Landau Ein Häuschen für die Familie

Seit Kurzem rollt der Verkehr über die Paul-von-Denis-Straße. Von der Queichheimer Brücke führt sie direkt zum Wohnpark am Ebenberg. An ihren Flanken wird sich in den kommenden Jahren einiges tun. Wie Stadtbaudirektor Christoph Kamplade im Gespräch mit der RHEINPFALZ sagt, soll dort auch Wohnraum für Familien entstehen.

Rund 30 Hektar umfasst die Konversionsfläche in Landaus Süden. Auf 25 Hektar entsteht der Wohnpark am Ebenberg. Während dort fleißig gewerkelt wird, liegen die restlichen fünf Hektar noch weitgehend brach. Doch für den Streifen zwischen Gleisen und Vogesenstraße gibt es Pläne. „80 Prozent der Fläche gehören schon der DSK und der Stadt“, erläutert Stadtbaudirektor Christoph Kamplade. Die DSK ist Treuhänder der Stadt bei der Vermarktung des Konversionsgeländes. Gekauft wurde zu einem Preis, der sich am „entwicklungsunbeeinflussten Eingangswert“, quasi einer nicht erschlossenen Brachfläche, bemisst. Was nach einem super Geschäft klingt, ist eher Mittel zum Zweck. „Die Stadt verdient nichts“, betont der Bauamtschef und rechnet vor: Bis in fünf Jahren wird die Stadt rund 7,5 Millionen Euro für den Ankauf von Grundstücken ausgegeben haben. Sie von Altlasten zu befreien, zu erschließen und zu planieren, wird 45,5 Millionen Euro kosten. Verkaufen wird sie die Stadt für 40 Millionen Euro, macht ein Minus von 13 Millionen Euro. „Das wird durch Fördergelder ausgeglichen.“ Fehlendes Geld ist auch der Grund, warum die neue Paul-von-Denis-Straße noch roh daliegt. „Bäume, Beleuchtung, Gehwege und Parkplätze kommen erst in etwa drei Jahren“, so Kamplade. Ihren Zweck, die Südstadt an die Kreuzung an der Queichheimer Brücke anzubinden und den Busverkehr zur Landesgartenschau zu führen, erfüllt sie aber. „Sie wäre auch Teil einer möglichen Südumgehung, für die es allerdings noch kein Baurecht gibt.“ Konkreter, aber dennoch Zukunftsmusik ist ein Kreisel auf Höhe der Cornichonstraße, der auch die Albert-Einstein-Straße am Kino anbinden könnte. Für die Flächen links und rechts der neuen Straße gibt es detaillierte Pläne. „Zur Südstadt hin ist eine gemischte Nutzung vorgesehen.“ Neben Wohngebäuden seien Bäckereien, Praxen, Kanzleien oder Büros denkbar, „alles, was keinen Krach macht, auch Gastronomie“. Das Tanklager der Firma Frühmesser soll langfristig umgesiedelt werden. Auch ein Supermarkt ist gewünscht. Für das Gelände an der Ecke Paul-von-Denis-Straße/Siebenpfeiffer-Allee besteht sogar Baurecht. Doch keiner der möglichen Betreiber eines Vollsortimenters mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche konnte sich bislang entschließen. Auf der Brache zwischen Supermarkt und Obdachlosen-Unterkunft sehen die Planer „bezahlbaren Geschosswohnungsbau“. Einen Interessenten gibt es bereits. Die Rastatter Weisenburger Projekt GmbH möchte dort 22 Reihenhäuser und ein Doppelhaus bauen. Wie Christof Grätz, der das Projekt betreut, sagte, richte sich die Planung vornehmlich an Familien. Auf 200 bis 250 Quadratmetern Fläche sollen Häuser mit Pultdach Dachterrasse und Carport und einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern entstehen. „Der Verkaufspreis liegt bei etwa 320.000 Euro und damit im mittleren Segment.“ Der Bauantrag sei gestellt, der Baubeginn für diesen Sommer geplant. Auf der anderen Straßenseite hat die Polizei bis zum Jahresende eine Option auf zwei Grundstücke, auf denen sie ihre Direktion errichten könnte. Vermutlich laufe es auf dasjenige hinter dem DRK-Gebäude hinaus, so Kamplade. Das Gelände zur Bahn hin ist rund ein Drittel billiger als auf der anderen Seite, 110 statt 150 Euro pro Quadratmeter, da es ein reines Gewerbegebiet ist. Das Gebäude, in dem eine Discothek und eine Krankengymnastikpraxis untergebracht sind, werde abgerissen. Hier soll sich Gewerbe ansiedeln. Ein Anfang in der „östlichen Südstadt“ ist getan. Derzeit hübscht die Stadt ihre denkmalgeschützten Gründerzeitgebäude auf. In der Rheinstraße 32, der Obdachlosenunterkunft, investiert der Eigenbetrieb Gebäudemanagement rund 25.000 Euro in den Anstrich von Fassade und Fenstern. Ähnliches ist am DRK-Gebäude geplant. Kosten hier: rund 36.000 Euro.

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