Lokalsport Südpfalz Noch ein Schritt vom Titel entfernt

KANDEL (thc). Nach seinem 27:26 (16:14)-Sieg im Spitzenspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 II fehlt dem TSV Kandel noch ein Sieg bei der HSG Wittlich, um die Saison in der Frauenhandball-Oberliga als Meister zu beschließen.

„Sie haben durchgehend gekämpft, ich bin über die Leistung sehr, sehr glücklich“, sagte TSV-Trainer Daniel Meyer nach 60 nach 4:0-Führung strapaziösen Minuten. „Viele Stunden Videoanalysen haben die Mainzer Schwachstellen aufgezeigt, die haben die Mädchen schön angegriffen.“ Eine hatte Kandel bei seiner 5-1-Deckung gegen die Spielmacherin der Gäste nicht auf dem Plan, Hanna Dankwardt, die auf den Videos „eine große Streuung“ (Meyer) bei ihren Würfen hatte. Das Kraftbündel auf halblinks erzielte das 6:5, schon ihr drittes Tor. Gut für die Gastgeberinnen, dass sie nach dem 8:8 wieder in Führung gingen. Susanne Kappes hatte nach ihrer Hereinnahme drei gute Aktionen, das 16:13 erzielte sie selbst. Marissa Benz, eingewechselt als Linksaußen, scheiterte zwei Mal. Die Mannschaft suchte immer wieder Kreisspielerin Nadine Martin, die sich reinkniete, das 5:2, 7:5, 10:8 und mit Siebenmeter das 14:11 erzielte, nachdem Nadine Wüst bei ihrem fünften Versuch von der Linie gescheitert war. Rückraumschützin Susanne Dohe hatte bis zur Halbzeit eine 50:50-Quote (vier Versuche, zwei Tore), Laura Baldauf machte zu wenig. Natascha Philipp im Tor hielt in der ersten Hälfte nur drei Bälle, sollte aber noch eine wichtige Rolle spielen. Nach dem 20:17 von Benz schienen die Mainzerinnen das Spiel zu drehen, obwohl Dankwardt kaum noch eingesetzt wurde. Selina Adeberg erzielte das 20:20, Julia Ophoff vergab den Konter zur Führung. Die Gäste kamen leichter zum Erfolg. Kandel agierte zu nah an der FSV-Abwehr, womit die Lücken zugestellt waren, und wurde konteranfällig. Zum Glück verballerte Mainz gute Chancen und konnte mehrmals den Ball nicht kontrollieren. Dazu kam eine unberechtigte Zeitstrafe gegen Dankwardt und eine weitere gegen Adeberg. In Überzahl und mit zwei starken Paraden von Philipp konnte Kandel sich wieder lösen, Dohe lochte zum 24:20 und 26:23 ein, Martin erzielte das 25:22 und 27:24. Nach dem 27:26 und einem von Kappes vergebenen Wurf war die Zeit abgelaufen. Meyer ließ Philipp im Tor durchspielen, weil er nur Co-Trainerin Ulrike Voss hätte bringen können. „Sie hat den Kopf nicht hängen lassen und drei, vier Bälle stark gehalten, das war extrem wichtig“, sagte er über Philipps Leistung. Er war am Samstagabend überzeugt: „Wenn wir so spielen wie heute, dann reicht′s gegen Wittlich.“ Ein Unentschieden am kommenden Samstag in der BBS Wittlich reicht für den größten Erfolg im Kandeler Frauenhandball. Noch ist es nicht so weit.

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