Ludwigshafen Die nächste goldene Generation

Mannheim

. Die deutsche U16 hatte viel Pech, denn nur haarscharf schrammte die Juniorenauswahl am Gesamtsieg in Mannheim vorbei. Im Penaltyschießen des Endspiels hatten die Niederländer letztlich mehr Glück. Nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3-Unentschieden gestanden, nachdem die DHB-Talente einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung gedreht hatten. Die Moral stimmte bei dem Team von Mathias Becher, doch ein Strafeckentor brachte die Niederländer kurz vor Schluss zurück ins Match. „Insgesamt war das Ergebnis gerecht“, sagte Becher. Natürlich haderte er etwas damit, dass sich seine Spieler nicht für ein insgesamt starkes Turnier belohnten. In der Vorrunde feierte das DHB-Team nämlich ausschließlich Siege. Gegen England (5:2) und Belgien (7:1) waren die Becher-Schützlinge klar überlegen, gegen die Niederlande (3:2) gelang in einem engen Match ein Prestigeerfolg. Der nutzte einen Tag später aber nichts mehr, denn im Penaltyschießen traf „Oranje“ bei vier von fünf Versuchen, während die Deutschen zweimal am holländischen Keeper scheiterten. Mit der Gesamtleistung seiner Mannschaft konnte Becher zufrieden sein, denn die deutsche U16 bestach mit technischer Qualität und überzeugte mit viel Tempo im eigenen Spiel. Ganz offensichtlich funktioniert die Ausbildung des Hockeynachwuchses gut, nach den beiden Olympiasiegen 2008 und 2012 wächst die nächste Generation nach. „Wir brauchen uns da nicht so große Sorgen machen, das System funktioniert“, sagt Valentin Altenburg, der nicht nur U18-Bundestrainer ist, sondern auch verantwortlich für den männlichen Nachwuchs insgesamt. Für die U18 des DHB gab es immerhin zum Abschluss noch einmal ein emotionales Hoch. Im Spiel um Platz drei besiegten die Schützlinge von Altenburg England im Penaltyschießen. In der regulären Spielzeit hatte die DHB-Auswahl eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben, weil sie in den letzten drei Minuten zwei Gegentreffer nach Strafecken kassierten. Immerhin gab es so die Möglichkeit für Paul Freund vom Dürkheimer HC, mit drei abgewehrten Penaltys zum Matchwinner zu werden. Ein großer Tag für den Pfälzer. Altenburg stimmten die letzten Szenen des Osterturniers dennoch nicht milde. Der Bundestrainer war unzufrieden mit den Schwankungen, denen seine Mannschaft unterworfen war. „Wir hatten sehr gute Phasen, in denen wir die Handlungsziele gut umgesetzt haben. Aber leider konnten wir das nicht dauerhaft durchziehen“, lautete das Fazit von Altenburg. Obwohl die Mannschaft über viele Spieler mit hervorstechendem Talent verfügt, mangelt es an Konstanz. „Da fehlt es allerdings auch eindeutig an der Fitness“, tadelte der Trainer, der außerdem auf eine mentale Steigerung wartet. „Es fehlt an Verständnis, dass man auf diesem Niveau nicht nachlassen darf“, bemängelte er. Die Folge war, dass die deutsche U18 ohne Sieg in der regulären Spielzeit blieb. Gegen England (2:3) und die Niederlande (0:3) gab es Niederlagen, gegen Belgien ein Remis (2:2). „Wenn wir unser Potenzial dauerhaft abgerufen hätten, hätten wir hier um den Turniersieg gespielt“, sagte Altenburg. So schauten Altenburg und seine Spieler zu, als die Niederländer den Sieg beim Osterturnier durch einen Erfolg gegen Belgien unter Dach und Fach brachten. Im kommenden Jahr wird es das traditionsreiche Nachwuchsturnier beim Mannheimer HC wieder geben, allerdings an einem anderen Termin. Nachdem die Veranstaltung wegen der Weltmeisterschaft der Damen und Herren in Den Haag bereits von Pfingsten auf Ostern verlegt wurde, findet sie nun künftig in den Sommermonaten statt. „Das passt besser in den Terminkalender“, findet U-18-Bundestrainer Altenburg. Für die Organisatoren des Mannheimer HC stellt der veränderte Termin kein Problem dar, auch über die Osterfeiertage sorgten die vielen Helfer für perfekte Bedingungen für die Olympiateilnehmer von morgen.

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