Südpfalz Film-Projekt „100 Argumente gegen die AfD“: Teilnehmer gesucht

Thomas Plonsker, Björn Eisenmann und Philipp Hirsch (von links) suchen Südpfälzer, die sich in Videobotschaften gegen die AfD au
Thomas Plonsker, Björn Eisenmann und Philipp Hirsch (von links) suchen Südpfälzer, die sich in Videobotschaften gegen die AfD aussprechen wollen.

Bundesweit wird gegen die AfD demonstriert. Eine Initiative startet nun ein Video-Projekt, bei dem Südpfälzer erklären sollen, was gegen die Wahl von Rechtsextremisten spricht.

Es gibt eine Partei in Deutschland, die relativ erfolgreich ist – aber deren Weltbild zumindest in Teilen laut Verfassungsschutz rechtsextrem und somit verfassungsfeindlich ist. Eine Partei, gegen die seit Monaten immer wieder demonstriert wird – auf Kundgebungen, die sich explizit für Demokratie und Vielfalt aussprechen. Eine Partei, die sogar Landaus Oberbürgermeister Dominik Geißler offen als „Nazipartei“ bezeichnet hat. Die Rede ist natürlich von der AfD.

Die AfD habe mit ihrem „ausgesprochen begrenzten Weltbild“ keine Lösungen für die bestehenden Probleme anzubieten. Deshalb, so sagt es Philipp Hirsch, würde er die Partei nicht wählen. Hirsch, der in Landau mit seinem Unternehmen Medienpalast ansässig ist, ist einer von mehreren Organisatoren des Projekts „100 Argumente gegen die AfD“. Thomas Plonsker, Ideengeber des Projekts, würde die AfD nicht wählen, weil er sich vor langer Zeit für die Demokratie entschieden habe. Sicherlich die komplizierteste Gesellschaftsform, aber die einzige, in der er leben möchte. Und die AfD würde die Demokratie schwer beschädigen oder gar abschaffen, so Plonsker. Und die AfD widerspreche seinem Menschen- und Weltbild, ergänzt Björn Eisenmann, sie entspreche nicht dem, was er sich für die Welt wünsche. Drei Menschen, drei Gründe gegen die AfD. Aber: Es sollen ja 100 werden.

Gesicht gegen Rechtsextremismus zeigen

In circa 30-sekündigen Videoclips sollen mindestens 100 Südpfälzer erklären, warum sie nicht die AfD wählen würden. Das ist der Grundgedanke hinter „100 Argumente gegen die AfD“. Der Clou, so sagt es Ideengeber Thomas Plonsker, sei, dass die Argumente so persönlich wie möglich sein sollen. Wenn jetzt jemand die AfD nicht wählen würde, weil er oder sie so gerne Fremdsprachen hört oder sich für das Wiederaufleben nazistischen Gedankenguts schämt, könne man das ruhig sagen. Was nicht toleriert werde, sei Werbung für die AfD, betont Plonsker.

Die Aktion ist auf die Südpfalz beschränkt. Es gehe darum, dass Menschen von hier zu Menschen von hier sprechen, versichern Plonsker, Hirsch und Eisenmann. Sie zum Nachdenken anregen. Und ihnen Argumente präsentieren, die sie nicht schon hundertmal gehört haben. Es gehe nicht um die „großen“ Argumente, die tagtäglich von den Meinungsführern geäußert und verbreitet würden und die in der Regel den Strategien der Parteien und Institutionen folgten, betont Plonsker. Es gehe um die Argumente „normaler“ Menschen. Das könne regional die Reichweite deutlich erhöhen, denn: Die Südpfälzer würden vielleicht schon allein aus Neugier schauen, ob da jemand dabei ist, den sie kennen. Namen und Adressen der Sprechenden werden in den Videos nicht genannt – aber Gesicht solle man schon zeigen. Jemanden hinter einer Schattenwand zu positionieren, untergrabe die Glaubwürdigkeit des Projekts, sagt Plonsker. Verbreitet werden die Videos über Soziale Medien und eine Homepage, ergänzt Eisenmann.

Ohne Budget, aber professionell

Fünf Clips hat die Initiative bereits produziert, bevor sie mit der Idee an die Öffentlichkeit geht. Es sei vor allem darum gegangen, die Organisation und den Ablauf zu prüfen. Nun sei klar, so Medienpalast-Inhaber Hirsch, dass 15 Minuten ausreichen, um den Clip zu drehen. Denn: Auch wenn das Ganze ohne Budget produziert wird, wird dennoch das professionelle Equipment von Hirschs Firma genutzt. Der Medienpalast wird Zeitslots zur Verfügung stellen, an denen vor Ort in der Landauer Reduitstraße in der Nähe des Weißquartierplatzes gedreht werden kann. Wer mitmachen möchte, kann sich im Netz anmelden – und Plonsker, Hirsch, Eisenmann und Co. hoffen darauf, dass sich möglichst viele Menschen aus der Südpfalz ab 16 Jahren anmelden. Man wäre jedenfalls nicht traurig, wenn über 100 Videos produziert würden, versichern die Organisatoren.

Kontakt

Wer sich über das Projekt „100 Argumente gegen die AfD“ informieren oder mitmachen möchte, findet weitere Informationen im Netz unter 100argumente.de.

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