Landau Rebscheren für Weingüter im Ahrtal beschafft

Haben sich vor Ort informiert (von links): Dietmar Seefeldt, Thomas Hirsch, Fritz Brechtel und Bernd Jung.
Haben sich vor Ort informiert (von links): Dietmar Seefeldt, Thomas Hirsch, Fritz Brechtel und Bernd Jung.

Woran fehlt es noch im Ahrtal? Die Landräte Dietmar Seefeldt (SÜW), Fritz Brechtel (Germersheim), Oberbürgermeister Thomas Hirsch (Landau) und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Südpfalz, Bernd Jung, haben sich vor Ort informiert, wie Spendengelder der Aktion „Weinregion für Weinregion – Südpfalz hilft dem Ahrtal“ sinnvoll eingesetzt werden können.

„Es sind bedrückende Bilder und Erlebnisse, mit denen wir nach Hause kommen. Dabei können wir nur noch erahnen, wie es im Ahrtal vor knapp einem halben Jahr ausgesehen hat“, sagten die für die gemeinsame Stiftung Verantwortlichen. „Aber wir haben auch Eindrücke mitgenommen, die für Hoffnung und Zuversicht, für Aufbruch und Schaffenskraft stehen. Die Aufräumarbeiten gehen voran, Stück für Stück wird die Infrastruktur wieder hergestellt.“

Die Verwaltungschefs und der Sparkassenchef waren zu Besuch im Ahrtal, um in direkten Gesprächen weitere Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen des Südpfalz-Spendenprojekts auszuloten. Dafür trafen sie sich unter anderem mit dem Ersten Beigeordneten des Landkreises Bad Neuenahr-Ahrweiler, Horst Gies, und den dort eingesetzten Koordinatoren aus der Südpfalz. Zudem haben sie rund 100 Rebscheren, davon 50 Akku-Geräte, die mit Spendengeldern angeschafft wurden, an Winzerinnen und Winzer übergeben. Thomas Knecht und Ingo Pfalzgraf, die durch diverse Hilfsaktionen zahlreiche Kontakte ins Ahrtal haben, hatten diesen Bedarf bei nahezu allen Weingütern im Ahrtal ermittelt.

550.000 Euro Spenden sind eingegangen

Nach Angaben der für die Spendenaktion Verantwortlichen sind Gemeinden wie Marienthal, Dernau, Rech und Altenahr noch immer von Teilen der Infrastruktur abgeschnitten. Vor Ort werde weiterhin jede Hilfe benötigt. Weitere Unterstützungsmöglichkeiten würden derzeit eruiert. Dazu sei es wichtig gewesen, sich selbst vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.

Auf dem Spendenkonto sind mehr als 550.000 Euro eingegangen, darunter 50.000 Euro der 2017 gegründeten Michael-Englert-Stiftung aus Kuhardt. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinnützige Arbeit in der Region zu unterstützen. Insbesondere die Förderung von Wissenschaft und Bildung zählen zu den Förderzielen.

Noch über 300.000 Euro verfügbar

Die Spendenaktion „Weinregion für Weinregion – Südpfalz hilft dem Ahrtal“ hat bisher rund 20.000 Euro für einen Hilfsgütertransport der DLRG und der DRK-Kreisverbände Germersheim, Landau und Südliche Weinstraße mit Unterstützung der Firma Hornbach Baumarkt AG eingesetzt. Rund 70.000 Euro wurden für Material und den Einbau von Heizkörpern und Wohnbarmachung von Wohnungen weitergeleitet. Außerdem unterstützte die Initiative mit 15.000 Euro den Wiederaufbau der Jugendherberge Bad Neuenahr-Ahrweiler. Rund 5000 Euro wurde für Material des Helfer-Stabs RLP zum Zwecke der allgemeinen Versorgung weitergeleitet und 50.000 Euro sind in eine Barriquefass-Aktion für Weingüter an der Ahr geflossen. Für die Beschaffung von Akkurebscheren wurden 70.000 Euro eingesetzt. Das heißt, dass noch über 300.000 Euro zur Verfügung stehen. Über die Mittelvergabe entscheiden die Verwaltungschefs, der Sparkassenvorstand und die Geschäftsführung der Veranstaltungsgesellschaft Landau-Südliche Weinstraße gemeinsam.

Spenden

  • Das Spendenkonto „Weinregion für Weinregion – Südpfalz hilft dem Ahrtal“ ist zunächst noch bis 31. März geöffnet. Spenden sind möglich unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“ auf das Konto der Sparkasse Südpfalz, IBAN: DE87 5485 0010 1700 2446 66, BIC: SOLA DES1 SUW. Empfänger ist der Landkreis Südliche Weinstraße.

    Das Finanzamt akzeptiert als Nachweis für Zuwendungen, die bis zum 31. März zur Hilfe in Katastrophenfällen auf ein dafür eingerichtetes Sonderkonto eingezahlt werden, den Einzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung eines Kreditinstitutes. Eine gesonderte Spendenbescheinigung ist nicht erforderlich, kann aber auf Wunsch ausgestellt werden.

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