Lokalsport Südpfalz Glückliche Ehe

«KLINGENMÜNSTER.» Nicht alle Ehen sind so glücklich wie die, die der SV Klingenmünster und RW Göcklingen vor zwei Jahren geschlossen haben. Im Verlaufe des ersten Jahres zeigte sich, dass beide Partner harmonieren. Im zweiten Jahr haben sie den Meistertitel in der B-Klasse Südpfalz West gewonnen, Klingenmünster ist nach 2011/12 wieder in der südpfälzische A-Klasse.

Die Jubelgesänge sind mittlerweile verstummt, die Spieler in der Sommerpause. Weiter geht es in der nächsten Woche mit dem erklärten Ziel Klassenerhalt. Einig sind sich die Beteiligten, dass der Titelgewinn möglicherweise ohne Spielgemeinschaft nicht erreicht worden wäre. Womit ist dieser Erfolg zu erklären? „Ich glaube, dass die so oft apostrophierte Kameradschaft in erster Linie den Ausschlag gab“, sagt der langjährige Vorsitzende des SVK, Roland Rothhaß, was sein Stellvertreter und Spielleiter Timo Huber genauso sieht. Kameradschaft, ein Wort, das zwar oft auf Meisterschaftsfeiern fällt, das aber nirgends ehrlicher klingt als bei der Spielgemeinschaft. Ein erfahrener Vorsitzender, der im Dezember sein 70. Lebensjahr vollen-det, ein junger Stellvertreter und Spielleiter und ein von seiner Aufgabe als Spielertrainer besessener 29-jähriger Martin Klein, der wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, waren ebenso die Komponenten wie die freundschaftliche Verbindung zur Führungs-Crew des SV RW Göcklingen mit Joachim Hafner als Vorsitzendem und Stellvertreter Thomas Laub. Es war eine ungewöhnliche Energieleistung, die letztendlich zum Titel führte. „Erst belächelt, dann bewundert“, stand in großen Lettern auf einem Plakat am Spielfeldrand zu lesen. Gemeint ist sicher, dass es nach dem schwachen Start mit 0:5-Niederlage gegen Landau West und 1:2 gegen den SC Ramberg schon überraschend kam, dass die Spielgemeinschaft zur Winterpause nach 16 Spielen nur 24 Punkte auf dem Konto hatte und damit den neunten Tabellenplatz einnahm. Spielleiter Huber sagt heute, trotz dieses Tabellenstands sei das Ziel die Meisterschaft geblieben. Er habe jedenfalls an den Aufstieg fest geglaubt. Dann die Rückrunde: Plötzlich war der Knoten geplatzt. In den verbleiben 14 Begegnungen wurden 36 Punkte in die Scheune gebracht. Entscheidend sieht Huber die Torerfolge von Spielertrainer Martin Klein an. Das 1:0 gegen den SV Schweigen-Rechtenbach/Oberotterbach erzielte Klein ebenso wie die beiden Treffer zum 2:0 gegen die SG Vorderweiden-thal/Birkenhördt. Beim 2:1 gegen den Mitkonkurrenten SpVgg Bad Bergzabern trafen Yannik Heil und Martin Klein. Er darf unbestritten als der „Vater der Meisterschaft“ gesehen werden. Klein legt allerdings Wert auf die Feststellung, dass Boro Garic als Spielertrainer beim SV RW Göcklingen vor der Bildung der Spielgemeinschaft hervorragende Arbeit geleistet und damit mit den Grundstein zum Aufstieg gelegt habe. Klein: „Es war eine ungewöhnliche Energieleistung der Spieler.“ Mit einem Vier-Punkte-Vorsprung gingen sie in den letzten Spieltag. Mit entscheidend war, dass sich das Spiel nicht auf einen Torjäger konzentrierte. Mit 13 Treffern führt Felix Moch die interne Torschützenliste an und liegt damit in der Torschützen-Bilanz der Liga auf dem 16. Platz. Die weiteren Torschützen waren Yannik Heil (12 Treffer), Martin Klein, Moritz Eckhardt (beide 11), Nils Flörchinger, Maxim Kaiser (beide 5), Philipp Moch (4), Joachim Hafner, Rico Weiß , Kai-Lukas Bressler (alle 3), Patrick Kirsch und Stefan Estelmann (beide 2). Und nun A-Klasse: Der SV Klingenmünster gehörte in den Jahren 1983 bis 1986 der Bezirksliga Vorderpfalz an. 29 Jahre spielte das Team dann in der A-Klasse, ehe der bittere Gang in die B-Klasse folgte. Yannik Heil und Kai-Lukas Bressler absolvierten 29 der 30 Spiele. Martin Klein stand 28 Mal als Spielertrainer auf dem Platz. Was verspricht sich die Spielgemeinschaft von der neuen Saison? Dazu Vorsitzender Rothhaß: „Wir wollen die Klasse erhalten. Wir betrachten das erste Jahr als Lehrjahr und wollen eine gute Rolle spielen.“ Für die neue Runde meldet die SG 13 Neuzugänge: Vom ASV Lug/Schwanheim kehren Torhüter Dominik Kechler und Andreas Kechler zurück. Die anderen: Fabian Welsch (SG Schweigen-Rechtenbach/Oberotterbach), Philipp Hetzler (A-Junioren RW Mörzheim), Jeremy Klais und Joe Buckel (beide ASV Eschbach), Elias Bernhard (Spfr Dier-bach), Tobias Waldmann (SV Heuchelheim-Klingen), Valentin Jordan, David Weis, Bastian Meyer, Joshua Jacoby und Adrian Häcker (eigene A-Junioren).