Ludwigshafen 1200 Wanderfreunde: Ludwigshafener Ortsgruppen mit großem Angebot

Auch im kommenden Jahr dürfen sich die Ludwigshafener auf viele Angebote der insgsamt vier Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins f
Auch im kommenden Jahr dürfen sich die Ludwigshafener auf viele Angebote der insgsamt vier Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins freuen.

Der Pfälzerwald-Verein, mit nahezu 30.000 Mitgliedern in mehr als 200 Ortsgruppen eine der größten Wanderorganisationen Deutschlands, steht in seiner Gründungsstadt Ludwigshafen auf vier soliden Beinen.

95 Gründungsmitglieder haben sich am 27. November 1902 im Bürgerbräu in der Ludwigstraße zusammengefunden und wählten den 37-jährigen Architekten und Fabrikanten Anton Fasig zum ersten Vorsitzenden. Diese erste Vereinigung aus „Freunden der Touristik und Verehrern des Pfälzerwaldes“ besteht heute noch als Ortsgruppe Ludwigshafen/Mannheim– mit inzwischen etwas mehr als 400 Mitgliedern. Drei weitere Ludwigshafener Ortsgruppen gibt es seit 1905 in Rheingönheim mit heute 235 Mitgliedern, seit 1911 in Oggersheim mit heute 180 Mitgliedern und seit 1914 in Oppau/Edigheim mit heute 420 Mitgliedern. Damit gehören in Ludwigshafen mehr als 1200 Wanderfreunde dem Pfälzerwaldverein an.

Die „Männer der ersten Stunde“ um Anton Fasig, die Bahnmitarbeiter Otto Linck, Albert Grimmeisen und Jakob Blum, die BASF-Beschäftigten Joachim Pfaffenberger und Albert Meyer und den Versicherungsdirektor und späteren Vorsitzenden Josef Kederer erlebten einen rasanten Aufschwung ihres Wandervereins, dem sich bis 1910 insgesamt 94 weitere neu gegründete Ortsgruppen mit insgesamt fast 14.000 Mitgliedern anschlossen. Der in Ludwigshafen lebende Eisenbahndirektor Karl Jakob von Lavale wurde zum großen Förderer der meist überwiegend vorderpfälzischen Wandervereine – nicht ganz uneigennützig: Er führte für die Wanderer auf ihrer Fahrt in den Pfälzerwald verbilligte Bahn-Sonntagsfahrkarten ein und wurde deshalb 1909 vom inzwischen entstandenen Hauptverein zum ersten Ehrenmitglied ernannt.

1931: Bau des Kalmithauses

Von Ludwigshafen gingen für den Verein weitere Impulse aus. So erbauten die Gründer auf der 673 Meter hohen Kalmit bei Maikammer einen Felsenkeller (Einweihung am 4. November 1905), bei dem drei Jahre später die „Ludwigshafener Hütte“ (Einweihung am 26. April 1908) entstand – die erste bewirtschaftete Wanderer-Unterkunft im Pfälzerwald. Die Ortsgruppe Ludwigshafen/Mannheim wuchs in einem Riesentempo auf mehr als 3000 Mitglieder im Jahr 1911 – der Gesamtverein zählte ein Jahr später in 129 Ortsgruppen 16.401 Mitglieder. Für die „Kalmit-Hütte“ erhielt die Ortsgruppe 1920 erstmals eine Konzession für den Getränkeausschank.

Im Dezember 1931 startete der Verein den Bau des Kalmithauses, das am 13. Oktober 1981 durch eine Gasexplosion zum Teil zerstört wurde, bis zum 12. Juni 1983 jedoch wieder einsatzbereit war und heute von der vereinseigenen Kalmit GmbH betrieben wird. Vereinschef ist der Frankenthaler Helmut Boos.

2024: Erlebnisreise ins Trentino

Bei den drei anderen Ludwigshafener Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins ging es nicht so dramatisch zu. Die Rheingönheimer Ortsgruppe, die am 27. März 1905 von 29 Wanderern gegründet wurde, hat mittlerweile auch einen anspruchsvollen sportlichen Aspekt ins Wanderprogramm aufgenommen – seit 16 Jahren veranstaltet sie unter der Regie der Vorsitzenden Monika Birkholz meist im April einen über 20 Kilometer langen „Nordic-Waldking-Halbmarathon“ in die Rheinauen.

Für die Verwirklichung ihres Mottos „Raus aus dem Alltag“ sorgen die Monats- und Senioren-Wanderungen meist in den Pfälzerwald. Im kommenden Jahr gibt es obendrein vom 8. bis 15. September eine Erlebnisreise ins italienische Trentino.

Dorthin zieht es auch die Mitglieder der Ortsgruppe Oggersheim (Vorsitzender: Werner Hofen), die bereits vom 19. bis 26. Mai unter Leitung von Kassenwartin Brigitte Hilbert ins Südtiroler Trentino aufbricht. Auch Gemütlichkeit ist angesagt: Von ihren rund 20 Veranstaltungen im „Wanderkalender 2024“ führen bei den Oggersheimern nur wenige über eine längere Distanz – wie etwa zum Paddelweiher in Hauenstein, ins Dahner Felsenland, in den relativ nahen Käfertaler Wald oder zum Donnersberg. Dafür stehen zusätzlich zwölfmal im Jahr sogenannte „Monats-Stammtische“ im „Reiterstübchen“ an der Semmelweisstraße im Event-Kalender.

Oppauer unterwegs in den Harz

Die Ortsgruppe Oppau bleibt im Land und fährt mit voraussichtlich knapp 50 Wanderern vom 2. bis 9. Juni in den Harz. Die 1914 von 23 Wanderern im Gasthaus „Zum Roten Löwen“ gegründete Vereinigung (erster Vorsitzender war der Buchbindermeister Jean Räder) hat sich seit dem 10. Juni 1995 mit einem schmucken Wanderer-Gasthaus am Muldenweg ein vereinseigenes gastronomisches Zentrum geschaffen, das längst auch von den Radwanderern der Kurpfalz „entdeckt“ wurde. Die Oppauer feiern dort gerne – aber auch im „Bürgerhaus“, wo nach Angaben des seit zwölf Jahren amtierenden Vereinschefs Reinhard Reeb am 13. Januar ab 19.11 Uhr wieder eine Faschingssitzung stattfinden wird.

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