Lokalsport Südpfalz Strahlende Gesichter und ein Sieg

RÜLZHEIM (mame). Strahlende Gesichter beim RSV Rülzheim nach zwei Tagen mit hochklassigem und unterhaltsamem Radsport – und mal wieder mit einem Heimsieg. Daniela Gaß hat im Rennen der Frauen die in sie gesetzten Hoffnungen auf den Punkt erfüllt.

Die Bedenken der Radsportlerin aus Haßloch, die seit Winter für die Rülzheimer fährt, waren schnell zerstreut: Obwohl ihre Gegnerinnen teils zusammenarbeiteten, konnten sie Gaß in den Wertungssprints nicht schlagen. Gaß erklärte, warum sie sich in Rülzheim leichter tat als zuletzt in Kandel: „Die Jungs hier haben ja auch mitgemischt. So konnten die anderen Damen ihre Spielchen nicht aufführen und im Sprint von Gesicht zu Gesicht bin ich eben doch die Beste.“ Der 33-Jährigen machte es sichtlich Spaß, mit den Jugendlichen die Runden zu drehen. Im Parallelsprint hatte sie im Anschluss nochmals die Gelegenheit, sich und das Rülzheimer Trikot zu präsentieren. Seite an Seite mit der Olympiasiegerin Miriam Welte im Applaus vieler Radsport-Fans rollte sie zum Start des ersten Laufes. Den verlor sie gegen die Sprintspezialisten zwar – wie erwartet – klar; doch zur Überraschung vieler lag sie mit ihrer Zeit am Ende sogar noch vor vier Männern, die wie sie auf Straßenrennen ausgerichtet sind. Die Müdigkeit, Gaß war erst in der Nacht um 3 Uhr von einem Rennen in Belgien (Platz drei) in die Pfalz gekommen, wich einem zufriedenen Strahlen. Welte qualifizierte sich wie im Vorjahr für die Runde der letzten Acht, dort blieb sie wieder hängen. Dominik Ivo war zu stark. Der viermaligen Weltmeisterin blieb der siebte Platz – und die Anerkennung der vielen Zuschauer, die sich an der Strecke ein Bild davon machen wollten, ob die Bahnradsprinterin der männlichen Konkurrenz Probleme bereiten kann. Ivo zog im Halbfinale gegen den Vorjahressieger Matthias Veit den Kürzeren, was der Tatsache geschuldet sein könnte, dass er einen Lauf mehr in den Beinen hatte. Wegen eines Fehlers bei der Zeitmessung musste Ivo seinen Qualifikationslauf wiederholen: „Das hat schon Körner gekostet“, sagte der Pechvogel aus Spich, der im Vorjahr schon früh scheiterte, weil er aus dem Pedal gekommen war. Das Finale war eine Wiederholung des zweiten Laufs der Qualifikation: Der Minfelder Pascal Ackermann (rad-net Rose Team) traf auf Veit und war sich sicher, „dass ich dieses Mal gewinne“. Obwohl Veit in der Qualifikation schneller war, hatte Ackermann Blut geleckt: „Da bin ich schlecht aus den Startlöchern gekommen. Ich wusste, dass ich es besser machen werde“, erklärte der 20-Jährige. Gesagt getan: Nach dem guten Start gab Veit schon nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke auf: „Der Start ist entscheidend. Da hatte ich schon eine Radlänge Rückstand. Aber die Niederlage spornt mich fürs nächste Jahr an“, so Veit. Ackermann hingegen genoss die Fanfarenklänge bei der Siegerehrung. Sein Soll hatte er erfüllt, da wurmte es ihn auch nicht, dass er später beim Kriterium früh aufgab. Mit einem Lächeln im Gesicht verabschiedete er sich auf dem Rad sitzend in Richtung Minfeld – vom Sieg Marcel Fischers bekam er nichts mehr mit. Eine Kuriosität am Rande: Das dritte Qualifikationspärchen Daniel Lee Franks (Team Jäger und Keppel/Wipotec, 19,139 Sekunden) und Maik Abraham (RV Lustadt, 19,180) fuhr auf die Tausendstelsekunde die gleiche Zeit wie das elfte Paar mit Sieger Sascha Lägeler (Racing Students) und Dominik Merseburg. Und das bei einer unbestechlichen elektronischen Zeitmessung. Franks und Lägeler kamen weiter, die Verlierer schieden aus.

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