Ludwigshafen Die Altstars wollen wieder auf die Bühne

Hat die Theatergruppe seinerzeit neu aufgebaut: Babbelgosch-Urgestein Klaus Neumann.
Hat die Theatergruppe seinerzeit neu aufgebaut: Babbelgosch-Urgestein Klaus Neumann.

«Rödersheim-Gronau.» Beim TV Rödersheim 1897 wird nicht nur Sport getrieben, es werden auch die Lachmuskeln trainiert. Seit 1994 unterhält das Pälzer Babbelgosch-Theater regelmäßig mit heiteren Mundartstücken. Damit haben die Vereinsmitglieder vor 24 Jahren eine Tradition wieder aufgegriffen, die schon früher über Jahrzehnte fest zum Vereinsleben gehörte. Mit Blick auf das bevorstehende Jubiläum hofft das Ensemble auf spielbegeisterten Zuwachs, um bald wieder ein Stück auf die Bühne bringen zu können.

In fast einem Vierteljahrhundert haben viele Mitglieder an den Aufführungen mitgewirkt. Vier von ihnen sind die ganze Zeit dabeigeblieben – unter ihnen auch Klaus Neumann. Der 82-Jährige wurde seinerzeit vom Vorstand gebeten, die Theatergruppe neu aufzubauen. „Sie haben mich gefragt, weil ich damals in der Hemshofschachtel in Ludwigshafen gespielt habe“, erzählt der Theaterleiter. Mundart-Stücke haben es Neumann schon immer angetan. Dabei ist der Rödersheimer gar kein gebürtiger Pfälzer. „Ich bin in Schlesien geboren“, sagt er. Und da das Pfälzische bei ihm nicht authentisch klingt, hat er stets Rollen in Hochdeutsch gespielt. Neumanns Anspruch an die Qualität seines Ensembles war von Beginn an hoch. Unter allen, die sich für das Theaterspielen interessiert haben, wählte er diejenigen mit dem größten Schauspieltalent aus. So waren am Ende rund zehn Gründungsmitglieder bei den ersten Sketchen und schließlich der abendfüllenden Premiere von „Die Perle Anna“ dabei. Neben Neumann sind Albrecht Hofsäß, Manuel Auer und Doris Schiffer bis heute aktiv. Auch Werner Haubrok, der gerade mal ein Jahr später dazustieß, und seine Frau Beate sind der Truppe all die Jahre treu geblieben. „Wir waren eine richtige Familie. Der Zusammenhalt war immer sehr gut“, schwärmt Neumann. Dass er in der Vergangenheit spricht, liegt daran, dass die Aktivitäten seit der Aufführung des Stücks „Mörder mögen’s messerscharf“ vor rund zweieinhalb Jahren auf Eis liegen. Gleich mehrere Schauspieler sind aus beruflichen oder Zeitgründen ausgestiegen. Die verbliebenen Mitglieder würden gerne wieder auf der Bühne stehen. „Viele fragen auch schon, wann wir denn wieder spielen“, berichtet Neumann. Doch für die meisten Stücke werden mindestens sieben Schauspieler benötigt. Das ist mit dem aktuellen Ensemble, aus dem heraus auch Aufgaben wie Maske, Regie und Soufflieren gestemmt werden müssen, nicht möglich. Nachwuchs wird daher dringend gesucht. Vor allem junge Neuzugänge würde sich das Team wünschen, schließlich kommen in vielen Stücken Pärchen vor. „Ich kann ja heute keinen Liebhaber mehr spielen“, sagt der 82-jährige Theaterleiter und lacht. Aber auch ältere Laiendarsteller sind willkommen. „Die Stücke werden entsprechend ausgewählt“, erklärt Werner Haubrok und fügt hinzu: „Nach Möglichkeit sollten sie Pfälzisch sprechen, es ist aber keine unbedingte Voraussetzung.“ Wenn die Truppe komplett ist, wird ein Stück gesucht und etwa ein halbes Jahr vor der Premiere beginnen die Leseproben, die in der Regel Mittwochsabends ab 19.30 Uhr stattfinden. In der Turnhalle des TV Rödersheim hat die Theaterabteilung einen eigenen Proberaum. „Unser Vorteil ist, dass wir im Gegensatz zu manch anderen Laienspielgruppen von Anfang an die Bühne nutzen können“, sagt Neumann. Auch Kulissen sind bereits vorhanden. Vor Jahren hat Neumann gemeinsam mit seinen Schwiegersöhnen verschiedene Einzelelemente gebaut, die sich flexibel kombinieren lassen. Zusammen mit zahlreichen Requisiten schlummern sie im Fundus des Babbelgosch-Theaters und warten nur darauf, dass es endlich wieder heißt: Vorhang auf! Kontakt Wer gerne beim nächsten Stück des Pälzer Babbelgosch-Theaters mitwirken möchte, kann sich bei Theaterleiter Klaus Neumann unter der Handynummer 0172/9960100 oder per E-Mail an kua.neumann@t-online.de melden.

x