Ludwigshafen BASF und Auschwitz

Drei Ausstellungen plant das Ludwigshafener Stadtmuseum 2015. Spielzeug verschiedener Religionen ist dabei genauso ein Thema wie die Verbindung zwischen der BASF beziehungsweise der I. G. Farben und dem Konzentrationslager Auschwitz. In der dritten Ausstellung geht es um die Homosexuellenszene in Ludwigshafen. Gestern hat Museumsleiterin Regina Heilmann das Jahresprogramm vorgestellt.

„Spielend glauben – Religionen im Kinderzimmer“ wird eine Ausstellung heißen, die vom 5. März bis 28. Juni 2015 zu sehen ist. Sie wird nicht nur christliches und jüdisches Spielzeug versammeln, sondern auch einen Moschee-Baukasten zeigen. Die Ausstellung ist eine Übernahme vom Stadtmuseum in Tübingen. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Gegenwart. Ein Begleitprogramm sieht Basteln, Spielen und eine Lesewoche für Kinder vor. Das Stadtmuseum zeigt diese Ausstellung zur Woche der Brüderlichkeit der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, deren bundesweite Eröffnung am 8. März im Ludwigshafener Pfalzbau stattfindet. „Die I. G. Farben und das Konzentrationslager Buna/Monowitz – Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus“ ist eine Wanderausstellung des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt am Main. Die Ausstellung stellt Fotos, die bei einer Besichtigung des Arbeits- und Vernichtungslagers Auschwitz durch den Reichsführer SS Heinrich Himmler am 17. und 18. Juli 1942 aufgenommen wurden, Texten von Überlebenden wie Primo Levi, Eli Wiesel, Jean Améry und Paul Steinberg gegenüber. Der Ausstellung, die vom 4. September bis 18. Oktober zu sehen ist, geht es darum, die Verflechtung von Wirtschaft und Politik zu zeigen. Die BASF habe ihr Archiv dem Fritz-Bauer-Institut für die Ausstellung geöffnet, sagte Heilmann. „Vom anderen Ufer? Schwul und lesbisch in Ludwigshafen“ zeigt das Stadtmuseum ab 7. November 2015. Die Ausstellung will den Weg von Verfolgung und Diskriminierung zu wachsender Selbstbestimmung Homosexueller vor allem anhand von Film- und Tonaufnahmen zeigen. Geplant ist auch ein mündliches Archiv mit Stimmen von Zeitzeugen unterschiedlicher Generationen. Am Freitag, 5. Dezember, 19 Uhr, eröffnet das Stadtmuseum die Ausstellung „Armorika – Land am Meer gelegen“. Die Städtepartnerschaft mit Lorient wird mit Bildern und Texten deutscher und französischer Künstler begangen. (huf)

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