Lokalsport Südpfalz Abstiegskampf hinterlässt Spuren

Edin Pita
Edin Pita

«FREIMERSHEIM/RHEINZABERN.» Drei südpfälzische Teams kämpfen um den Verbleib in der Fußball-Bezirksliga. Bei zwei Teams hat das Spuren hinterlassen, die Trainer werden am Saisonende gehen.

Einig sind sich die Trainer Edin Pita (FSV Freimersheim), Kevin Konz (TuS Knittelsheim) und Jörg Dudenhöffer (SV Olympia Rheinzabern) über den Hauptgrund des schwachen Abschneidens: Viele Chancen nicht genutzt, dafür aber viele Gegentore nach individuellen Aussetzern bekommen, stellen sie in der Winterpause fest. Dabei seien ihre Mannschaften meist gleichwertig oder sogar besser gewesen als die Gegner. FSV Freimersheim: Pita geht in sein letztes halbes Jahr Pita geht in sein letztes halbes Jahr als Trainer der FSV Freimersheim. Es wird nicht einfach werden für ihn und seine Mannschaft, die den Abgang einiger Stammspieler zu verschmerzen hatte. Dann wurde auch noch Torjäger Denis Thomas vor die Tür gesetzt, Pita musste öfter als Spieler ran, als ihm lieb war. Früh in der Runde erkannte er, dass ein Spieler im Kader fehlte, der den „tödlichen Pass“ spielen kann – und sprang mit Schmerzen selbst in die Bresche. „In der Bezirksliga wird jeder Fehler sofort vom Gegner bestraft“, sagt der Trainer über die vielen Gegentore. „Wir hätten einfach ein paar Punkte mehr holen müssen. Aber insgesamt haben wir es mit dem kleinen Kader nicht schlecht gemacht und das Beste rausgeholt.“ Auf Platz elf überwintert die FSV auf einem Nichtabstiegsplatz. Obwohl Pita „in sieben Spielen“ noch nicht einmal eine Wechseloption gehabt habe und oft Spieler aus dem C-Klasse-Team habe einsetzen müssen. Höhepunkte in der Saison, in der sich hohe Niederlagen immer mit überraschenden Siegen abwechselten, seien die Siege über Lustadt und Knittelsheim gewesen. Der Tiefpunkt: Das 0:12 in Ruchheim an Spieltag fünf war ein Schlag ins Kontor. So kann es durchaus als Stärke gelten, dass die FSV gerade dann, wenn es drauf ankam, vor allem zu Hause recht zuverlässig gepunktet hat. Dazu beigetragen hat auch ein Systemwechsel. Pita ließ sein Team im späteren Saisonverlauf abwartender agieren und setzte mehr auf Umschaltspiel: „Wenn bei uns jeder seine Leistung gebracht hat, hat es auch funktioniert.“ Nur war das nicht immer der Fall, womit Pita die auffällig vielen Gegentore (66) der schlechtesten Defensive ligaweit erklärt. Pita hofft, dass einige zuletzt ausgefallene oder mit Schmerzen agierende Akteure bei Fortsetzung der Meisterschaft wieder 100 Prozent Fitness erreichen. TuS Knittelsheim: Erfahrung für schnelles Umschaltspiel fehlt In Knittelsheim hatte sich Trainer Kevin Konz vieles leichter vorgestellt. Zahlreiche in der eignen Jugend ausgebildete Spieler rückten auf. Er hatte die Qual der Wahl bei der Nominierung seines Bezirksliga-Kaders. Doch vom Start weg lief es nicht rund. Konz analysierte: „Wir haben das Problem, dass uns auf gewissen Positionen erfahrene Spieler fehlen, 18- oder 19-Jährige so Verantwortung übernehmen mussten.“ Das habe nicht immer geklappt. Ein weiteres Problem: „In der A-Jugend waren die Jungs ein anderes System gewohnt mit viel Ballbesitz, wir aber agieren mit einem schnellen Umschaltspiel und hohem Pressing.“ Die Folge seien krasse individuelle Fehler gewesen, die zu Gegentoren geführt hätten. Exemplarisch für die bisherige Runde nennt er das 0:6 in Billigheim, wo seine Mannschaft nach einer starken Anfangsphase hätte führen können. Auch die Niederlage in Rheinzabern, wo man mit viel Selbstvertrauen angereist war und mit 1:4 unterlag. Höhepunkt sei das 4:0 gegen Jockgrim gewesen. Im Sommer wird Konz nach Jockgrim wechseln. „In der Rückrunde ist jedes Spiel ein Höhepunkt“, gab Konz sich kämpferisch. Sehr zufrieden ist er mit der Entwicklung von Nicolas Heckmann, der mit 18 Jahren Vizekapitän der Mannschaft ist, sieben Treffer erzielte, flexibel einsetzbar sei. Für die Rückserie verspricht Konz, dass sich die Defensive, auch dank einiger Rückkehrer in den Kader, wieder stabilisiert. Externe Neuzugänge wird es keine geben. SV Rheinzabern: Aufsteiger feiert spät Erfolge In Rheinzabern traut Trainer Jörg Dudenhöffer seinem Team nach den beiden Siegen zum Jahresausklang noch den Sprung auf den rettenden zwölften Tabellenplatz zu. Der Aufsteiger musste gleich zu Beginn der Runde den Abschied von Torjäger Adrian Scherer verkraften, kurz darauf fiel Spielmacher Can Güner lange aus. „Das war schon eine Herausforderung, eine extreme Schwächung. Zumal Ausfälle in unserem ohnehin schon kleinen Kader umso schwerer ins Gewicht fallen“, sagt Dudenhöffer, dessen Team vom zehnten bis zum 16. Spieltag die rote Laterne trug. „Wir haben zu Beginn viele Punkte liegengelassen“, stellt der Übungsleiter fest. Eine Systemumstellung vom 4-2-3-1 auf ein 5-3-2 habe die erhoffte Wirkung gehabt: „Wir haben danach mehr Chancen herausgespielt und auch öfter getroffen“, sagt er mit Blick auf die beiden Siege zum Saisonende, bei denen seine Elf je viermal traf. Diese Spiele gegen Deidesheim und Knittelsheim seien für ihn die Höhepunkte gewesen – neben den starken, aber erfolglosen Auftritten gegen die Topteams aus Billigheim und Ruchheim. „Ins Mark getroffen“ habe ihn das 2:6 in Freimersheim: „Wir waren hochmotiviert bei einem Gegner, der eigentlich mit uns auf Augenhöhe ist, und unterlagen völlig verdient. Daran hatte ich zu knabbern.“ Der Trainer freut sich, dass Yannick Müller nach überstandener Kreuzbandruptur wieder ins Training einsteigt. Ein Neuzugang stand noch auf dem Wunschzettel des Rheinzaberners, der von der Mentalität und dem Trainingseifer seiner Männer begeistert war, sich auch daran erfreute, dass die Mannschaft gegen Ende des Jahres auch spielerisch besser geworden sei. An der defensiven Stabilität soll nun noch gefeilt werden.

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