Landau Das Essen als Vorspiel

Wein und Rockmusik. Dass dies großartig zusammenpasst, davon ist Volker Schwaab überzeugt. Deshalb hat der 51-jährige Winzer aus Maikammer am Samstag im dortigen Bürgerhaus das erste „Rockdinner“ veranstaltete.

Steigt man an diesem Samstag die Treppen des Maikammerer Bürgerhauses hinab, empfängt einen schon ein verführerischer Duft, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Bedienungen tragen den ersten Gang in den kleinen gemütlichen Gewölbekeller des Hauses: Es gibt Tomatensuppe mit Butterbaguette oder eine Rinderbouillon mit Maultaschen. Etwas nervös steht Volker Schwaab im Gang zwischen Küche und Saal und beobachtet die Kellnerinnen dabei, wie sie den 70 Gästen, die es sich an den gedeckten Tischen gemütlich gemacht haben, die warmen Speisen servieren. „Zum Hauptgang gibt es mit Serrano-Schinken umwickelte Schweinemedaillons, Bratkartoffeln und Pfeffersoße, zum Nachtisch Mousse au chocolat“, sagt er und deutet auf Chefköchin Mahabad Jamim, die gerade mit der Zubereitung der Leckereien beschäftigt ist. Doch eigentlich ist das Essen nur das Vorspiel, die Weine von Schwaab nur die angenehmen Nebendarsteller an diesem Abend – die Hauptrolle spielt die Musik. Später sollen auf der Bühne Andy Becht & Friends die Gäste zum Abrocken animieren. Schwaab lehnt an einem weißen Plastikstehtisch und nippt an seinem Merlot. Er gehe privat sehr gerne auf Rockkonzerte, außerdem würden in der Region viele tolle Rockbands auf Weinfesten auftreten – leider aber nur zur Weinfestsaison im Sommer. Mit seiner Veranstaltung wolle er die rockfreie Zeit überbrücken. „In Maikammer fehlt auch das Angebot an Rockkonzerten, das wollte ich ändern“, sagt er. Dass er da wohl eine Lücke gefunden hat, beweist der volle Saal. Gerade ist der Suppengang abgetragen und die Gourmet- und Musikliebhaber sind in Gespräche vertieft. So wie die Maikammerer Freundesgruppe am Tisch direkt in der Mitte des Raums. Die 60-jährige Karin und der 63-jährige Horst Weber, die 53-jährige Mechthild und der 51-jährige Georg Schroth sowie die 56-jährige Jutta und ihr 58-jähriger Mann Manfred Borell sind bester Laune. Man feiere sowieso gerne, „deshalb ist das auch mal wieder eine gute Gelegenheit, mit unseren Freunden einen schönen Abend zu verbringen“, sagt Horst Weber. Alle am Tisch nicken zustimmend. „Die Kombination aus Rockmusik, gutem Essen und Wein ist einfach eine tolle Idee“, findet Jutta Borell. Es sei auch was Neues in Maikammer, und die Kombination dieser drei Komponenten würde es einfach ausmachen, urteilt Georg Schroth. Ein paar Tische weiter hat es sich die jüngere Fraktion gemütlich gemacht. Carolin Schwaab, Nicola Zapp, Jonas Oeynhausen und Maximilian Schroth sind nicht nur wegen des Essens und der Weine gekommen. Die 17-Jährigen treten als Vorband, also quasi als Appetithappen auf. Als „Beating Echo“ werden die Schüler, die alle das Gymnasium in Edenkoben besuchen, das Publikum anheizen, um es dann vorgewärmt an Andy Becht & Friends zu übergeben. Musik, Essen oder Wein. Was gefällt den dreien denn besonders? „Auf die Musik von Becht freue ich mich am meisten“, sagt Zapp. Und ihre Bandkollegen haben dem nichts mehr hinzuzufügen.

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