Lokalsport Südpfalz Theobald stellt Herxheimer Elf

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RÜLZHEIM (mame/som). Heute Abend kommt es um 19.30 Uhr im Rülzheimer Peter-Becht-Stadion zum Treffen zweier Mannschaften, die im Sommer viel Geld in die Hand genommen hatten, um ihre Kader zu verstärken. Während die Auswirkungen beim SV Rülzheim planmäßig verlaufen, findet der SV Viktoria Herxheim kein ruhiges Fahrwasser.

Zwei Punkte verloren, dennoch irgendwie gewonnen: Beim SV Rülzheim weiß man nach dem vergangenen Wochenende nicht so recht, ob man sich freuen oder ärgern soll. Nach dem 2:2 nach 2:0-Führung in Oppau ließen die Rülzheimer die Köpfe erst einmal hängen. Verständlich, schließlich hatten sie vermeintlich gar das 3:0 erzielt. Der Schiri sah eine Abseitsposition. Dann fällt der erste Gegentreffer kurz vor der Pause „aus dem Nichts“, schildert Jesko Pfister, der Rülzheimer Außenbahnspieler. „Aber wir haben weiter gut nach vorne gespielt, auch nach dem Ausgleich, der fiel, weil unsere Abseitsfalle nicht geklappt hat“, so der 22-Jährige. Er hat sich beim SVR einen Stammplatz erkämpft, kommt auf bislang 24 Einsätze (drei Tore, eins davon war das 2:0 in Oppau). Die Freude über die Niederlage des Tabellenzweiten Worms in Geinsheim folgte am Tag darauf. Nun ist der SVR punktgleich im Kampf um den Relegationsplatz. Pfister geht im Sommer zurück zur TSG Jockgrim, wo er bei den Bambinis begann und bis zum Saisonbeginn 2015/16 blieb. Es folgte der Wechsel nach Rülzheim und „ein richtig gutes Jahr. Ich habe mich sehr gut integriert, die Mannschaft ist super, wir haben einen tollen Trainer, ich habe viel gelernt und wir haben die meisten Zuschauer der ganzen Liga“, schwärmt der Jockgrimer. Warum dann der Wechsel zurück? „Das hat berufliche Gründe. Ich habe eine Weiterbildung begonnen, dreimal wöchentlich Abendschule und dann ist es mit drei Trainingseinheiten und den weiten Reisen am Wochenende einfach zu viel“, erklärt der Werkzeugmechaniker, der in Wörth „beim Daimler“ arbeitet. Der Schritt zurück sei ihm nicht leicht gefallen. In 20 Monaten, wenn die Weiterbildung abgeschlossen ist, „sind alle Türen wieder offen“. „Wir haben noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen und außer Maximilian Brechtel sind alle wieder dabei. Wir wissen um den Herxheimer Lauf, aber klar: Wir sind optimistisch und wollen das Spiel gewinnen“, sagt der 22-Jährige. Nach den turbulenten Tagen mit der Entlassung von Trainer Freddy Heß heißt es für den nach wie vor abstiegsgefährdeten SV Viktoria Herxheim, beim Aufstiegskandidaten SV Rülzheim zu überzeugen. Betrachtet man nur die Tabellenkonstellation, ist die Favoritenrolle klar. Markus Maier, Präsident und Sport-Chef der Viktoria, sieht die Partie allerdings mehr unter dem Aspekt „Lokalderby“, bei dem eigene Gesetze gelten. Dies habe sich bereits im Hinspiel gezeigt. Nach dem 3:3 gegen den VfR Grünstadt ist die Viktoria einen Punkt von einem möglichen Abstiegsplatz entfernt. Zu wenig, um sich in Sicherheit zu wiegen. Nach dem Rauswurf von Heß wird der Trainer der A-Junioren, Timo Theobald, das Training bis zum Ende der Saison leiten. Theobald habe die Mannschaft, die bis unter die Haarspitzen motiviert sei, bereits auf die heutige Partie eingestellt. Erklärtes Ziel sei, nach der Winterpause weiter ungeschlagen zu bleiben. Maier: „ Für die entscheidenden Spiele, bei denen es noch harte Nüsse zu knacken gibt, brauchen wir einen klaren Kopf.“ Personell kann die Viktoria entspannt auf das Spiel schauen. Es droht lediglich der Ausfall von Nicolai Müller, der sich im Rahmen der Vorbereitung auf das Lehramt im Sportunterricht eine schmerzhafte Verletzung zugezogen hat. Dies einen Tag vor dem Prüfungstermin. Am Mannschaftstraining nahm in dieser Woche wieder Christoph Bauer teil, der sich gemeinsam mit Torhüter Patrick Hof und Viktoria-Kapitän Frederik Bayer in der kommenden Saison dem FC Insheim in der A-Klasse anschließen wird. Unklar ist noch die sportliche Zukunft von Julian Hahn, die von einem Studienplatz abhängig ist. Klar ist der Wechsel von Christian Liginger zum SV Büchelberg. Wie heute in Rülzheim die Startelf der Viktoria aussehen wird, konnte Maier gestern nicht sagen. Möglicherweise ist Dennis Bodenseh erstmals wieder von Anfang an dabei.

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