Landau Fußballfest und Familienzuwachs

Es sind nur noch wenige Stunden, bis in Russland der Ball rollt. Dann kämpfen 32 Nationen um den begehrten WM-Pokal. Die Elf von Bundestrainer Joachim Löw zählt wieder zum Kreis der Favoriten. Vier Mal konnte sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bislang den Weltmeister-Titel sichern: 1954, 1974, 1990 und 2014. Als damals die Kapitäne Fritz Walter, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus und Philipp Lahm nach dem Endspiel-Erfolg jeweils als Erste den Pokal gen Himmel halten durften, herrschte in Deutschland währenddessen ausgelassene Stimmung. Doppelten Grund zum Jubeln hatten Pfälzer, die am gleichen Tag noch zu stolzen Eltern wurden. Wir haben nach ihnen gesucht und wurden zumindest für zwei WM-Erfolge fündig. So wurden Jörg und Anja Martin aus Offenbach am 13. Juli 2014 zum zweiten Mal Eltern. Ihr Sohn Henry kam um 0.35 Uhr in Germersheim auf die Welt. „Eigentlich war der Geburtstermin eine Woche vorher“, erzählt die Mutter. Aber offensichtlich habe der Kleine einen ereignisreichen Tag abwarten wollen. Denn gleich am Abend hatte die Familie wieder einen Grund zur Freude. Sie konnte am Fernseher mitverfolgen, wie Mario Götze in Rio de Janeiro das entscheidende Tor zugunsten der deutschen Nationalmannschaft gelang, womit er die Argentinier ins Tal der Tränen stürzte. Der Papa sah das Endspiel mit Sohn Nicolas daheim an, Mutter Anja und Henry verfolgten das Duell im Krankenhaus mit. „Nach dem Sieg kamen Freunde auf die Idee, unseren Sohn Mario zu nennen“, erzählt Anja Martin lachend. In Erinnerung wird den Martins auch bleiben, dass ihnen Freunde zur Geburt ihres WM-Kindes Fußballartikel in Deutschland-Farben schenkten, beispielsweise einen Schnuller und ein Halstuch. Für die jetzige Fußball-WM in Russland kann sich Henry ein Deutschland-Trikot von seinem älteren Bruder überstreifen und mitfiebern. Unvergessen ist in Deutschland auch der verwandelte Elfmeter von Andreas Brehme am 8. Juli 1990 im Spiel gegen die favorisierten Argentinier. Der Treffer reichte der Mannschaft von Trainer Franz Beckenbauer, um im Olympiastadion in Rom Geschichte zu schreiben. Monika Mohr aus Hainfeld erlebte das Finale im Krankenhaus mit. Damals noch in Ahlen, wo sie gebürtig herstammt. Wenige Stunden zuvor hatte sie ihre Tochter Carina zur Welt gebracht. „Das war alles ziemlich aufregend damals“, erzählt Monika Mohr. Ursprünglich war der 12. Juli, der Geburtstag von Monika Mohr, als Geburtstermin für ihr Töchterchen errechnet worden. Als dann vier Tage vorher die Wehen kamen und sie ins Krankenhaus musste, fragte sie ihren Mann, ob er auch bei ihr bleiben würde, bis das Kind da ist. „Ich beeile mich auch“, habe sie ihm damals gesagt. Bis zum Anstoß musste das Paar dann auch nicht warten. Um 13 Uhr war es nämlich so weit, dann konnten die Eltern ihr Töchterchen endlich in den Armen halten. Später sei ihr Mann in die Stadt gegangen, um mit Freunden das Spiel zu sehen. Monika Mohr sah die Partie bei sich im Zimmer. „Im Aufenthaltsraum waren alle Plätze weg, schon morgens hatten welche sie reserviert“, erinnert sie sich. Nun erwarte auch ihre Tochter Carina, die inzwischen ebenfalls in die Pfalz gezogen ist, ihr erstes Kind. Ein WM-Baby wird es allerdings wohl nicht werden, schließlich ist der Entbindungstermin erst Anfang Oktober.

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