Lokalsport Südpfalz Klagende Kanoniere

RÜLZHEIM (mame). 0:2 in Grünstadt, 0:0 gegen Altdorf/Böbingen: Im Saisonendspurt versagen die Kanoniere an Bord des SV Rülzheim. Die Fregatte des VfR Grünstadt ist im Tableau der Fußball-Bezirksliga vorbeigezogen und scheint mit Rückenwind und dem größeren Spinnaker-Segel zu fahren.

Aufgeben wird SVR-Kommandant Freddy Heß nicht. Er betont, dass die Schlacht, die Saison, noch nicht beendet ist: „Natürlich ist die Chance auf ein Entscheidungsspiel minimal, aber diese Chance wollen wir uns bis zum letzten Spieltag erhalten.“ Drei Punkte liegt Grünstadt in der Tabelle vor Rülzheim, zwei Spiele stehen aus. Bei Punktgleichheit entscheidet im Amateurfußball nicht die Tordifferenz über Meisterschaft und Relegationsplatz, sondern ein Entscheidungsspiel. Heß’ Arbeit wird erschwert, zahlreiche Leistungsträger stehen aufgrund von Verletzungen oder anderer Gründe nicht bei 100 Prozent ihres Leistungsvermögens. Stürmer Moritz Stock konnte seit Ostern nur eingeschränkt trainieren, weil er schulisch eingespannt war, Valentin Ion kämpft nach vierteljähriger Verletzungspause um den Anschluss und mit Markus Hajok fiel auch der dritte der vier Haupttorschützen gegen Altdorf verletzt aus. Dass mit Lucas Groß, Andreas Kuhn und Benjamin Hörner weitere etablierte Akteure nicht oder nur kurz mitspielen konnten, kann eine weitere Erklärung dafür sein, dass der entscheidende Treffer trotz vieler Chancen nicht fallen wollte. „Das war einfach Pech“, sagt Ion, der hofft, bis zu den drohenden Relegationsspielen „wieder bei 90 Prozent“ zu sein. Der 30-Jährige hat eigentlich eine eingebaute Torgarantie, hat trotz seiner Pause schon 14-mal getroffen und ist damit hinter Robin Dränkow (17), dem derzeit einzigen fitten SVR-Offensiven, noch immer der erfolgreichste Rülzheimer Goalgetter. Und er ist davon überzeugt, dass der Landesliga-Aufstieg in diesem Jahr gelingt, „zur Not eben über die Relegation“. Der Geschäftsführer eines Speyerer Restaurants findet es „schade, dass man nach 27 Spieltagen an der Spitze durch eine Niederlage sofort auf Platz zwei zurückfällt. Aber das ist Fußball.“ Der Germersheimer wünscht sich ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft. Doch das hat seine Mannschaft nicht mehr in der Hand. Sein Trainer sagt dazu: „Für mich ist es jetzt auch wichtig, die Lücke zu Grünstadt nicht noch größer werden zu lassen. Wenn wir am Ende sechs oder acht Punkte Rückstand haben, würde das unsere Leistung über die Saison hinweg in der Abschlusstabelle nicht widerspiegeln.“ Beim ESV Ludwigshafen (Sonntag, 15 Uhr) gilt es, endlich wieder zu treffen. Heß: „Wir trainieren dreimal wöchentlich. Vielleicht gelingt es da noch einmal fünf bis zehn Prozent aufzuholen bei denen, die zuletzt nicht fit waren.“

x