Ludwigshafen Das Zittern geht weiter

LUDWIGSHAFEN. Während der ASV Fußgönheim und der TDSV Mutterstadt mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben, müssen der Ludwigshafener SC und der SV Südwest Ludwigshafen noch bangen. Beide stehen vor Auswärtsspielen bei Mannschaften, die im Tabellen-Mittelfeld rangieren. Das Zittern geht weiter.

Der reist zum Tabellenneunten SpVgg Ingelheim (Sonntag, 15 Uhr). Die Rheinhessen und die Hochfelder sind die beiden Mannschaften, die bislang am häufigsten unentschieden gespielt haben. Im Hinspiel gab es ein 2:2. Mit einer erneuten Punkteteilung könnte der LSC sicher gut leben. Damit wäre der Ligaverbleib aus eigener Kraft zu schaffen, egal, was auf den anderen Plätzen passiert. „Dazu dürfen wir aber nicht so viele krasse Fehler machen wie gegen Morlautern“, fordert Trainer Hermann Kohlenbrenner. Eine feste Größe bei den Rot-Weißen ist Frederic Feßler. Der 19 Jahre alte Schüler der Integrierten Gesamtschule Oggersheim kam im vergangenen Sommer aus der eigenen Jugend und ist auf Anhieb Stammspieler geworden. Von 28 Partien hat er 27 mitgemacht und stand mit einer Ausnahme immer in der Startelf. „Damit bin ich auch sehr zufrieden. Die Leistungen waren in Ordnung, aber es geht noch besser“, gibt sich Feßler selbstkritisch. Vor allem in punkto Torgefährlichkeit kann der im linken Mittelfeld spielende Feßler zulegen. Ein Tor, erzielt im Heimspiel gegen Fußgönheim (3:3), steht zu Buche. Er will kommendes Jahr das Abitur machen und dann studieren. Die Formkurve des zeigt steil nach unten. Nach der Winterpause holte das Team aus neun Partien sieben Punkte – die Bilanz eines Absteigers. Da passt es ins Bild, dass die 0:5-Pleite gegen Schott Mainz die höchste Niederlage in insgesamt acht Verbandsliga-Jahren darstellt. Selbst im Abstiegsjahr 2009/10 hat der ASV nicht so deutlich verloren. Ihr letztes Auswärtsspiel bestreiten die Fußgönheimer am Samstag, 16 Uhr, bei Mitaufsteiger SV Morlautern. „Wir wollen die letzten beiden Partien ordentlich über die Bühne bringen“, sagt Spielertrainer Christian Schäfer. Der angestrebte einstellige Tabellenplatz ist kaum noch zu erreichen. Ausscheiden wird zum Saisonende Co-Trainer Axel Bischoff. „Ich mache eine Pause“, sagt der 55 Jahre alte Übungsleiter. Bischoff, der sich als Stützpunkt-Trainer einen Namen gemacht hat, nennt zeitliche Gründe. „Die Renovierung meines Hauses wird mich sehr in Anspruch nehmen“, erklärt Bischoff. Hinzu kommt der Schichtdienst des in Oppau stationierten Polizei-Hauptkommissars. Da rückt der Fußball ins zweite Glied. So ganz geht er dem ASV aber nicht verloren, denn er wird weiter in der AH kicken. „Die Mannschaft wird sich weiterentwickeln, wenn sie weniger Verletzungspech hat als in dieser Runde“, glaubt Bischoff. Gegensätze ziehen sich an, heißt es. Das gilt auch für die sportliche Leitung des , der im letzten Heimspiel am Samstag, 15 Uhr, Absteiger TSG Kaiserslautern erwartet. Teamchef Ediz Sari ist der extrovertierte, emotionale Typ, Trainer Meliksah Özenc ist eher ruhig und besonnen. „Meliksah ist nicht nur mein Partner beim TDSV, sondern ein Freund. Unsere Frauen sind gut miteinander befreundet“, sagt Sari und streicht die Loyalität Özencs hervor. Der 34 Jahre alte Trainer ist in Ludwigshafen geboren und wohnt in Friesenheim. „Als Jugendlicher habe ich beim SV Südwest gespielt“, berichtet Özenc. Nach einer längeren Pause habe der ehemalige Stürmer den Anschluss verloren, ehe ihn Sari zum TDSV holte und zum Libero umschulte. „Als ich aufgehört habe Fußball zu spielen, habe ich Ediz in Oggersheim und Neuhofen als Co-Trainer unterstützt“, sagt Özenc. Der Anlagenfahrer, der zwei sechs und zehn Jahre alte Söhne hat, hat sich weiterentwickelt und im vergangenen Herbst den Trainerschein gemacht. Längst ist er für die Trainingsgestaltung zuständig. „Wir besprechen alles miteinander, auch die Aufstellung“, betont Özenc. Er soll nach den Vorstellungen Saris und des Klubs in der kommenden Runde mehr Verantwortung übernehmen. Der Sportplatz „An der dicken Eiche“ in Rieschweiler-Mühlbach weckt beim freudige Erinnerungen: Vor fast genau zwölf Jahren, am 26. Mai 2002, feierten dort der dreifache Torschütze Lennart Goeller, Torwart Scupin, Zerwas, Mrkic und Co mit Trainer Leo Spielberger einen 7:0-Kantersieg in der Landesliga-Relegation gegen die SG Rieschweiler und den Wiederaufstieg in die Verbandsliga. „Ein gutes Omen“ hofft die damals mit Sekt geduschte Vereinsvorsitzende Gerda Reiff vor dem Punktspiel bei der SG Rieschweiler am Sonntag um 15.30 Uhr. Mit einem Sieg könnte der SV Südwest einen Riesenschritt Richtung Ligaverbleib machen. „Und das Siegen haben wir nicht verlernt“, schmunzelt Tobias Haas nach dem 3:1 gegen Blaubach-Diedelkopf selbstbewusst. Er glaubt an einen kräftigen Motivationsschub. Als Einwechselspieler half der 21-Jährige zum Erfolg im Abstiegsduell kräftig mit. Langwierige Verletzungen warfen den leichtgewichtigen Mittelfeldmann, der nach zehn Jahren beim Ludwigshafener SC zu Südwest wechselte, zurück. „Natürlich ist man unzufrieden, wenn man nicht spielen kann“, sagt „Tobi“ Haas, Azubi zum Anlagemechaniker bei der BASF. „Aber jetzt bin ich wieder dabei und will mit guter Leistung zum Ligaverbleib mithelfen“, verspricht Haas und fügt überzeugt hinzu: „Das packen wir auch.“ (thl/crd)

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