Landau „Hätte kein gutes Gefühl, da einzuschalten“

Landau. Zwischen sechs und acht Millionen Deutsche schalten seit bald zwei Wochen täglich die RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ein – da müsste doch auch der eine oder andere Südpfälzer dabei sein. „Marktplatz regional“ hat sich auf der Straße umgehört. Das Ergebnis unserer nicht repräsentativen Umfrage: Jeder kennt das Dschungelcamp, doch kaum einer will es gesehen haben – zumindest nicht absichtlich.

„Nein, das Dschungelcamp schaue ich mir nicht an“, beteuert der 22-jährige Noel Opitz. Und das liege nicht nur an dem Umstand, dass der Student keinen Fernseher habe. Er halte schlichtweg nichts von dem TV-Format. „Mir anzuschauen, wie abgehalfterte C-Promis wieder an Geld kommen, finde ich nicht sehr reizvoll“, sagt der Landauer. Die 28-jährige Christina Kilb schaut „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ eigentlich nicht. Aber so ganz vorbei kommt sie an der Privatfernsehgaudi dann doch nicht. „Wenn man mal zu RTL schaltet, kommen da ja permanent Einblendungen, die auf die Show hinweisen“, sagt die Lehramtsstudentin. Das letzte Mal habe sie sich sogar Ausschnitte der Sendung angeschaut – mit Erkenntnisgewinn: So habe sie erfahren müssen, dass die Campbewohnerin Helena Fürst, die von 2010 bis 2015 in einer RTL-Dokusoap als „Anwältin der Armen“ gegen Behördenwillkür und Amtsmissbrauch kämpfte, gar keine echte Anwältin ist. Eine der vergangenen Staffeln habe sie aber tatsächlich vor dem TV verfolgt – gemeinsam mit ihrem Bruder: „Manchmal sind wir beide etwas masochistisch veranlagt“, sagt sie und lacht. Matthias Meder ist auch kein Fan davon, abgehalfterten Ex-Promis beim Würmer- und Madenessen zuzusehen. Zwar habe er schon einmal zufällig in das Programm hineingezappt, „doch bewusst habe ich mir die Fernsehsendung nicht angeschaut“, stellt der 23-jährige Lehramtsstudent klar. Das Dschungelcamp sei ihm einfach zu niveaulos. Die Promis dort würden ihm sogar leidtun. „Ich hätte kein gutes Gefühl dabei, bei sowas einzuschalten“, sagt er. Und doch kenne auch er Kommilitonen, die sich gemeinsam zum Trash-TV-Gucken träfen, um daraus ein „Happening“ zu machen. (bene)

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