Ludwigshafen „Es ist wieder Leben in der Mannschaft“

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LUDWIGSHAFEN (thl) Der ordentlichen Leistung gegen den FK Pirmasens II ließ Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen eine gute folgen. Gegen Spitzenreiter SC Hauenstein spielte der FCA 2:2 (1:1). Ein Punkt, der absolut verdient ist.

Gut 20 Minuten nach Spielschluss kam Daisuke Ando ins Trainerzimmer. Was er genau wollte, blieb unklar, denn die Verständigung mit dem Japaner ist weiter schwierig. Ein Dolmetscher soll Abhilfe schaffen. Doch bis der engagiert ist, muss Trainer Frank Hettrich wechselweise in Deutsch und Englisch versuchen, dem Mittelstürmer seine Ideen zu vermitteln. Der Coach verschob blaue und gelbe Magneten auf einer Tafel und wollte dem eingewechselten Ando so erklären, was er bei der von ihm versemmelten Konterchance falsch gemacht habe. Ando nickte, verbeugte sich höflich und ging seines Weges. „Marcel Bormeth versteht, was ich will. Er spricht die Sprache“, nannte Hettrich einen Grund für die einzige Änderung, die er vornahm. Bormeth spielte statt des Japaners. Doch es ist nicht nur Bormeth, der den Coach versteht, auch die anderen Spieler scheinen die Vorstellungen Hettrichs immer besser zu verinnerlichen. „Fußballerisch und taktisch haben wir uns weiterentwickelt. Der Trainer macht einen guten Job“, sagte etwa Eduard Hartmann. Der Innenverteidiger, der die Spielführerbinde an Nebenmann Pietro Berrafato weitergegeben hat, kennt Hettrich von früheren Stationen. Hartmann bot gegen Hauenstein eine überragende Vorstellung, räumte in der Abwehr kompromisslos auf und bereitete das 2:2 von Nico Pantano vor (68.). „Ich habe mir vorgenommen, mehr für das Spiel zu machen. Das hat gut geklappt“, erklärte Pantano. Er war laufstark, hatte viele Ballkontakte und kurbelte gemeinsam mit Marc Barisic die Offensive an. Seine Leistung hätte er krönen können, wenn bei einem Konter sein ungenau gespielter Pass auf Manuel Maier angekommen wäre. Pantano habe viel Aufwand betrieben und fühle sich zentral wohl, sagte der Trainer. „In ein paar Situationen hätten wir Kontermöglichkeiten besser ausspielen müssen. Aber wir hatten viele Ballgewinne vorne und haben wenige Chancen aus dem Spiel heraus zugelassen“, sagte Hettrich. Genaugenommen nur zwei, eine führte zum 1:2. Beim Treffer zum 0:1 nach einem Freistoß sah die Abwehr nicht gut aus. „Da haben wir geschlafen. So frei darf Roesner nicht zum Kopfball kommen“, bemängelte der Coach. Den Ausgleich besorgte Tim Amberger mit einem verwandelten Handelfmeter. „Obwohl wir gegen den Tabellenführer gespielt haben, war unser Spiel in etlichen Bereichen schon besser als gegen Pirmasens. Das Team hat mehr Sicherheit ausgestrahlt“, konstatiert Hettrich. Ein Beispiel dafür ist Steffen Burkhard, der sich mit der für ihn eher ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld arrangiert und eine starke Partie geboten hat. „Es ist wieder Leben in der Mannschaft. Ich bekomme von den Fans viel positive Resonanz“, freute sich Markus Impertro. Der Sportchef sprach gar von „Aufbruchsstimmung“. Für ein abschließendes Urteil sei es noch zu früh, aber der Anfang mache jedenfalls Appetit auf mehr.

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