Ludwigshafen Abstieg kaum mehr zu vermeiden

Der Armine Jan Rillig (Mitte) bleibt Sieger gegen den FKP-Stürmer Christopher Ludy. Links: Serdar Bakis.
Der Armine Jan Rillig (Mitte) bleibt Sieger gegen den FKP-Stürmer Christopher Ludy. Links: Serdar Bakis.

«Pirmasens.» Der FC Arminia Ludwigshafen taumelt der Fußball-Verbandsliga entgegen. Nach dem 1:2 am Samstag beim FK Pirmasens II bleibt der Klub vor dem letzten Spiel der Saison am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen Saar 05 Saarbrücken weiter Drittletzter der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar.

32 Punkte sind in dieser Saison eben zu wenig. Gegen eine sehr junge Pirmasenser Mannschaft hatte Ludwigshafen zwar deutlich mehr Spielanteile, auch mehr und zwingendere Chancen herausgespielt – und dennoch verloren. „Wir haben wieder den nötigen Willen und Biss nicht auf den Platz gebracht“, kritisierte Trainer Maik Unfricht. Im letzten Drittel des Spiels habe die Entschlossenheit in der Offensive gefehlt. Da seien Vorgaben nicht umgesetzt worden. Wie ernst es Unfricht mit seinen Vorgaben genommen hat, bekam Daisuke Ando zu spüren. Der japanische Angreifer wurde von Unfricht nach nur 25 Minuten vom Feld geholt. Ando habe nicht die von Unfricht gewünschte Körpersprache auf den Platz gebracht und nicht wie besprochen versucht, „zweite Bälle“ zu erobern. Ando musste raus, war deswegen überrascht und sehr verärgert. Nachdem der FCA zu Beginn des Spiels zwei richtig gute Einschussmöglichkeiten durch den starken Nico Pantano (4.) und den überzeugend auftretenden Kapitän Tim Amberger (13.) ausgelassen hatte, wurde dem FKP mit fünf A-Junioren auf der Ersatzbank, zu viele Freiräume gelassen. Als Pirmasens dann konternd durch Kevin Rose (58.) mit 1:0 in Führung gegangen war und Gianluca Ferrraro fast postwendend per Kopf (60.) nach einer präzisen Freistoßflanke von Amberger ausgeglichen hatte, schien der fünfte Auswärtssieg möglich. Erst recht als der Arminia in der 75. Minute ein Foulelfmeter zugesprochen wurde. Doch Pantano scheiterte an FKP-Keeper Kevin Jung. „Ich dachte, ich gehe voran und mache ihn. Ich bin eigentlich ein sicherer Schütze“, sagte Pantano. „Realistisch gesehen haben wir keine Chance mehr auf den Verbleib in der Oberliga, aber hundertprozentig abgestiegen sind wir noch immer nicht. Ein Hoffnungsschimmer besteht immer noch“, übt sich Pantano in Zweckoptimismus. „Sportlich sind wir abgestiegen“, befand Amberger: „Wir haben dennoch keine schlechte Mannschaft, doch wir machen unsere Chancen nicht.“ Bei einem Abstieg in die Verbandsliga gehe die Welt nicht unter. Verloren hat Ludwigshafen die Partie in Pirmasens letztlich wegen leichtsinnigen Übermuts. Als der Arminia in der 87. Minute ein Eckball zugesprochen wurde, eilten alle Feldspieler nach vorne. Der Pirmasenser Luca Eichhorn wurde im Mittelkreis alleine gelassen. Der Eckball kam in den Pirmasenser Strafraum, wurde abgewehrt und Pirmasens konterte – perfekt. Eichhorn, der nach fast halbjähriger Verletzungspause und zwei Trainingseinheiten gerade mal sechs Minuten im Spiel war, versetzte Arminia mit dem präzisen Schuss zum 2:1 den K.o. Unfricht: „Es war wie so oft in dieser Saison. Wir haben bessere Chancen und verlieren.“

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