Ludwigshafen Erst ziemlich schwer und dann ganz leicht

Laszlo Toth (Mitte) ist für den WSV Vorwärts Ludwigshafen erfolgreich.
Laszlo Toth (Mitte) ist für den WSV Vorwärts Ludwigshafen erfolgreich.

«Ludwigshafen/Stuttgart.» Mit einem 14:10 (3:0, 2:2, 1:4, 8:4)-Heimsieg über den SV Cannstatt und einem 21:7 (5:2, 5:1, 4:4, 7:0) beim PSV Stuttgart haben die Wasserballer des WSV Vorwärts Ludwigshafen ein erfolgreiches „schwäbisches Wochenende“ erlebt. Nach dem Kraftakt am Samstag beim Erfolg über Bundesligaabsteiger Cannstatt fiel der Sieg gegen Stuttgart gestern überraschend deutlich aus.

Aufatmen bei den Ludwigshafenern nach dem letzten Heimspiel im Hallenbad. Nach einer kuriosen Schiedsrichterentscheidung stand die Begegnung im dritten Viertel auf der Kippe. Mit einer bärenstarken Abwehrleistung, die vor allem die beiden Cannstatter Center Tim Kraut und Benjamin Lehmann ununterbrochen beharkte, und viel Abgebrühtheit im Angriff hatte sich der WSV nach 18 Minuten einen 5:2-Vorsprung erspielt. Vier verschiedene Torschützen – Laszlo Toth traf doppelt, zudem waren Benedikt Hummel, Ahmed Mohamed und Johannes Schmitz erfolgreich – waren Beleg für das variable Angriffsspiel der Ludwigshafener. Nach dem Seitenwechsel rückten aber immer mehr die beiden schwachen Unparteiischen Anita Eshuis und Eric Henschel in den Blickpunkt. Höhepunkt war dabei der 4:5-Anschlusstreffer der Gäste, den die Schiedsrichterin ganz exklusiv für sich hatte. Selbst ihr Kollege Henschel sah den Wurf von Julian Thran an der Latte abprallen. Umzustimmen war die energische Eshuis trotzdem nicht. Der WSV zeigte sich von der in das Spiel getragenen Hektik beeindruckt, musste noch vor der letzten Viertelpause den 6:6-Ausgleich hinnehmen. Ganz offensichtlich fand das Ludwigshafener Trainergespann Maurice Schäfer und Pierre Hilbich in der letzten Viertelpause aber die richtigen Worte. Mit einem echten Blitzstart, drei Kontern und vier Toren innerhalb von 94 Sekunden sorgten Florian Löw und Mohamed mit einem Hattrick für das 10:6 (26.). Ein Vorsprung, den die Gastgeber nun sicher über die Zeit brachten. Offenbar war der Sieg dabei Türöffner für das Spiel in Stuttgart, der mit überraschender Leichtigkeit erspielt wurde. Mannschaftskapitän Benjamin Hettich, der praktisch aus dem Flugzeug direkt ins Wasser stieg, Johannes Sommer und Trainer Hilbich selbst waren in das Team rotiert. Dafür pausierten Marc Dessloch, Paul Steffens und Oliver Görge. Kein Problem für die Ludwigshafener, die das Spiel von Anfang an dominierten, durch Andreas Sommer und Laszlo Toth früh in Führung gegangen waren, noch ehe sich die Gastgeber sortiert hatten. Dieses Tempo und auch den Spielwitz behielten die Gäste bei. Beleg dafür Toths 3:1. Gerade einmal eine Sekunde hatte das Überzahlspiel dafür gedauert. Das Ludwigshafener Trainergespann wechselte angesichts der deutlichen Führung munter durch. Im letzten Abschnitt warfen Toth (2), Benedikt Hummel (2), Tom Sieger, Hettich und Robin Buchheit den Kantersieg heraus.

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