Ludwigshafen Ein Tag zum Vergessen

Ludwigshafen

. Fassungslos saß nicht nur das Ludwigshafener Trainergespann Uwe Dessloch und Volker Becker nach der 14:17 (5:2, 4:7, 2:3, 3:5)-Niederlage auf der Trainerbank. Fassungslos waren auch die Besucher im Hallenbad Süd. Und selbst die Gäste aus Friedberg staunten: „Wahnsinn, dass wir mit dieser Truppe hier gewinnen“, meine VfB-Spielertrainer Stephan Schmitt. Ohnehin nur mit zehn Feldspielern angetreten, mussten die Gäste die letzten zweieinhalb Minuten auch noch ohne Auswechselspieler überstehen, weil vier Akteure nach ihrem jeweils dritten Foul das Wasser hatten verlassen müssen. Doch im Gegensatz zu den Gastgebern hatten die Friedberger ein Kämpferherz, das sie in beide Hände nahmen. Genau davor hatte Dessloch zuvor gewarnt. „Friedberg ist eine Mannschaft, die nie aufsteckt.“ Eine Warnung, die ihre Wirkung offensichtlich verfehlte – oder zumindest nicht lange vorhielt. Genaugenommen nur ein Viertel lang. Nach acht Minuten schien im Hallenbad Süd alles den erwarteten Verlauf zu nehmen. Obwohl dem WSV neben dem gesperrten Oliver Görge mit Andrzej Szczurkiewicz und Lovre Rak noch zwei weitere Stammspieler fehlten, und sich Kapitän Johannes Schmitz früh am Knie verletzte, klappte das Kombinationsspiel – auch und gerade in Überzahl. Drei Treffer bei fünf Gelegenheiten ist eine Quote, die auch Dessloch erfreute. Bis zur Halbzeit sollten zwei weitere Tore bei numerischer Überlegenheit folgen. Für mehr als ein 9:9-Unentschieden reichte das jedoch nicht. Und dabei hatte Martin Görge direkt nach der ersten Viertelpause noch den 6:2-Führungstreffer für den WSV erzielt. Doch langsam und unerbittlich wie eine Diesellok begann der VfB die Gastgeber zu zermürben. Immer wieder trafen die Friedberger aus der Distanz, entnervten so nach und nach Simon Sommer im WSV-Tor, der im gesamten Spiel gerade mal drei Bälle zu fassen bekam, von seinen Vorderleuten allerdings auch immer wieder im Stich gelassen wurde. Und so drehten die Gäste die Partie, in der eine Minute vor der Pause beim 9:7 durch Martin Görge noch alles in bester Ordnung schien. Es blieb die letzte Führung der Gastgeber, die 20 Sekunden vor der Halbzeit den Ausgleich kassierten, weil sich niemand um Oliver Roth kümmerte, der nach einem Pfostentreffer einfach und bequem ins leere Tor abstauben durfte. Es war der Anfang einer aus Ludwigshafener Sicht furchtbaren zweiten Hälfte. Obwohl der WSV insgesamt auf 14 Treffer kam, war die Chancenverwertung unterirdisch, und das Abwehrverhalten verdiente diesen Namen nicht. Nur noch ein Tor bei sechs Gelegenheiten gelang in Überzahl. Und da hatten die Gäste sogar zwei Spieler weniger im Becken. Die Tore für den WSV erzielten: Görge (6), Toth (5), Sommer, Schmitz und Hettich (je 1).

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