Lokalsport Südpfalz Kalte Dusche kurz nach dem Ausgleich

Zeiskams Führungstreffer durch Pascal Thiede liegt in der Luft. Links LSC-Keeper Niklas Wiegand.
Zeiskams Führungstreffer durch Pascal Thiede liegt in der Luft. Links LSC-Keeper Niklas Wiegand.

«ZEISKAM.» Der Tabellenzweite TB Jahn Zeiskam verlor gestern etwas überraschend gegen den Vorletzten Ludwigshafener SC mit 3:4 (1:1). Die Niederlage hat er sich selbst zuzuschreiben, er nahm die kampfstarken Anilinstädter nach der 1:0-Führung in vielen Situationen auf die leichte Schulter.

Maximilian Krämer hatte sich im Mittelfeld das Leder erkämpft. Sein Pass landete bei Kadir Seker auf der rechten Außenbahn, ehe Pascal Thiede (9.) per Kopf traf. Die Gäste traten keinesfalls wie ein Absteiger auf, sie suchten konsequent den Weg nach vorne. Die Zeiskamer Defensive machte es ihnen leicht, der ballführende LSC-Akteur hatte meist viel Zeit bei der Ballannahme. Zudem bekam Zeiskams Abwehr den überragenden Prince Jubin auf der rechten Außenbahn nicht in den Griff. Der Außenstürmer mit ghanaischen Wurzeln war erst kurz vor Ende der Transferperiode vom Lokalrivalen Arminia losgeeist worden. Er kehrte zu seinem Ausbildungsverein zurück, um wieder mit seinem Bruder Julien in einer Mannschaft zu spielen. Das 1:1 eine Minute vor der Pause markierte der Neuzugang selbst, er zirkelte nach einem langen Pass den Ball aus 20 Metern ins linke Eck, vorbei am weit herausgeeilten TB-Keeper Steffen Hess. Nach dem Wiederanpfiff des souveränen Referees plätscherte die Partie zunächst vor sich hin. Der zu selten angespielte Kadir Seker hatte in der 53. Minute Pech mit einem Heber über das Tor. Das zu diesem Zeitpunkt überraschende 1:2 für die Hochfelder markierte Außenverteidiger Mikail Terzi mit einer Bogenlampe von der linken Seitenlinie (63.) ins lange Toreck. Beim 1:3 zeichnete Prince Jubin als Vorbereiter verantwortlich, er setzte sich auf der rechten Außenbahn mit viel Dynamik gegen Gino Padberg durch. Seine Hereingabe verwertete Bruder Julien aus kurzer Distanz. Die Pita-Truppe wachte erst gegen Schluss richtig auf und drängte mit viel Druck nach vorne vehement auf den Anschlusstreffer. Die Einwechslung des angeschlagenen Führungsspielers Engin Koc sorgte für einen Motivationsschub und setzte zusätzliche Kräfte frei. Der Doppelschlag durch Tore von Biedenbach (86.) aus kurzer Distanz und Domenico Bottaccio (90.) mit einem sehenswerten und unhaltbaren Flachschuss ins linke Eck wurde mit dem zwischenzeitlichen 3:3 belohnt. Zeiskam schien erneut eine Partie gedreht zu haben, zumindest einen Teilerfolg glaubten die Fans in trockenen Tüchern zu haben. Doch der zweite Treffer von Julien Jubin nach erneuter Vorbereitung durch Bruder Prince sorgte für Ernüchterung im Zeiskamer Lager. Die Abwehrreihe war in der Nachspielzeit zu weit aufgerückt. Ein enttäuschter TB-Coach Sahin Pita sprach kurz und knapp von „einer verdienten Niederlage“, sein Spielleiter Manfred Weck ergänzte: „So wie wir heute über weite Strecken aufgetreten sind, geht in dieser Liga nicht.“ LSC-Trainer Michael Drese sagte: „Wir haben heute als geschlossenes Team agiert und wurden für unseren großen Kampf endlich mal belohnt. Ich hatte etwas den Eindruck, dass uns Zeiskam heute unterschätzt hat. “ So spielten sie TB Jahn Zeiskam: Hess - Kolb, Meyer, Padberg, König - Bottaccio, Rapp - Pascal Thiede (71. Koc), Biedenbach, Seker - Krämer Ludwigshafener SC: Wiegand - Mihaljevic, Aydin, Jolic, Terzi - Taher, Julien Jubin, Prince Jubin, Erik Rehhäußer - Moldoveanu (90. da Silva) Tore: 1:0 Pascal Thiede (9.), 1:1 Prince Jubin (44.), 1:2 Terzi (63.), 1:3 Julien Jubin (69.), 2:3 Biedenbach (86.), 3:3 Bottaccio (90.), 3:4 Julien Jubin (92.) - Beste Spieler: Bottacio - Jolic, Julien und Prince Jubin - Gelbe Karten: Meyer - Terzi, Julien Jubin, Prince Jubin - Zuschauer: 250 - Schiedsrichter: Mai (Bad Kreuznach).

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