Landau Pirmasens ist auch keine Alternative

Auch in Neustadt ist der Wohnungsmarkt umkämpft. Der Mietpreis gehört mit einem Mittelwert von 6,43 Euro (Landau: 6,82 Euro) kalt pro Quadratmeter bei neuen Verträgen zur Spitzengruppe in Rheinland-Pfalz. Billiger Wohnraum ist sehr knapp, beim sozialen Wohnungsbau lange nichts zusätzlich passiert. Um diesen Wohnraum bewerben sich vor allem drei Gruppen: Senioren mit kleinem Geldbeutel, Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, darunter auch Asylbewerber mit Aufenthaltsstatus, sowie die Stadt selbst für Asylsuchende und Obdachlose. Sie kann nach eigenen Angaben maximal 5,50 Euro Bruttokaltmiete pro Quadratmeter zahlen. Im Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage wird nun versucht, langfristig mehr bezahlbare Wohnungen zu schaffen, die zunächst als Asylbewerberunterkünfte genutzt werden. Dabei soll vor allem die städtische Wohnungsbaugesellschaft (WBG) investieren, die bereits über fast 2200 Wohnungen verfügt. An einem Standort ist aber zudem ein privater Bauträger im Gespräch, der ursprünglich betreutes Wohnen schaffen wollte. Neustadt verhandelt mit der Förderbank des Landes, um an für solche Zwecke gedachte zinslose Kredite zu kommen. (ahb) Es gibt immer wieder Foren zum Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ in Speyer, aber vielen Suchenden bleibt doch nur der Weg ins – ebenfalls nicht ganz günstige – Umland. Als für die Domstadt 2013 in einem Landesgutachten ein Mietanstieg seit 2005 beim mittleren Quadratmeterpreis von 6,15 auf 7,32 Euro ausgewiesen wurde, wussten die Experten: Es ist inzwischen schon weiter in die Höhe gegangen. Auch der neue Mietspiegel mit Stichtag Ende September 2013 und einer Spannbreite von 3,20 bis 9,90 Euro ist nicht mehr aktuell. Zwar haben eine genossenschaftliche und eine städtische Wohnungsbaugesellschaft zusammen 4500 Einheiten zu vernünftigen Konditionen, aber deren Mieter-Fluktuation reicht nur aus, um jede vierte bis fünfte Anfrage zu befriedigen. Es wird gebaut – ein bisschen von den Wohnungsbaugesellschaften, mehr von Privatinvestoren. Kritiker schimpfen, dass Investoren Filetstücke etwa am Rhein für Luxuswohnungen erhalten haben. Direkt am Flussufer soll in diesem Jahr Baubeginn für das Erlus-Projekt mit 300 (eher teuren) Wohneinheiten sein. Im Süden der Stadt überplant die Stadt zwei größere Flächen für gut 200 Wohneinheiten und hat zugesagt, preislich abzustufen. Umstritten ist, wie stark die vor ihrer Räumung stehende Kurpfalzkaserne im Norden für Wohnzwecke genutzt werden soll. Klar ist aber: Wenn anderswo über den Abzug der Armee lamentiert wird, ist Speyer für Freiraum dankbar. Ist die flächenmäßig kleinste kreisfreie Stadt des Landes doch von überregionalen Straßen und schützenswerter Natur „eingeengt“. (pse) Pirmasens müsste eigentlich ein Paradies für Mieter mit kleinem Geldbeutel sein. Überall stehen Wohnungen leer. Allerdings sind das meist Objekte, in die seit Jahren kein Cent investiert wurde, wie Martin Zepp-Linse vom Pirmasenser Mieterverein weiß. Bezahlbarer Wohnraum, der auch bewohnbar ist, sei in Pirmasens knapp. Viele Wohnungen sind sehr billig zu mieten. Jedoch fehlt es dann an elementaren Details wie Heizung in allen Räumen, ansehnlichen Bädern oder dichten Fenstern. Eine durchschnittliche, bewohnbare Wohnung kostet nach Beobachtungen Zepp-Linses 3,70 bis 4,40 Euro pro Quadratmeter. Das Jobcenter zahle jedoch nur 3,58 bis 3,68 Euro mit der Konsequenz, dass die meisten Mieter draufzahlen müssten. Die städtische Wohnungsgesellschaft, die Bauhilfe GmbH, hat einige schön sanierte Wohnungen, die jedoch erst ab 4,40 Euro pro Quadratmeter zu haben sind – mit Wartelisten. Dazu kommen Renommierobjekte mit Barrierefreiheit und Niedrigenergiestandard für 8,50 Euro. Etwa 30 Prozent des Bauhilfe-Portfolios entfällt auf Wohnraum für Hartz-IV-Empfänger mit Mieten bis 3,58 Euro für Wohnungen mit Gaseinzelöfen und anderen Einschränkungen. (kka) Die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft in Annweiler, die zu 90 Prozent der Stadt und zu zehn Prozent der Sparkasse Südliche Weinstraße gehört, verfügt über 72 Wohneinheiten, die laut Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber (SPD) „in hervorragendem Zustand und den Leuten mit kleinem Geldbeutel vorbehalten sind“. Jürgen Kölsch, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft, sagt, dass die Wohnungen alle zu einem Quadratmeterpreis von 4 bis 4,10 Euro kalt vermietet seien. „Damit liegen wir am unteren Mietpreisniveau.“ Die durchschnittliche Kaltmiete in Annweiler betrage 4,80 Euro. Auch die Stadt selbst hat ein paar Wohnungen, die laut Wollenweber aber alle belegt sind. „Leerstand ist selten“, sagt der Bürgermeister, Fluktuation gebe es allenfalls altersbedingt. Vier Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft ständen derzeit wegen Modernisierung leer. Nachmieter seien aber schon da. Jürgen Kölsch bezeichnet die Wohnungssituation dennoch als „größtenteils entspannt“. Anders sieht es in Edenkoben aus. „Die Stadt besitzt Sozialwohnungen, die aber nicht auf dem freien Markt, sondern Obdachlosen und Sozialhilfeempfängern vorbehalten sind“, sagt Stadtbürgermeister Werner Kastner (FWG). Preisgünstiges Wohnen bietet die Baugenossenschaft Edenkoben. Sie hat 53 Wohnungen, die sie an ihre Mitglieder für eine Kaltmiete von 3,50 bis 5,50 Euro pro Quadratmeter vermietet. Der Preis liegt laut Rudolf Rössler, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft, unter der Durchschnittsmiete, die in Edenkoben rund sechs Euro betrage. Bei den Genossenschaftswohnungen gibt es fast keinen Wechsel. „Die sind alle vermietet. Erst wenn ein Mieter stirbt oder ins Altenheim geht, wird eine Wohnung frei“, sagt Rössler. Die Warteliste umfasse „im Moment schon einige Wohnungssuchende“. Auch wenn im Ort an vielen Stellen gebaut wird, geht Rössler nicht davon aus, dass dies den Bedarf an Wohnungen für den kleinen Geldbeutel stillen wird. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein privater Investor seine Wohnungen für wenig Geld hergibt.“ (nhe) Die Wohnbau Wörth, die zum Teil der Stadt Wörth, zum Teil der Karlsruher Volkswohnung gehört, modernisiert nach und nach ihre gut 800 Wohnungen. Laut Geschäftsführerin Petra Pfeiffer beträgt die Durchschnittsmiete moderate fünf Euro pro Quadratmeter. „Wir haben Wohnungen für sieben, aber auch für vier Euro“, sagt sie. Infolge von Modernisierung steigen derweil auch die Mietpreise. Dazu entstehen laut Internetseite des Unternehmens bis 2016 acht weitere Häuser mit je 45 Miet- und Eigentumswohnungen. Bis dahin müssen sich Interessenten insbesondere für öffentlich geförderte Wohnungen auf Wartezeiten von drei bis sechs Monaten einrichten. Zweizimmerwohnungen seien rar, besser sehe es bei drei oder vier Zimmern aus. Insgesamt gebe es wenig Fluktuation. Wartezeiten von einem halben bis dreiviertel Jahr gibt es auch bei der städtischen Wohnbau GmbH in Germersheim. „Sie können natürlich auch einmal Glück haben und es geht schneller, es kann aber auch einmal länger dauern“, sagt Geschäftsführer Werner Theis. Aktuell seien etwa Dreizimmerwohnungen zu haben, größere aber nicht. Am wenigsten Fluktuation gebe es bei den günstigsten Wohnungen mit Mieten knapp unter fünf Euro pro Quadratmeter. „Es sei denn, es gibt eine Scheidung oder jemand kommt ins Altenheim“, sagt Theis. Sehr gute Chancen hätten indessen Studenten, für die 200 der 500 unternehmenseigenen Wohnungen reserviert seien. Denn „hier wechseln die Mieter sehr häufig“. Die Mietpreise seien aber insgesamt „im sozialen Bereich“, meint Theis. Im Schnitt lägen sie bei etwa 5,50 Euro. Dass Wohnraum wegen der Flüchtlinge knapp werde, sieht Theis nicht. (fex)

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