Lokalsport Südpfalz Flitzer, Flucht und Schlüsselszene

ZEISKAM (kebe). Es hat nicht sollen sein, das Wunder von der Sauheide blieb aus: Mit 0:2 (0:0) unterlag Verbandsligist TB Jahn Zeiskam gestern dem SVN Zweibrücken. Der Tabellenfünfte der Regionalliga Südwest trifft im Verbandspokal-Finale am 28. Mai in Mehlingen auf Oberligist Alemannia Waldalgesheim.

Trotz strömenden Regens waren die Rahmenbedingungen hervorragend. Die Zeiskamer Greenkeeper Joseph Beck und Erich Diehl sorgten für ein glänzend präpariertes Geläuf und 827 Zuschauer sorgten für eine ansehnliche Kulisse. Die Südpfälzer verkauften sich teuer und sorgten vor der Pause für eine verkehrte Fußballwelt. Von Trainer Sahin Pita glänzend eingestellt, ließ die Viererkette in der Defensive nichts anbrennen. Nach vorne agierte der Turnerbund sehr couragiert und hatte durchaus seine Möglichkeiten, wenngleich die ganz zwingenden Torchancen Mangelware blieben. Pita hatte seine Elf gegenüber der 2:3-Heimniederlage gegen den FV Dudenhofen auf zwei Positionen verändert. Pascal Thiede rückte für Domenico Bottaccio in die Abwehr, Maurice Hafner stürmte für Christopher Koch. Ein starkes Spiel absolvierte der lange verletzte Florian Simon, sein abgefälschter Schuss in der 17. Minute wurde von Gästekeeper Thorsten Hodel pariert. Kurz zuvor hatte Christian Liginger eine Flanke von Yasin Özcelik knapp verfehlt. Hafner zögerte kurz vor der Pause zu lange. Die Gäste fanden vor der Pause keine Mittel gegen die kompakt stehende Pita-Truppe und agierten nur mit Sicherheitspässen in der eigenen Hälfte. Dennoch hätte Innenverteidiger Ebewa-Yam Mimbala nach der ersten Ecke per Kopf die Führung erzielen können. Der engagierte Verteidiger verfehlte knapp das Gehäuse. Jürgen Kuntz, ehemaliger Trainer des SV Rülzheim und des VfL Neustadt, war zur Pause überrascht: „Ich hätte Zeiskam dies Leistung nicht zugetraut. Es ist kein Klassenunterschied erkennbar, die Partie findet auf Augenhöhe statt. Sahin Pita hat die Truppe toll eingestellt.“ Schlüsselszene unmittelbar nach Wiederanpfiff des souveränen Referees Torsten Bauer: Irvin Raul Parra verwertet eine Flanke von Boris Becker nach Spieleröffnung des Ex-Weingarteners Andreas Backmann am langen Pfosten zur Gästeführung. Fortan konnte der Underdog keine Akzente mehr in der Vorwärtsbewegung setzen. Die Gäste gewannen immer mehr die Oberhand und das Geschehen verlagerte sich immer mehr in die Zeiskamer Hälfte. Die Entscheidung gelang eine Viertelstunde vor Ende Patrick Lienhard. Er vollstreckte mit einem Schuss aus sieben Metern nach Kopfballverlängerung des zuvor eingewechselten Heraldo Jorrin. Für Erheiterung sorgte ein unbekannter Flitzer, der nach 50 Minuten im Adamskostüm den Platz stürmte. SVN-Trainer Peter Rubeck eilte nach der Partie fluchtartig in die Kabine. Beide Teams spielen am Sonntag um ihre letzte rechnerische Chance, doch noch ins Rennen um die Relegation eingreifen zu können. Während der SVN Zweibrücken den SC Freiburg II empfängt, tritt der Turnerbund um 15 beim Schlusslicht TSG Kaiserslautern an. „Wir haben zwei ganz billige Tore kassiert und sind erneut hart bestraft worden. Vor der Pause haben wir gut verschoben und die Räume eng gemacht. Für einen Torerfolg hat uns zu diesem Zeitpunkt das Glück gefehlt.“ „Wir waren in den ersten 45 Minuten läuferisch nicht präsent und hatten die Zweikämpfe nicht angenommen. Nach der Pause sind wir aufgetreten, wie sich das gehört.“ „Wir wussten um die Schwere der Aufgabe. Schließlich hat der TB hervorragende Pokalergebnisse erzielt. Doch nach der Pause merkte man den Klassenunterschied.“

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