauschule im September 2020.
Aktion in der Ludwigshafener Gräfenauschule im September 2020.

Bei Deutschlands größtem Freiwilligentag heißt es bald wieder: Ärmel hochkrempeln. Am Samstag, 17. September, erlebt die ehrenamtliche Gemeinschaftsaktion in der Metropolregion Rhein Neckar bereits ihre achte Auflage und will damit auch weit über die Grenzen der Region hinaus ganz aktuell ein Zeichen für gemeinschaftliches Engagement setzen. Von den bisher 92 angemeldeten Projekten stammen mit 38 über ein Drittel aus Ludwigshafen. Das Motto lautet wieder „Wir schaffen was“.

Unternehmen und Institutionen sind dazu aufgerufen, weitere Projekte anzumelden. Dem Freiwilligentag komme in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu, betont Tilman Krauch. Der Vorstandschef des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN) wies diese Woche bei einer Pressekonferenz in Bensheim darauf hin, „dass wir alle lange gezwungen waren, eher Abstand zu halten. Jetzt aber geht es darum, wieder gemeinsam anzupacken.“ Das Ehrenamt sei wichtig für das Funktionieren der Gesellschaft. Krauchs Appell: „Schaffen wir am 17. September einen neuen Leuchtturm der Solidarität.“

Gemeinsamer Einsatz für Unternehmen

Karin Heyl, Leiterin Gesellschaftliches Engagement bei der BASF betonte: „Gerade nach zwei Jahren Pandemie ist der Wunsch, wieder gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und Gemeinsamkeit zu erleben, sehr groß. Die Aktion ist deshalb eine schöne Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf das soziale Miteinander in Teams zu richten – und auf die Möglichkeiten, wie man sich in Initiativen engagieren kann. Wir als Unternehmen schätzen den vielfältigen Einsatz von Mitarbeitern und Bürgern sehr, denn er hilft, unsere Region lebenswert und lebendig zu machen.“

Nachwuchs stärker ansprechen

Bei ihrem Bemühen, mit dem Freiwilligentag Neulinge fürs Ehrenamt zu gewinnen, haben die Organisatoren der Metropolregion Rhein-Neckar vor allem den Nachwuchs im Blick: „Das Engagement der Älteren ist bereits klasse. Jetzt gilt es, den Jüngeren zu vermitteln, dass Mitmachen Freude bereitet und Sinn stiftet. Das können sie beim Freiwilligentag live ausprobieren. Der Tag ist die beste Gelegenheit, um unverbindlich ins soziale Engagement reinzuschnuppern“, so ZMRN-Vorsitzender Krauch.

Gabriele Hartmann vom Software-Unternehmen SAP macht sich für diesen Aspekt ebenfalls stark. „Wir haben uns in diesem Jahr zum 50. Jubiläum der SAP etwas ganz Besonderes überlegt: Wir werden einen SAP-Fördertopf bereitstellen, um in Bezug auf Zukunftsfähigkeit gerade junges Engagement in der Region zu fördern“. Mehr verraten werde dazu schon bald auf der Wir-schaffen-was-Website und in den sozialen Medien.

Werbung für den Freiwilligentag 2020 vor der Rhein-Galerie in Ludwigshafen.
Werbung für den Freiwilligentag 2020 vor der Rhein-Galerie in Ludwigshafen.

Schon 92 Projekte angemeldet

Derzeit sind 92 Projekte auf wir-schaffen-was.de registriert, viele weitere sollen noch dazu kommen. Die Themen und Projektmöglichkeiten sind vielfältig: Umweltschutz, Klimawandel, Einbindung verschiedener sozialer Gruppen, karitative Hilfen. Egal, ob Verschönerungsarbeiten in Kitas und Schulen, Müllsammelaktionen in Naturschutzgebieten, Computerkurse in Seniorenheimen, Ausflüge mit behinderten Menschen, Begegnungsprojekte mit Geflüchteten oder auch kontaktlose Projekte. Alle Herzensangelegenheiten, die sich im Team und an dem Tag verwirklichen lassen, seien willkommen. Und natürlich auch alle Mithelfer. Beim letzten Freiwilligentag vor der Pandemie 2018 hatten über 7500 Menschen in 75 Gemeinden bei über 370 Aktionen tatkräftig angepackt. 2020 waren es trotz beschränkter Rahmenbedingungen 4500 Teilnehmer bei rund 300 Aktionen in 65 Orten.

„Kann ich jedem ans Herz legen“

„Der Freiwilligentag bietet die perfekte Gelegenheit, um auch unabhängig des eigenen Vereins und der Mitglieder auf Vorhaben aufmerksam zu machen und weitere Mitstreiter zu gewinnen“, sagte Volker Beetz vom Verein Sterntaler-Kinderträume in Bensheim, der bereits ein Projekt für den Freiwilligentag angemeldet hat und bei dem die Teilnehmer der Pressekonferenz zu Gast waren. „Eine Teilnahme kann ich jedem Verein ans Herz legen. Die Anmeldung über die zentrale Plattform wir-schaffen-was.de ist ganz einfach. Marketingmaterialien zur Bewerbung des Projekts sind dort ebenfalls zu finden.“

Ehrenamt als „Kitt“ für die Gesellschaft

Der Freiwilligentag wird wieder als regionales Gemeinschaftsprojekt organisiert, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Rhein und Neckar über Gemeinde- und Stadtgrenzen hinaus weiter zu stärken. „Wir freuen uns auf zahlreiche zupackende Hände, die am 17. September ehrenamtlich helfen, wo es wirklich nötig ist“, meinte Kirsten Korte. Die Geschäftsführerin des Vereins ZMRN verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass gerade Freiwilligenstrukturen in der Pandemie gelitten hätten und mit dem Freiwilligentag möglicherweise einen neuen Anschub bekämen. Zumindest in der Vergangenheit habe die alljährliche „Schaffer“-Aktion immer einen nachhaltigen Effekt erzeugt: „Aus dem Engagement beim Freiwilligentag hat sich in dem einen oder anderen Fall auch eine längerfristige Zusammenarbeit entwickelt.“

Auch RHEINPFALZ-Kollegen packen mit an, wie hier Michael Schmid, Steffen Gierescher und Peter Müller (von links).
Auch RHEINPFALZ-Kollegen packen mit an, wie hier Michael Schmid, Steffen Gierescher und Peter Müller (von links).

Kleines Dankeschön: Gutscheine und mehr

Alle Teilnehmer beim Freiwilligentag erhalten wieder ein blaues „Wir-schaffen-was“-T-Shirt, das als Erkennungsmerkmal am Tag dient und haben freie Fahrt in den Bussen und Bahnen im Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Unter allen registrierten handwerklichen Projekten werden außerdem wieder 200 Hornbach-Baumarkt-Gutscheine à 100 Euro Einkaufswert verlost.

Noch Fragen?

Infos im Netz: www.wir-schaffen-was.de; telefonischer Kontakt: Nina Vogel: 0621 10708-444, E-Mail: info@wir-schaffen-was.de.

Zur Sache: Freiwilligentag

Der Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar wurde 2008 zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements im Länderdreieck Baden-Hessen-Pfalz ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Wir schaffen was“ wird er seitdem alle zwei Jahre am dritten Samstag im September veranstaltet. Er ist eingebettet in die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements und ist die bundesweit größte Veranstaltung dieser Art. Bei den vergangenen Auflagen nahmen jeweils mehrere Tausend Menschen in mehreren Hundert Projekten teil.

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