Landau „Ich habe mich gefreut“

Schon 2003 hatte sich die 31-Jährige bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei. Nur für den Fall, dass ein Leukämiepatient eine Stammzelltransplantation braucht und die Biologin die passende Spenderin ist. Beruflich ist sie nah am Thema. Sie forscht am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) nach neuen Medikamenten gegen Entzündungen. Vor wenigen Wochen war es für die Wissenschaftlerin soweit: „Ich habe mich gefreut, dass ich jemandem helfen kann.“ Bei der Typisierung wird ein Fingerhut voll Blut oder eine Speichelprobe genommen. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11.000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- beziehungsweise Knochenmarkspender zur Verfügung stellt, der die gleichen genetischen Merkmale hat wie der Patient. So wie jetzt bei Christine Wittmann. Mit ihren Stammzellen hat sie nun die Chance, einem leukämiekranken Patienten das Leben zu retten. Seit 18 Jahren hat die Naturwissenschaftlerin ein großes Hobby: Fußball. Als Mittelfeldspielerin kickt sie beim FFV Fortuna Göcklingen. Dass sie potenzielle Stammzellspenderin ist, hatte sie schon fast vergessen, als sie im Oktober einen Anruf der Stefan-Morsch-Stiftung bekommt. „Ich hab mich sehr darüber gefreut“, erzählt sie. Nach einer erneuten Blutuntersuchung ging es zur Voruntersuchung. Ganz offen spricht sie über Ihre Bedenken: „Ich hatte Angst davor, dass die Stammzellspende Langzeitfolgen haben könnte.“ Zur Sicherheit der Spenderin wurde abgeklärt, ob sie ganz gesund ist. Und sie wurde komplett über die Chancen und Risiken, aber auch über den Ablauf der Spende aufgeklärt: „Nach dem Gespräch war ich erleichtert. Alle meine Bedenken waren ausgeräumt und ich hatte ein gutes Gefühl.“ Wittmanns Freunde und Familie unterstützen ihre Entscheidung. Auch die Vorgesetzten am KIT stehen hinter ihrem Vorhaben. Mit der Übertragung von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System. Und damit die Chance auf ein neues Leben. (rhp) Kontakt Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de), Telefon 0800 7667724, info@stefan-morsch-stiftung.de.

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