Ludwigshafen Auf der Suche nach Sparpotenzial

Christoph Sauerer, Joachim Alexander (von links) und Jonas Groschke (gelber Helm) zu Besuch in der Firma von Diana Schmelzer (Mi
Christoph Sauerer, Joachim Alexander (von links) und Jonas Groschke (gelber Helm) zu Besuch in der Firma von Diana Schmelzer (Mitte).

Die „Energiekarawane“ der Metropolregion kommt 2018 in Ludwigshafener Gewerbebetriebe. Darauf macht das Klimaschutzbüro der Stadt aufmerksam. Kostenlos besuchen auf Wunsch zwei ausgewiesene Fachberater den Betrieb und geben ihre Einschätzung über vorhandene Energiesparpotenziale ab.

„Die ,Energiekarawane’ war in den vergangenen Jahren zur Beratung von Ein- und Zweifamilienhaus-Besitzern bereits in den Wohngebieten Edigheim und Pfingstweide unterwegs. Nun wenden wir uns den Gewerbebetrieben zu“, erläuterte der Ludwigshafener Klimaschutzbeauftragte Joachim Alexander den Wechsel der Zielgruppe. Insbesondere mittlere und kleinere Betriebe seien dazu mithilfe der städtischen Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft angeschrieben und zu einem kostenlosen Energiecheck eingeladen worden. Die Energieberatung der „Karawane“ ist ein Kooperationsprojekt der Energieagentur Rheinland-Pfalz, der Klimaschutzagentur Mannheim und der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagenturen für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis unter dem Dach der Metropolregion. Zum Auftakt statteten die Energie-Berater am Montag dem Recycling-Unternehmen Schmelzer in Rheingönheim einen Besuch ab. „Wir sind ein Familienbetrieb, vor 65 Jahren hier gegründet“, sagte Geschäftsführerin Diana Schmelzer zur Begrüßung. Im Mittelpunkt stand von Anfang an die Wiederverwertung von Metallen. „Inzwischen sind wir spezialisiert auf Elektronikschrott“, informierte Schmelzer. „Im Jahr 2007 wurde unser Bürogebäude modernisiert. Jetzt haben wir Interesse, noch mehr Energie zu sparen. Da ist es gut, wenn mal jemand vom Fach draufschaut“, sagte die Geschäftsführerin zum Besuch der drei Experten. Ihre Vermutung, dass die Beleuchtung optimiert werden kann, wird von den Energieberatern Christoph Sauerer und Jonas Groschke schnell bestätigt. Moderne LED statt der alten Leuchtröhren wären hier effizienter. Bei der 2007 installierten Heizung des Gebäudes – immerhin eine Brennwertanlage mit Solarthermie – empfehlen die beiden Ingenieure den Austausch der alten Pumpen. Der anschließende Rundgang führt in eine Halle, in der Elektronikschrott getrennt wird. In Containern lagern Berge ausrangierter Computer, die in Handarbeit auseinandergenommen werden. Einzelteile wie Platinen, Laufwerke oder Blechgehäuse werden getrennt gestapelt. Eine große Maschine gegenüber zerlegt Elektrokabel in ihre Bestandteile. Nachdem die Kabel zermahlen sind, kommen winzige Kügelchen heraus. Das leichtere Kunststoff-Granulat der Isolierung kann dabei von den schwereren Metall-Kügelchen mechanisch getrennt werden. Alles wird wiederverwertet. Statt im Winter die ganze Halle zu heizen, seien punktuelle Heizstrahler für die Arbeiter besser, sagen die Energieberater. Für das große Hallendach könne sich eine Solaranlage lohnen. Dies müsse für eine Empfehlung jedoch genauer ausgerechnet werden, lautet ihr abschließendes Fazit. Mit den Infos und Tipps zeigte sich Schmelzer sehr zufrieden. „Diese kostenlose Beratung sollte jeder Betrieb in Anspruch nehmen“, sagte der Ludwigshafener Klimaschutzbeauftragte Alexander. Noch Fragen? Informationen zur „Energiekarawane“ beim Klimaschutzbeauftragten, E-Mail: joachim.alexander@ludwigshafen.de

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