Lokalsport Südpfalz Torhüter trifft ins Schwarze

OFFENBACH (thc). Jerome Mitchell und der dritte Torhüter Martin Herrmann schossen gestern den 3:2 (2:1)-Sieg des FSV Offenbach in der Verbandsliga gegen den ASV Fußgönheim heraus. Es war ein offensiv gutes Spiel bei schönstem Fußball-Wetter. Große Freiräume und Chancen zuhauf gab es wohl deshalb, weil beide die Meisterschaft ohne Not auslaufen lassen können.

25 Minuten lang konnte man meinen, die Bayern der sechsten Liga spielen gegen einen Underdog. Von den Gästen kam nichts. Offenbach stellte die Räume in der Defensive zu und konnte das Spiel nach vorne gestalten. Alexander Wiemers hatte die erste Torchance, nachdem sich Timo Steigner auf der rechten Außenbahn durchsetzte (7.). Vier Minuten später fiel das 1:0. Diesmal ging es über links, Jerome Mitchell drang in den Strafraum ein, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und legte den Ball flach in die Torecke (11.). In der 18. Minute kam Yoshua Stolzer am rechten Strafraumeck zum Abschluss, der gute ASV-Torhüter Christian Külker parierte. Dann lief es wieder über rechts: Thorsten Ullemeyer schickt Steigner auf die Reise, dessen Flanke nimmt Mitchell ab, 2:0 (23.). Fußgönheim war bis dahin einmal gefährlich geworden nach einer Ecke, Nikolaos Matios köpfte. Das änderte sich. „Es war schon oft so in der Runde, nach einem Rückstand kommen wir wie ein Fels aus der Brandung“, sagte ASV-Spielertrainer Christian Schäfer. Dietmar Bittner vom FSV erklärte: Nach dem 2:0 „ist es abgerissen, waren wir zu passiv, haben die Räume nicht mehr so eng gemacht.“ Er sah „leichte Fehler“ in „verschiedenen Abteilungen“ seiner Mannschaft, die nach abgewehrten Bällen nicht funktioniert hätten. In der 29. Minute hatte der ASV seine zweite gute Offensivaktion, die dritte führte zum 2:1: Kopfballverlängerung in den Strafraum, Christian Brunsch, linker Verteidiger, kommt an den Ball und rauscht noch mit FSV-Torhüter Dennis Mandery zusammen. Ullemeyer musste in der 38. Minute das 3:1 machen, diesmal war Pascal Boudgoust über rechts losgezogen, doch er verzog. In der 44. Minute gab es zwei ASV-Chancen, die erste für Sais Rhannam, die zweite für Steffen Euler. In der 53. Minute brachte Bittner Martin Herrmann, eigentlich dritter Torhüter, für Boudgoust. Herrmanns ersten Schuss parierte Külker, die zweite Chance nach einem Gegenkonter über Steigner nutzte der „Stürmer“ mit der 30 auf dem Trikot mit Kopfball für das 3:1 (65.). Danach wurde es Schiedsrichter Christian Bader aus Kaiserslautern zu bunt: Rhannam bekam Gelb/Rot (67.), der Offenbacher Dominik Back sechs Minuten, er holte den aufs Tor drängenden Ronald Kesselring kurz vor dem Strafraum von den Beinen, die Rote Karte: Notbremse. Weil Osman Sanli in der 74. Minute das 3:2 köpfte, war auch der Spielausgang wieder offen. Offenbach verzeichnete noch einen Lattentreffer (Stolzer, der eingewechselte Narek Martirosyan schoss den zurückprallenden Ball daneben, 85.), Fußgönheim zwei Riesenmöglichkeiten. Kesselring verstolperte, Vitalij Roth blieb an Keeper Mandery hängen. Bei Kesselrings Chance vermisste Schäfer den „Killerinstinkt, das ich will das Tor machen“. In entscheidenden Situation verliere seine Mannschaft den Zweikampf, habe sie nicht den Biss. Ein Punkt wäre verdient gewesen, meinte der Fußgönheimer Spielertrainer. „Mit dem Material, das wir haben, ist kein großer Fußball möglich“, sagte Bittner tiefenentspannt kurz nach dem Spielende und verwies auf Spieler, die in der zweiten Mannschaft aushelfen und nicht mehr eingesetzt werden können. 15 Mann groß war sein Aufgebot. Als Erster der Torschützenliste wird immer noch Michael Bittner (zehn Tore) geführt, der seit diesem Jahr beim SC Hauenstein spielt. Es gehe um Stolzer, Boudgoust, Dausch, stellte der Trainer die Offenbacher Perspektiven klar, unterm Strich sei das Geleistete in Ordnung.

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