Lokalsport Südpfalz Wegen halber Sekunde

«OFFENBACH.» Eine halbe Sekunde fehlte dem TV Offenbach gestern Abend zu einem Remis in der Handball-Oberliga gegen den Tabellenzweiten SF Budenheim. Beim 29:30 (13:13) bot er eine super Leistung zum Start im neuen Jahr.

Es hat nicht sollen sein. Einige TVO-Spieler fielen nach der Schlusssirene erschöpft zu Boden, die Budenheimer formten eine Jubeltraube. Was war passiert? Beim Stand von 29:30 40 Sekunden vor dem Ende spielen die Gäste einen Angriff gegen die Offenbacher Manndeckung ganz lange aus. Spielmacher Manuel Blezinger taucht frei vor TVO-Schlussmann Felix Müller auf, der wehrt den Wurf ab. Die 300 Zuschauer raunen, der Ball geht über zwei Stationen nach vorne, Sebastian Mohra zieht sofort ab und trifft ins Tor – allerdings einen Wimpernschlag zu spät. Budenheims Keeper Christian Kosel reagiert nicht mehr, reißt die Arme hoch und rennt zu seinen Kollegen. „Wir haben zuvor auch Fehler gemacht und hätten das Spiel auch gewinnen können“, sagte Offenbachs Trainer. Tatsächlich hatte seine Mannschaft zu Beginn arge Probleme. Der alles überragende Lukas Nagel – er warf zwölf Tore – traf zum 4:1 für die Gäste. Offenbach tat sich gegen die überraschend aufgebotene 3-2-1-Deckung der Gäste schwer und verlor in der Abwehr die Budenheimer Kreisspieler aus den Augen. „Wir hatten wieder unsere Startschwierigkeiten“, so Übel. Zwar kassierte sein Team wenig Tore, aber aus Situationen, die man genau so vor dem Spiel in der Kabine angesprochen hatte. „Da haben wir am Kreis nicht frühzeitig gearbeitet. Und so sind wir nicht in unser schnelles Spiel gekommen.“ Nach dem 7:11 (21.) war der TVO da. Philipp Mohra traf aus dem Rückraum zum 10:11 (25.). Und Offenbachs Außenspieler setzten der Aufholjagd zu Ende der ersten 30 Minuten die Krone auf: Marian Metz von rechts und Felix Kunz im Konter über links stellten auf 13:13. „Wir konnten uns in der ersten Halbzeit nicht absetzen, haben viele Siebenmeter verworfen und wesentlich mehr Zeitstrafen bekommen. Dann war es das enge Spiel, das wir gerade hier vermeiden wollten“, sagte Budenheims Coach Volker Schuster nach Abpfiff. Offenbachs Kreisspieler Fabian Graap drehte auf und traf bis zum 18:16 viermal. Frech: Die Gäste trafen zwischenzeitlich in Unterzahl zweimal per Kempa-Trick, einmal über links und im nächsten Angriff über rechts. Beim 19:20 (40.) war Budenheim dann wieder vorne, bis zur entscheidenden 58. Minute musste der TVO folglich immer nachlegen. „Am Ende hat Lukas Nagel das Spiel entschieden. Wir wussten um seine Qualitäten und hatten ihn in der ersten Halbzeit im Griff. Vielleicht hat dann einfach die Kraft gefehlt“, sagte Übel. Nagel warf auch das 29:30. So spielten sie TV Offenbach: Dentzer (Müller ab 45.) – Steuer (4), Klein (3/2), Philipp Mohra (3) – Gläßgen (1), Kunz (3) – Graap (5/2) – Sebastian Mohra (2), Daum (4), Metz (4), Albert, Pfalzer SF Budenheim: Ketelaer (Kosel) – Sturm (2), Blezinger (2), Nagel (12) – Kröhle (2), Lang – Knieps (1) – Rigterink (4/2), Henke (3), Dübal (1), Becker (1), Diehl (2), Weyrich Spielfilm: 1:4 (6.), 3:7 (11.), 7:9 (21.), 13:13 (Halbzeit), 14:13 (31.), 18:16 (35.), 19:21 (41.), 25:25 (50.), 28:28 (58.), 29:30 (Ende) - Zeitstrafen: 5:10 – Siebenmeter: 4/6 – 2/6 – Beste Spieler: Graap, Steuer – Nagel, Rigterink, Blezinger – Zuschauer: 300 – Schiedsrichter: Eckert/Towae (St. Ingbert)