Lokalsport Südpfalz Fußball: JFV Südpfalz vor dem Aus

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Den Jugendförderverein Südpfalz wird es in der kommenden Saison wohl nicht mehr geben. Mehrere Beteiligte beantragen die Auflösung. Am 12. April ist eine Versammlung in Barbelroth geplant.

Aktuell besteht der Zusammenschluss aus den Vereinen SpVgg Oberhausen/Barbelroth, SV Minfeld, TSV Freckenfeld und Spfr Germania Winden. Bei der Gründung 2012 waren noch der SV Büchelberg und die SF Dierbach dabei gewesen, beide haben den JFV schon vor Jahren wieder verlassen. Zwischenzeitlich war auch der TuS Schaidt für ein Jahr Mitglied. Rund 175 Nachwuchskicker von den Bambini bis zur B-Jugend spielen im Verein.

Martin Arnold ist Zweiter Vorsitzender des JFV. „Es gibt schlichtweg nicht mehr genug Leute, die in der Vorstandschaft mitarbeiten wollen“, sagt er. Zudem seien immer wieder Spieler von umliegenden oder höherklassigen Vereinen regelrecht abgeworben worden.

Arnold hat schon länger verkündet, dass er aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht. Er wird auch sein Amt als Jugendleiter der SpVgg Oberhausen/Barbelroth niederlegen. Dessen Vorsitzender Günter Geiger sagt: „Vielleicht lag es auch daran, dass die räumliche Distanz zwischen den einzelnen Orten einfach zu groß war. Die komplette Vorstandschaft will zurücktreten. Daher hätte jeder Verein zwei Personen abstellen müssen. Das war nicht mehr zu stemmen.“ Geiger bezeichnet die Jugendarbeit als wichtigstes Gut gerade für die kleineren Vereine. Wegen deren Fortführung führt er Gespräche auf verschiedenen Ebenen.

Markus Seringer, Zweiter Vorsitzender des SV Minfeld, meint: „Der SVM hat in den letzten Jahren die meiste Manpower und die meisten Spieler eingebracht. Doch es führte nicht zu dem Erfolg, den wir uns versprochen haben. Es ging auch etwas die Identifikation mit dem Stammverein verloren.“ In den unteren Jugendteams sei der Zuspruch sehr groß, diese wolle man künftig in Eigenregie stemmen. Bei den älteren Jahrgängen setzt er auf Kooperationen.

Windens Sportdirektor Jürgen Grossmann konstatiert: „Durch die Austritte wurde das Gebilde immer zerrissener, am Schluss war keiner mehr glücklich mit der Situation.“ Er sieht „guten Mutes in die Zukunft“, er möchte im Verein mit der Jugendarbeit ganz von vorne anfangen und sie auf komplett neue Füße stellen. Dabei seien die Germanen auf die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen angewiesen.

Nach Einschätzung des Freckenfelder Vorsitzenden Marco Bauer haben die Schwierigkeiten schon vor Jahren begonnen: „Die Probleme begannen mit der Diskussion, ob die Mannschaften leistungsbezogen oder nach regionalen Gesichtspunkten eingeteilt werden sollen.“ Für die unteren Jahrgänge möchte er verstärkt die Spielereltern mit ins Boot nehmen. Für künftige Spielgemeinschaften nennt er Winden und Minfeld als erste Ansprechpartner. Ziel sei es, die auswärts spielenden Jugendlichen wieder zurückzuholen. Ihm schwebt die Gründung eines Jugendspielausschusses vor.

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