Lokalsport Südpfalz An Nicht-immer-da-Paul prallen Emotionen ab

Tor durch Guillaume Paul. Das war 2014, Paul war Kapitän des SC Hauenstein, der gegen Mechtersheim spielte. Nach einem halben Ja
Tor durch Guillaume Paul. Das war 2014, Paul war Kapitän des SC Hauenstein, der gegen Mechtersheim spielte. Nach einem halben Jahr in Kandel setzt der Franzose seine Karriere beim SV Büchelberg fort.

«BÜCHELBERG.» Das Bienwald-Derby der Fußball-Landesliga SV Büchelberg gegen FC Bienwald Kandel (Sonntag, 17 Uhr) ist für fünf Spieler der Gastgeber, darunter das Trainerduo Marc Kauther und Kevin Apfel, das Wiedersehen mit dem Ex-Klub. Kein Wunder, dass Emotionen im Spiel sind.

Die scheinen an Guillaume Paul (28) aber abzuprallen wie Fett in einer Teflon-Pfanne: „Es ist ein Spiel wie jedes andere. Ein Spiel, das man gewinnen muss.“ Der Franzose, der in Schleithal bei Weißenburg lebt und in der Schuhfabrik Seibel im Außendienst arbeitet, wechselte im Sommer nach einem nur halbjährigen Gastspiel in Kandel zum SVB. Zu gering sei die Trainingsbeteiligung beim Verbandsliga-Absteiger gewesen, für den im Winter noch die Ligazugehörigkeit gesprochen hatte. Da hatte Büchelbergs Co-Trainer Kevin Apfel, der Paul aus gemeinsamen Tagen beim SC Hauenstein kennt, schon angefragt. Der Linksfuß, der nach der Jugend überwiegend in Deutschland in der Oberliga in Neunkirchen, Zweibrücken und Hauenstein Fußball spielte, dann kurz in die französische Regionalliga wechselte, fühlt sich in Büchelberg offenbar pudelwohl. Der Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld ist hoch, jedoch: „Kein Problem. Ich setze mich auch mal auf die Bank, wenn die Trainer das entscheiden. Und jobbedingt bin ich ja auch nicht immer da, muss da oft nach Asien reisen“, sagt Paul. Nach dem Umbruch in Kandel wird der Linksfuß nur noch auf eine Handvoll ehemaliger Mitspieler treffen. Mit den „coolen Typen“ in Büchelberg will er in der Tabelle „oben mitspielen, auch wenn das sicher nicht leicht wird in dieser Liga“. Was er macht, wenn er nicht kickt und nicht auf Geschäftsreise ist? „Arbeiten oder Fußball schauen. Dann aber meist die französische Liga. Die ist zwar nicht stärker als die Bundesliga, aber eben die meiner Heimat“, sagt Paul. In Frankreich herrsche ein technisch höheres Niveau, während in Deutschland das Zweikampfverhalten besser sei, meint er. Patrick Tolbert muss gegen seinen Ex-Klub nach seinem, so Apfel, „unberechtigten Platzverweis“ und der daher verhängten Sperre aussetzen. Der FC Bienwald Kandel geht mit gesundem Selbstvertrauen ins Grenzlandderby. Mit drei Siegen in Folge haben sich die Schwarz-Weißen ins Mittelfeld der Liga vorgearbeitet. Der spielende Co-Trainer Lukas Groß sagt: „Die gute Form wollen wir nach Büchelberg mitnehmen und dort auf keinen Fall verlieren.“ Mehrere Ex-Kandeler, wie das Trainerduo Marc Kauther/Kevin Apfel, spielen nun beim SVB. Groß selbst spielte mit dem gesperrten Patrick Tolbert früher beim TB Jahn Zeiskam und mit Gökhan Istanbullu beim SV Rülzheim. Beim 3:2-Heimsieg gegen Phönix Schifferstadt stand Valentin Streb erstmals von Beginn an zwischen den Pfosten. Am Sonntag zuvor beim 4:2-Erfolg in Offenbach war er in der Pause für Pascal Böllinger eingewechselt worden. Sollte der weiter wegen Oberschenkelbeschwerden ausfallen, ist der A-Jugend-Keeper erneut erste Wahl. Der im Juli vom SC Hauenstein gekommene Julian Lenske muss wegen einer Verletzung noch Trainingsrückstände aufarbeiten. „Ich hätte mir das vor der Saison nicht träumen lassen. Ich hatte mich schon gefreut, als ich bei den Trainingseinheiten mitmachen durfte“, gibt sich Streb (18) bescheiden. Ursprünglich war er für die zweite Mannschaft in der D-Klasse vorgesehen. In Kürze will er an der Berufsbildenden Schule in Landau das Abitur machen. Die gewählte Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ soll den Weg für das geplante Lehramtsstudium ebnen. Vor dem Umzug der Familie nach Kandel wohnte er in Landau und spielte in der Jugend beim SV Dammheim, ehe er zum FSV Offenbach wechselte. Nach einem Jahr Pause bewegten ihn seine Freunde Tim Burrer und Lucas Patschke zum Comeback. Torwarttrainer Milan Hegler bezeichnet er als „meinen Großvater, der mir in kurzer Zeit unheimlich viel beigebracht hat“. Vor allem seinen Abschlag hat er verbessert. Recht stark ist er auf der Linie und beim Herauslaufen, bei hohen Bällen hat er noch Schwierigkeiten. In der Freizeit spielt Streb gerne Tennis. Murat Cetinkaya steht nach seinem Urlaub wieder zur Verfügung, Mohammed Abdul-Fattah droht wegen muskulärer Probleme auszufallen.

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