Lokalsport Südpfalz Starker Auftritt bis auf die Atempausen

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BELLHEIM (thc). Es steht 19:17, Lena Urschel sitzt auf der „Strafbank“. Christina Völker murmelt was im Angriff, zornig über ihre Zeitstrafe tritt sie an die Wand – und muss deswegen zweimal zwei Minuten draußenbleiben (44.). Es war der kritische Moment im Heimspiel der SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam. Die Aufregung legte sich schnell wieder, die SG gewann ihr letztes Spiel des Jahres in der Frauenhandball-Oberliga gegen die SG TSG/DJK Bretzenheim II mit 28:23 (15:9).

23:3 Punkte! Damit toppt die SG OBZ ihre Halbjahresbilanzen von 2014 (16:8, am Ende Dritter) und 2013 (16:10, 8.) deutlich. Die ersten Minuten des Spiels veranschaulichten, warum das so ist. Das 7:2 war das erste von sechs Toren von Rechtsaußen Urschel. Völker traf (1:0, 6:2), Christin Zekl dirigierte im Stile einer Torjägerin und steuerte das 2:0, 3:1 und 8:4 bei. Gegen die 6-0-Abwehr der Mainzerinnen schaffte es OBZ immer wieder, eine freizuspielen. Und die Abwehr hatte ziemlich viel im Griff vor Torfrau Antje Haag, die zwölf Bälle abwehren sollte, darunter drei Siebenmeter. Bei einem weiteren Strafwurf trafen die Gäste das Tor nicht. Im Angriff hatten sie auch Pech mit Pfostentreffern und Würfen neben das Tor. Auffällig gut bei Bretzenheim: Julia Veeck (9 Tore) und Laura Weissmann (4). Ein Manko bei den Gastgeberinnen: Zekl und Alina Seither, sie hinten die Chefin und im Angriff die Kreisspielerin, spielten durch. „Das sind die, die vorne marschieren, die die anderen mitziehen“, weiß Trainer Jens Zwißler. „Dann merkst du, die Konzentration lässt nach.“ Bretzenheim war plötzlich dran, nur noch 9:7 (16.). Urschel erzielte das 10:7, Seither mit Konter das 11:7, die hereingekommene Larissa Freund das 13:8 (25.). Schnell war die Ordnung wieder hergestellt. Die zweite „Auszeit“, die sich die Gastgeberinnen nach dem 18:13 nahmen (40.), führte Zwißler auch auf eine nun aggressivere Abwehr der Gäste zurück. Auf der linken Seite habe sein Angriff es schwergehabt. Julia Sefrin löste das Zwischenproblem, sie erzielte das 20:17, 24:18, 26:19 und 27:19 (54.). Dazwischen war Seither zweimal erfolgreich, das 22:18 war ein verwandelter Siebenmeter. Sefrin habe ein starkes Spiel geboten, betonte Zwißler. Die Meisterschaft setzt die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam am 16. Januar mit dem Heimspiel gegen die HSG Wittlich fort, den einzigen Gegner, gegen sie in dieser Saison verlor. Danach geht es zum TSV Kandel. Im Pfalzpokal-Achtelfinale tritt OBZ als Titelverteidiger bei der SG Wernersberg/Annweiler an (10. Januar, 18 Uhr). Und das alles mit der einzigen Torfrau Antje Haag, da Linda Knarr wohl erst zur nächsten Saison genesen sein wird und es im Verein wohl nicht als großes Problem gesehen wird, keinen weiteren Ersatz zu haben. Im Notfall müsste Zwißler auf eine Jugendtorhüterin oder auf eine Feldspielerin zurückgreifen. So spielten sie SG OBZ: Haag - Hauck (2), Zekl (3), Völker (3) - Urschel (6), Prinz (2) - Seither (4/2); Weber (1), Freund (1), Sefrin (6), Winter, Herrmann Spielfilm: 4:1 (7.), 7:2, 9:7 (16.), 13:8 (25.), 15:9 (Halbzeit), 18:13 (40.), 19:17 (44.), 24:18 (52.), 28:23 (Ende) - Zeitstrafen: 4:3 - Siebenmeter: 2/2 - 7/3 - Beste Spielerinnen: Zekl, Sefrin, Haag - Veeck, Wessmann - Zuschauer: 160 - Schiedsrichter: Hawner/Robert (Überherrn)

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