Ludwigshafen Auszeit vor der Wahl

Für die Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl in Ludwigshafen tickt die Uhr. In 67 Tagen ist es soweit, dann wird gewählt. Vier Bewerber gibt es bisher, und die nutzen die politische Sommerpause, um noch einmal Energie für den Endspurt zu tanken. So wird sich etwa SPD-Kandidatin Jutta Steinruck diese Woche eine elftägige Auszeit vom Wahlkampf nehmen und nach Ägypten in Urlaub fliegen. Der jüngste Terroranschlag auf Touristen am Roten Meer im einstigen Land der Pharaonen beunruhigt die Sozialdemokratin nicht. „Ich freue mich auf Ägypten. Ich habe keine Angst. Ich fahre da seit 15 Jahren hin und fühle mich dort sehr wohl“, sagt die Europaparlamentarierin. Den Wahlkampf empfindet die 54-Jährige, trotz Pendelei zwischen Ludwigshafen, Brüssel und Straßburg, nicht als Belastung. Steinrucks Konkurrent Peter Uebel (CDU, 53) gönnt sich kommende Woche nur einen fünftägigen Urlaub. Er fliegt mit seiner Frau nach Mallorca. Im Reisegepäck wird er keinen spannenden Krimi haben, sondern ein Sachbuch über die Energiegewinnung der Zukunft. Der Mediziner betreibt trotz des Wahlkampfes weiter seine Arztpraxis und legt sich seine politischen Termine auf den Abend, in die Mittagspause oder auf die Wochenenden. „Mit einer guten Planung ist es möglich, weiter als Arzt zu arbeiten“, sagt der Internist. Dirk Schmitz (AfD) zieht es Anfang August weit weg in die Karibik: Er fliegt für neun Tage mit seiner Partnerin in die Dominikanische Republik. Der Jurist liest derzeit Fachliteratur über Krankenhausrecht und Kommunalrecht. Den Wahlkampf in Ludwigshafen bestreitet der in Kehl lebende 55-Jährige vor allem am Wochenende. Der unabhängige Bewerber Thorsten Portisch hat derweil im „Ludwigsblock“ am Berliner Platz ein Wahlbüro eröffnet. Er gönnt sich in den Sommerferien nur ein paar Kurztrips innerhalb von Deutschland. So will er sich die Kunstausstellung „Documenta“ in Kassel ansehen. „Ich arbeite tagsüber. Abends und am Wochenende bin ich in Sachen Wahl unterwegs. Einen größeren Urlaub mache ich im Oktober nach der Wahl“, sagt der 47-Jährige.

x